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2015

Bilder © Universal
**** Fast & Furious 7
james wan


Die Taten der Vergangenheit holen Dominic Toretto und seine Crew wieder ein. Doch bevor sie sich ausschließlich ihrem unberechenbaren Gegner widmen können müssen sie zunächst ein für die US-Regierung wichtiges Computerprogramm stehlen.

Fans der „Fast & Furious“-Reihe wurde schon vor zwei Jahren der Mund wässrig gemacht als die letzte Szene von Teil 6 Jason Statham (Transporter 3, Crank, The Expendables) als nächsten Gegner ankündigte. Und ihm gehört auch die Eingangssequenz, die deutlich macht, dass mit ihm nicht gut Kirschen zu essen ist. Statham spielt den in Waffen und Kampftaktik bestens ausgebildeten, außer Kontrolle geratenen Ex-Soldaten für Spezialaufträge Deckard Shaw den die britische Regierung schon längst ausschalten wollte. Nach sechs Jahren taucht er plötzlich wieder auf um seinen Bruder (Luke Evans) zu rächen, den Dominic Toretto (Vin Diesel, Riddick – Überleben ist seine Rache) und seine Crew bei ihrem letzten Europaausflug ins Koma verfrachten haben. Und Shaw wird erst stoppen, wenn er alle getötet hat. Klar, dass Toretto, ein Mann mit ausgeprägten Familiensinn, nur ungern als Zielscheibe durch Los Angeles läuft oder sein Team im Stich lässt. Gerade jetzt wo ihre kriminelle Vergangenheit von Staatsseite aus vergeben und vergessen wurde. Zusammenhalt ist entscheidend, das wissen wir seitdem „The Fast and the Furious“ 2001 zum ersten Mal über die Kinoleinwand flitzte und sich in Deutschland 1.4 Mio. Zuschauer dafür ein Ticket kauften. Ganz ohne Hilfe kann Torettos Gegenschlag aber nicht durchgeführt werden, doch glücklicherweise bietet sich eine geheime US-Spezialeinheit an, die von Mr. Nobody angeführt wird. Gespielt wird diese Rolle natürlich nicht von einem Unbekannten sondern von einem Mann, der in den 1980ern seine großen Auftritte hatte und zuletzt von Tarantino wiederentdeckt wurde: Kurt Russel (Die Klapperschlange, Death Proof – Todsicher). Nobody will „Das Auge Gottes“, ein Programm wie der prognostizierte Albtraum eines Edward Snowden, ein Überwachungsprogramm, das sich in jede Kommunikationseinheit einhacken kann und das Aufspüren von Personen zum Kinderspiel macht.

Die Mission heißt also Hacker Ramsey (Nathalie Emmanuel, TVs Game of Thrones) aus Terroristenhand befreien und das Computerprogramm zu sichern. Als Gegenleistung darf Toretto das Programm zur Ortung seines Feindes benutzen. Ersponnen hat diese Story wieder Chris Morgan, der als Drehbuchautor seit Teil 3 die Reihe beeinflusst, d.h. hier steht wieder der Spaß am übergroßen Eventkino im Vordergrund und nicht Logik oder clevere Dialoge. Eigentlich sollte Teil 7 schon im Sommer 2014 in die Kinos kommen doch der tragische Unfalltod von Paul Walker (40) bevor die Dreharbeiten beendet waren verhinderte die rechtzeitige Fertigstellung. Da Walker neben Vin Diesel das Aushängeschild dieser Filmreihe ist (er setzte nur bei Teil 3 aus) war man natürlich darum bemüht dem Schauspieler einen würdigen Abschied zu bereiten. Drehbuchänderungen, Walkers Brüder (als Bodydoubles) und CGI-Tricks haben dafür gesorgt, dass dies gelungen ist. So sensibel Regisseur James Wan (bisher bekannt für seine Horrorfilme Saw, Insidious, Conjuring) dabei auch vorgeht er vergisst die spektakuläre Aktion nicht. Unter Wans Vorgänger Justin Lin und mit der Rückkehr von Vin Diesel nahm die totgesagte Reihe 2009 neue Fahrt auf. Der Sprung zum Big-Budget-Blockbuster gelang dann mit „Fast & Furious Five“ (weltweites Einspielergebnis: 626 Mio. USD) zwei Jahre später und wurde nochmal 2013 übertroffen. Der Reiz bei „Fast & Furious Five“ lag nicht nur daran, dass die Story in exotischer Location in Südamerika spielte sondern auch viele Charaktere aus den Vorgängerfilmen zurückgeholt wurden. Der große Coup war allerdings die Verpflichtung von Wrestlingstar Dwayne The Rock Johnson, der als Jäger der Toretto-Crew ordentlich schwitzen und die Muskel spielen lassen konnte.

Mit einem Budget von 125 Mio. USD konnte Lin auch die spektakulären, physikalische Gesetze ignorierenden Actionsequenzen inszenieren um seine überlebensgroßen Figuren auf ein weiteres Podest zu stellen. Klotzen statt kleckern ist also mittlerweile die Vorgabe und das Publikum nimmt diese Art des Zeitvertreibs gerne an. Autoverfolgungsjagden, Crashsequenzen, Ballereien, Faustkämpfe und Gebäudezerstörungen finden in diesem Kapitel der Toretto-Familiensaga in Osteuropa, den Vereinigten Arabischen Emiraten und den USA ausgiebig statt. Statham prügelt sich heftig mit The Rock und Vin Diesel; Michelle Rodriguez (Machete Kills) muss wieder handgreiflich werden gegenüber einer MMA-Fighterin (statt Gina Carano diesmal Ronda Rousey) und Paul Walker (Brick Mansions) kloppt sich gleich zweimal mit Tony Jaa (Ong-Bak), der als asiatischer Kampfsportvertreter Joe Taslim aus Teil 6 nachfolgt. Beim Kinostart in den USA brach „Fast & Furious 7“ mehrere Rekorde u.a. bester April-Start (147.2 Mio. USD). Auch in Deutschland manifestiert sich der Hype in hohen Zuschauerzahlen (1.3 Mio in den ersten fünf Tagen). Da scheint es nur eine Frage der Zeit bis die Marke von „Fast & Furious 6“ geknackt wird (2.86 Mio. Zuschauer). Für Filmstudio Universal und Star Vin Diesel war schon vorher klar, dass Teil 7 nicht das Ende der Reihe sein wird. Denn so wie der Film endet hält man sich einige Optionen offen was das Schicksal mancher ausbaufähiger Charaktere angeht. Nächster Stopp, so ließ Diesel bereits verlauten, könnte New York werden.

Der Film strotzt vor unwahrscheinlichen, unmöglichen Situation aber wer das beiseiteschieben kann verbringt unterhaltsame zwei Stunden mit einem eingespielten Darstellerteam und einer guten Mischung aus Humor und abwechslungsreichen Actionszenen.

Text © Markus Klingbeil
08.04.2015

Fast & Furious 7
(Furious 7)

USA 2015. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 137 min. Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 03.04.2015 (US) 01.04.2015 (D). Budget: 190 Mio. USD Einspiel: n/a Regie: James Wan. Drehbuch: Chris Morgan. Charaktere: Gary Scott Thompson. Kamera: Stephen F. Windon, Marc Spicer. Schnitt: Leigh Folsom Boyd, Dylan Highsmith, Kirk M. Morri, Christian Wagner. Musik: Brian Tyler. Darsteller: Vin Diesel, Paul Walker, Jason Statham, Dwayne Johnson, Kurt Russell, Michelle Rodriguez, Tyrese Gibson, Ludacris, Nathalie Emmanuel, Tony Jaa, Ronda Rousey, Djimon Hounsou, Elsa Pataky, Noel Gugliemi, Iggy Azalea, Jordana Brewster, Eden Estrella, Lucas Black.
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