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2010
Bilder © Kinowelt
*** The Crazies
breck eisner


Als bei einem Baseballspiel in einem kleinen Städtchen in Iowa ein Vater plötzlich ausflippt und in Notwehr von Sheriff Dutton (Timothy Olyphant) erschossen wird ist das nur der Anfang einer zunehmend chaotischer und bedrohlicher werdenden Situation, der sich bald alle Einwohner ausgesetzt sehen. Der Kampf ums Überleben beginnt.

Wenn man diese Tage die Wahl hat zwischen einem Film von Zombiehorrormeister George A. Romero und einem Remake eines Films von Zombiehorrormeister George A. Romero dann darf man ungeniert für die Neuinterpretation von "The Crazies" (1973) votieren. Während sich Romero in "Survival of the Dead" ideenlosen Zombiekämpfen widmet liefert Breck Eisner, Sohn von Ex-Disney-Chef Michael Eisner, in seinem ersten Kinofilm nach dem desaströsen 130-Millionen-Dollar-Flop "Sahara" (2005) solide Genrekost. Mit Timothy Olyphant (Stirb langsam 4.0, Hitman - Jeder stirbt alleine) und Rhada Mitchell (Surrogates - Mein zweites Ich, Silent Hill) setzt er zudem auf fähige Darsteller, die hier den Typus des überraschten Durchschnittsbürgers verkörpern.

Die Frage, die sich nicht nur der Sheriff stellt ist nämlich folgende: Warum werden ordentliche, nette Bürger plötzlich zu Amokläufern, schießen um sich, töten ihre Familie und brennen Häuser nieder ? Als dann recht zügig das Militär in Biohazard-Schutzkleidung eintrifft und die Stadt unter Quarantäne stellt liegt die Vermutung nahe, dass hier eine Katastrophe größeren Ausmaßes eingegrenzt werden soll. Angesichts der wenig zimperlichen Art und Weise wie mit den Anwohnern umgesprungen wird und eine harte Selektion bzgl. angeblich kranken und gesunden Menschen vorgenommen wird verschärfen sich die Konflikte. Da Duttons Frau Judy (Rhada Mitchell) schwanger ist fällt sie durchs Raster, wird als infiziert eingestuft und vom Ehemann getrennt.

Im folgenden zieht Breckner die Spannungsschraube dann auch an, serviert immer wieder blutige Schocks während sich die idyllische Nachbarschaft in ein blutdürstiges, mordendes Chaos verwandelt. Und als selbst das Militär die Situation nicht unter Kontrolle bekommt droht sich die Restpopulation der Gemeinde rasch und stetig zu verkleinern. So muss sich die kleine Gruppe unter der Führung von Dutton selbst helfen. Das Überlebensquartett ergänzen hier Joe Anderson (Across the Universe) als der junge, etwas hitzköpfige Deputy, der sehr an seiner Waffe hängt und Danielle Panabaker (Freitag der 13., TVs Shark) als die Sprechstundenhilfe von Dr. Judy Dutton. Je mehr Personen mitgeschleppt werden müssen umso mehr Fehlerquellen eröffnen sich allerdings. Bei einem Horrorfilm bleibt das natürlich nicht ohne Konsequenzen.

Von eingezäunten, menschenüberfüllten Plätzen hin zu großflächigen menschenleeren Flächen ist es nicht weit und so erinnert der Film in manchen Passagen auch an die Trostlosigkeit von "28 Days Later"(2002). Nicht alles wirkt originell was Breckner hier aus dem Hut zaubert, insbesondere für diejenigen nicht, die sich im Horrorgenre etwas auskennen. So ahnt man manche Schicksale schon lange voraus, wird dafür aber von der einen oder anderen Schocksequenz überrascht (Überfall in der Waschanlage!). Die optische Ausgestaltung der Szenen mit einer vorherrschenden Untergangsatmosphäre darf aber als gelungen betrachtet werden.

Ein gut gemachter Thriller, der mit Mitteln des Horrorfilms zeigt, wie gewissenlos und auf Kosten Unbeteiligter fragwürdige Vorhaben von denen durchgesetzt werden, die am längeren Hebel sitzen.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 04.06.2010

The Crazies - Fürchte deinen Nächsten

USA/UAE 2010. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 101 Min. Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 26.02.2010 (US) 27.05.2010 (D). Budget: 12-20 Mio. USD Einspiel: 39.1 Mio. USD (USA) 49.3 Mio. USD (Weltweit) Regie: Breck Eisner . Screenplay: Ray Wright, Scott Kosar, George A. Romero (1973er Film). Kamera: Maxime Alexandre. Schnitt: Billy Fox. Musik: Mark Isham. Darsteller: Timothy Olyphant, Radha Mitchell, Joe Anderson, Danielle Panabaker, Christie Lynn Smith, Brett Rickaby, Preston Bailey, Glenn Morshower.

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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih