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2009
Bilder © Universal
** All inclusive
peter billingsley


Vier Paare beschließen einen gemeinsamen Urlaub im exklusiven Ferienclub auf einer schönen tropischen Insel zu machen. Die einen brauchen die Auszeit um ihre Ehe zu retten, die anderen nutzen die Chance dem Alltagstrott zu entfliehen. Doch die Zwangsverpflichtung zur Paartherapie droht dem Ausflug jeden Spaß zu rauben.

Urlaub auf einer Insel mit klinisch reinen Stränden, Massagen für den angespannten Körper, Wasserski zum Austoben und kulinarische Köstlichkeiten wann immer man es wünscht. Und alles optisch schön von Palmen umrahmt. Das kling nicht schlecht und wenn man an so einer Location wie hier in Bora-Bora Französisch-Polynesien (im Pazifischen Ozean gelegen) dreht, dann musste man sicher auch keinen der Darsteller überreden in den Flieger zu steigen. Alles ist hier inbegriffen und der Spaß in dieser Bilderbuchumgebung zu arbeiten sollte von selbst kommen. Doch überträgt sich das auch auf den Zuschauer ?

Bei der Besetzung der Charaktere scheint man auf den ersten Blick eine gute Wahl getroffen zu haben. Jon Favreau und Vince Vaughn haben uns gemeinsam schon in mehreren Filmen zum Schmunzeln gebracht (z.B. "Made" und " Swingers"), Jason Bateman wurde durch die Comedy-Hit-Serie "Arrested Development" bekannt. Auf der Damenseite befindet sich Prominenz aus "Veronica Mars" (Kristen Bell), "Sex & the City" (Kristen Bell) sowie eine "Watchmen"-Superheldin (Malin Akerman). Liest man dann noch, dass Favreau und Vaughn selbst am Drehbuch mitgeschrieben haben, dann kann man sich berechtige Hoffnungen auf unterhaltsame zwei Stunden machen.

Aber Achtung ... selbst ein schöner Schauplatz garantiert nicht lupenreine Unterhaltung. Auch wenn die Paarzusammenstellung durchaus ihren Reiz hat. Da gibt es das kriselnde Ehepaar mit unerfülltem Babywunsch (Bell/ Bateman) und das sich dem Familienalltag angepasste Paar (Akerman/ Vaughn). Bei dem dritten Paar (Favreau/ Davis) ist das Feuer erloschen und der Ehegatte sieht sich mehr nach anderen Frauen um. Last but not least ist Ehegatte Nr.4 (Faizon Love, "Zum Glück geküsst") bereits von seiner Frau verlassen worden und versucht mit einer 20 Jahre jüngeren Schritt zu halten. Auf psychologische Betreuung hat nur das Krisenpaar Lust, die anderen haben ihre Problemzonen nicht erkannt beziehungsweise konsequent ignoriert.

Nun wird der grandiose dramaturgische Kniff enthüllt und ein Maestro mit ganz eigener Beziehungsheilungstheorie betritt die Bühne. Der Franzose Jean Reno (Leon -Der Profi) muss sich hier zum Affen machen und den Spaßbrüdern und - schwestern erst einmal die Regeln einhämmern. Wer nicht zur Paartherapiesitzung kommt, der fliegt von der Insel. Und die anderen sechs Pauschalurlauber gleich hinterher. Dummerweise haben die Gäste zunächst keine Rebellion im Sinn und so wird der Zuschauer damit bestraft dem öden Urlaubstreiben knapp zwei Stunden zuzusehen. Leider glänzt keine der Therapiesitzungen mit zündender Situationskomik, die aufkeimenden Streitigkeiten zwischen den Paaren wirken arg gekünstelt und auch der Verlauf der Geschichte ist erschreckend banal und vorhersehbar.

Knallige, gewitzte Ehefarce Fehlanzeige. Stattdessen werden altbekannte Problemfelder durchgekaut und brav, bieder und massentauglich serviert. Da ist die Erektion bei der Massage ein schwacher Versuch dieser Familienkomödie etwas Frivolität beizumengen. Von Zoten bleibt man also weitgehend verschont (muss auch nicht immer sein), dafür wird versucht etwas Drama und Ernsthaftigkeit mit einfließen zu lassen. Das funktioniert aber gar nicht und so wird einem zum Schluss noch die Pärchenrettungsformel als Romantikkitsch serviert: Redet miteinander und hört einander zu ! Als wäre man darauf nicht selbst gekommen.

Schön bebilderte Langeweile erwartet uns im Langfilmdebüt des Schauspielers/ Produzenten Peter Billingsley. Das titelgebende Versprechen wird im wichtigsten Punkt jedenfalls nicht eingelöst: Gute Unterhaltung. Und das erwartet man von einer Komödie.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 25.10.2009

All inclusive
(Couples Retreat )

USA 2009. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 113 Min. Bildverhältnis: 1.85:1 Kinostart: 09.10.2009 (USA) 05.11.2009 (D). Budget: 70 Mio USD Einspiel: - Regie: Peter Billingsley. Buch: Dana Fox, Vince Vaughn, Jon Favreau. Kamera: Eric Alan Edwards. Schnitt: Dan Lebental. Musik: A.R. Rahman Darsteller: Vince Vaughn, Jason Bateman, Faizon Love, Jon Favreau, Malin Akerman, Kristen Bell, Kristin Davis, Kali Hawk, Temuera Morrison, Jean Reno, Carlos Ponce, Jonna Walsh.

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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih