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2015

Bilder © 20th Century Fox
**** Spy - Susan Cooper Undercover
paul feig


CIA-Analystin Susan Cooper bekommt die Chance sich im Außeneinsatz in Europa zu bewähren. Dabei hat sie nicht nur mit ihrer Unerfahrenheit sondern auch mit einem sich selbst überschätzenden Kollegen zu kämpfen.

Mit der Karriere der US-Schauspielerin Melissa McCarthy (45) läuft es gut. In Amerika ist sie Star einer erfolgreichen Sitcom (gerade erst wurde von Sender CBS die 6. Staffel von „Mike & Molly“ bestellt), Kinofilme werden auf sie zugeschnitten. Da kann sie selbst ihren Ehemann auf den Regiestuhl setzen und ein schwacher Film wie „Tammy – Voll abgefahren“ wird ein kommerzieller Erfolg. Ihr derber Humor kommt in ihrem Heimatland besonders gut an, da ist sie am bekanntesten, dort wird auch der größte Profit gemacht. Und das obwohl ihre Komödien R-Rated, also für Jugendliche unter 17 Jahren ohne die Begleitung eines Erwachsenen nicht zugänglich sind (in Deutschland waren ihre bisherigen Filme im Kino alle ab 12 Jahren freigegeben). Mit Regisseur Paul Feig hat McCarthy schon zweimal erfolgreich zusammengearbeitet. In „Brautalarm“ (2011) machte sie in einer Nebenrolle auf sich aufmerksam, zwei Jahre später folgte neben Sandra Bullock eine Hauptrolle in der amüsanten Copkomödie „Taffe Mädels“ (weltweites Einspiel: 230 Mio USD). Feig besetzte McCarthy auch für die neue Version von „Ghostbusters“, die nächstes Jahr in die Kinos kommen soll. Zunächst aber wird in „Spy“ der Agentenfilm veralbert und insbesondere vertraute Elemente aus den James-Bond-Filmen müssen dafür herhalten.

Ob die an Maurice Binder und Daniel Kleinman angelehnte visuelle Gestaltung der Credit-Sequenz, ein Markenzeichen der 007-Filme, die cleveren Gadgets zur Unterstützung der Mission oder elegant gekleidete Agenten, die mit Stil und charmanter Überheblichkeit ans Werk gehen. Das Setting stimmt und die Gagdichte ist hoch. McCarthy spielt die Analystin Susan Cooper, die seit 10 Jahren im CIA-Hauptqartier Langley sitzt und Agent Bradley Fine (Jude Law, Sherlock Holmes) via Headset und technischen Schnickschnack bei seinen Missionen in aller Welt tatkräftig unterstützt – und dabei anhimmelt. Als ihr Held nun bei einem Einsatz umkommt und die Identitäten aller anderen verfügbaren CIA-Agenten kompromittiert wird entschließt Susan sich für einen Außeneinsatz zur Verfügung zu stellen – schließlich geht es um die Jagd nach dem Mörder Fines und die Rettung der Welt vor einer Katastrophe. Widerwillig, weil ohne Alternative, stimmt ihre Chefin Elaine Crocker (Alisson Janney, TVs „The West Wing“) zu und schickt Susan auf Europareise. Die ihr zugedachte passive Beobachterrolle muss die untrainierte Sesselhockerin aber gezwungenermaßen früh aufgeben damit die Mission nicht schon früh scheitert. Aber man wächst ja an seiner Aufgabe. Den Weg nach Budapest pflastert Regisseur/Drehbuchautor Feig dabei mit vielen gelungen Gags, viel Action und einigen überraschenden Gewalttätigkeiten, die im Kontext konsequent sind und durchaus ihre Berechtigung haben. Wenn schon Parodie, dann aber saftig (das hatte sich auch Matthew Vaughn bei „Kingsman: The Secret Service“ gedacht).

Feigs Spionagekomödie liefert aber vor allem auch durch die Besetzung der Nebenrollen so einige Überraschungen. Ob Jude Law als selbstverliebter Spion, der es gewohnt ist sich nach Susans Anweisungen galant aus jeder brenzligen Situation zu befreien. Oder Jason Statham (The Expendables 3, Bank Job), der sich selbstironisch als tölpelhafter Superagent einfindet und mit unglaublicher Selbstüberschätzung durch jede Situation labert. Chuck-Norris-Sprüche sind nichts dagegen. Peter Serafinowicz (All inclusive) amüsiert als Klischee-Italiener, der der korpulenten McCarthy ständig an die Wäsche will; Bollywood-Schönheit Nargis Fakhri (Madras Cafe, Rockstar) schwingt nicht das Tanzbein sondern tritt zum heftig-intensiven und schmerzhaften Girlfight an und die hünenhafte britische Komödiantin Miranda Hart (Miranda – Staffel 1) ist nicht nur optisch ein interessanter Sidekick zu McCarthy. Rose Byrne (Bad Neighbors, Sieben verdammt lange Tage) übernimmt die Schurkenrolle und Rapper 50 Cent macht sich zum Affen. Es sollte also für jeden etwas dabei sein.

Gelungene Agentenfilmparodie mit richtig guter Besetzung. Derb, direkt und komisch. Das Melissa-McCarthy-Konzept geht diesmal wieder auf.

Text © Markus Klingbeil
09.05.2015

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Spy - Susan Cooper Undercover
(Spy)

USA 2015. Farbe. Originalsprache: Englisch, italienisch, französisch. Länge: 120 Min Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 05.06.2015 (US) 04.06.2015 (D). Budget: n/a Regie: Paul Feig. Drehbuch: Paul Feig. Kamera: Robert D. Yeoman. Schnitt: Mellissa Bretherton, Brent White. Musik: Theodore Shapiro. Darsteller: Melissa McCarthy, Rose Byrne, Jason Statham, Jude Law, Miranda Hart, Nargis Fakhri, Morena Baccarin, Bobby Cannavale, Allison Janney, Peter Serafinowicz, Zach Woods, 50 Cent .
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih