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2015

Bilder © Constantin Film
** Fantastic Four
josh trank


Einer Gruppe junger Forscher gelingt es einen Weg in ein anderes Universum, zu einen anderen Planeten zu finden. Doch eine Reise dorthin führt zu katastrophalen Folgen.

Schon bevor Comichaus Marvel mit den Marvel Studios ins Filmgeschäft einstieg um eigene Comichelden zum Blockbusterphänomen zu machen (Start 2008 mit Iron Man, zuletzt Avengers: Age of Ultron und Ant-Man) verkaufte man Filmrechte an andere Filmstudios. Sony hat viele Jahre mit Spider-Man Kasse gemacht und ist bei der letzten Verjüngungskur gescheitert. „The Amazing Spider-Man 2“ spielte zu wenig Geld ein um die Studiobosse glücklich zu machen. D.h. zur Freude vieler Fans darf Spider-Man nun mit den Avengers spielen, weil Sony einen neuen Deal mit Marvel einging um den Superhelden wieder aufzumöbeln. Von den „Fantastic Four“, die 1961 von Stan Lee und Jack Kirby erdacht wurden, gibt es schon mehrere Verfilmungen. Der 2011 verstorbene deutsche Filmproduzent Bernd Eichinger war treibende Kraft für drei Verfilmungen. 1994, eine Low-Budget-Produktion, ging es nur darum die Filmrechte nicht wieder an Marvel zu verlieren, 2005 und 2007 dann mit 100 Mio USD bzw. 130 Mio USD Budget große Hollywoodproduktionen. Nun also hielt es die Chefetage der 20th Century Fox für an der Zeit mit einem zweiten Franchise (nach X-Men) auf der lukrativen Marvel-Superheldenwelle mitzuschwimmen und präsentiert das Reboot der „Fantastic Four“. Der 31-jährige Josh Trank qualifizierte sich mit seinem Sleeperhit „Chronicle – Wozu bist du fähig?“ (12 Mio.USD Budget, weltweites Einspielergebnis: 126.6 Mio. USD) für den Regieposten. Und seine Ideen durfte er auch im Drehbuch einbringen.

Es beginnt am Anfang und der findet statt im Jahr 2007. Wir sehen zwei Schulkids, die im Schuppen zum Thema Teleportation experimentieren, d.h. Materie soll von einem Ort an einen anderen Ort transportiert werden ohne dass das Transportobjekt zu Schaden kommt. So ganz klappt das noch nicht aber dass sie bei der Aktion das halbe Stromnetz der Stadt lahmlegen zeigt uns, dass sie auf der richtigen Spur sind. Sieben Jahre später sind die Nerds etwas reifer und Reed Richards (Miles Teller, Whiplash), das Hirn, kriegt ein Stipendium bei der Forschungseinrichtung von Dr. Franklin Storm (Reg E. Cathy). Fortan arbeitet er mit dessen attraktiver Adoptivtochter Sue (Kate Mara, Transcendence), Storms Sohn Johnny (Michael B. Jordan, Für immer Single?) und dem genialen Victor Von Doom (Toby Kebbell, Prince of Persia: Der Sand der Zeit) zusammen um gemeinsam das Problem zu lösen. Und dieses Prozedere nimmt viel, viel, viel zu viel Raum im Handlungsablauf ein. So plätschert der Film dahin, es gibt keine echten Konflikte untereinander. Eine Rivalität von Reed und Victor um die Gunst von Sue wird angedeutet ebenso der Druck von Franklin Storms Boss Dr. Allen (Tim Blake Nelson, O Brother, Where Art Thou) auf das Forscherteam, denn es geht auch um die Wirtschaftlichkeit des Projekts. Als der Durchbruch gelingt und ein Affe als Versuchssubjekt gesund von seiner Reise auf einen anderen Planeten zurückkehrt will Allen die jungen Forscher mit einem Dankeschön abspeisen.

Kommt nicht in Frage denken sich Reed, Victor und Johnny und laden Reeds Jugendfreund Ben Grimm (Jamie Bell, Ein riskanter Plan) ein auf den ungenehmigten Horrortrip ins Ungewisse. Denn natürlich läuft die Aktion schief und auch Sues Leben ändert sich schlagartig. Spannend wird es leider nicht, obwohl ja jetzt die Gewöhnung der Hauptfiguren an ihre neuen Fähigkeiten erfolgt. Der eine kann seinen Körper unfassbar strecken/verbiegen (Reed), der andere sich in Brand stecken (Johnny). Auch sich-unsichtbar-machen und Kraftfelder erzeugen (Sue) steht auf dem Programm. Und Ben wird zum Zwei-Meter, 450 kg- Steinkoloss, der kraftvoll zuschlagen kann. Im obligatorischen computereffektebeladenen Showdown versucht Regisseur Trank seine schläfrige Inszenierung zu retten. Erfolglos. 120 Mio. USD verpulverte man für diese neue Version (liegt also im Bereich der Vorgängerfilme), eine Fortsetzung für 2017 ist schon geplant. Wenn sie denn tatsächlich gedreht wird, kann sie nur besser werden, denn eine quälend lange Exposition braucht es dann nicht mehr.

Die Darsteller sind bemüht, doch die Inszenierung von Josh Trank wirkt wie ein langer Anlauf mit überhastetem, unbeeindruckendem Finish. Als Zuschauer bleibt man enttäuscht zurück. Da bietet selbst ein schlechter Film von den Marvel Studios mehr Abwechslung.

Text © Markus Klingbeil
06.08.2015

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Fantastic Four

USA 2015. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 98 Min Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 07.08.2015 (US) 13.08.2015 (D). Budget: 120 Mio. USD Regie: Josh Trank. Drehbuch: Josh Trank, Jeremy Slater, Simon Kinberg. Kamera: Matthew Jensen. Schnitt: Elliot Greenberg, Stephen E. Rivkin . Musik: Marco Beltrami, Philip Glass. Darsteller: Miles Teller, Michael B. Jordan, Kate Mara, Jamie Bell, Toby Kebbell, Reg E. Cathey, Tim Blake Nelson, Chet Hanks.
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