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2008
Bilder © Concorde Filmverleih
*** Iron Man
jon favreau


Tony Stark ist Multimillionär. Sein Geld verdient er mit der Entwicklung von Waffen fürs Militär und andere zahlungskräftige Kunden. Bei einer Demonstration seines neuesten Produkts in Afghanistan wird er von Terroristen entführt und gezwungen eine Vernichtungswaffe zu bauen. Stark allerdings hat anderes im Sinn und baut zum Selbstschutz einen ersten Prototyp des später legendären Iron Man-Multifunktionsanzugs.

Stan Lee muss ein glücklicher Mann sein. Nicht nur werden seine Comics von Millionen Fans weltweit geliebt, auch Hollywood steht Schlange um die Filmrechte an den Superhelden zu erwerben. Diesmal hat Marvel den Film um den cleveren Wissenschaftler aber selbstständig produziert und mit Jon Favreau einen Regisseur verpflichtet, der vorwiegend beim Independentfilm zu finden ist aber auch schon im Fantasygenre seine Duftmarke gesetzt hat. Die Hauptfigur Tony Stark nutzt, im Gegensatz zu anderen Superhelden-Kreationen Lees wie Hulk, Spider-Man, den X-Men oder den Fantastic Four, die moderne Technik um Überlegenheit zu demonstrieren.

‚Iron Man' kämpft schon seit über 40 Jahren in mehr als 600 Comicgeschichten gegen das Böse und das von Favreau begleitete Update der Figur ins heutige Jahrtausend kann man auch als gelungen bezeichnen. War Stark früher der antikommunistische Held ist bedingt durch die Änderung der politischen Verhältnisse das Feindbild anonymer - der Terrorist schlechthin. Im Film verteidigt Stark die waffenproduzierende Industrie damit, dass sie allein zum Zwecke der Friedenssicherung dient. Er verkennt dabei die Tatsache, dass durch Waffenschiebereien nicht nur Verbündete in Besitz seiner Produktionen kommen.

So entfaltet sich die Ironie mit voller Breitseite , wenn Stark bei seinem Verkaufstrip in Afghanistan von eigenen Erzeugnissen bedroht wird, die eben in falsche Hände geraten sind. Das Sci-fi-Element kommt dann aber doch erstmals zum Tragen, wenn Stark sich eine Apparatur bastelt, die mit seinem Oberkörper verbunden ist und dafür sorgt, dass die Metallsplitter, die er sich bei dem Attentat eingefangen hat, nicht sein Herz durchbohren und damit zum Tode führen. Das wichtige was die dreimonatige Gefangenschaft aber bewirkt ist ein Umdenken Starks, der beschließt die von ihm erfundenen Technologien nicht mehr zur Herstellung von Vernichtungswaffen zu verwenden.

Ein bester Freund und ein Schurke sorgen dann dafür, dass die Dramaturgie zwar etwas konventionell aber nicht geradlinig verläuft. Terrence Howard verkörpert dabei den Jugendfreund Jim, der als Liaison zum Militär fungiert und Stark das eine und andere Mal den Rücken freihält. Groß' Gelegenheit sein schauspielerisches Potential auszuschöpfen bietet die Rolle Howard aber nicht, zudem der Figur keine markanten Züge oder andere Merkwürdigkeiten zugestanden werden.

Anders sieht es bei Jeff Bridges aus, der als Starkes Firmenpartner Obadiah Stane ein gewissenloser, profitorientierter Bursche ist, aber längst nicht mit dem Erfindergeist Starks konkurrieren kann. Der 1,85m große Bridges wirkt dabei durch seinen Kahlkopf und aufrechtem Gang noch einen Zacken einschüchternder und vom gemütlichen ‚Dude' aus ‚The Big Lebowski' ist nichts mehr zu entdecken.

Als Startfilm der Superhelden-Karriere von ‚Iron Man' ist neben einer publikumsanziehenden Besetzung die Integration von Spezialeffekten unerlässlich und dafür sorgen die Zauberer von Industrial Light and Magic sowie Stan Winstons Kreativschmiede. Das sieht auch nicht schlecht aus aber wenn man sich den Roboterkrieg aus ‚Transformers' vom letzten Jahr in Erinnerung ruft, dann muss ‚Iron Man' schon etwas tiefer stapeln.

Zudem erinnert der Kampf zweier Protgonisten in der ‚Iron Man'-Rüstung auch etwas an eine Szene in ‚Aliens', wenn Sigourney Weaver, festgeschnallt im Arbeitsrobotor gegen die ätzende Kreatur aus dem Weltall kämpft. Das Ende ist es also nicht was den Höhepunkt und einen gehörigen Adrenalinauschlag bringt. Interessanter ist es - wie auch bei vielen andern Superhelden-Streifen - den überraschten Protagonisten zuzusehen, wie sie Ihre neuentdeckten Kräfte kontrollieren lernen bzw mit Erfindungen umgehen müssen.

‚Iron Man' ist zwar eine gut besetzte Comicverfilmung mit ansprechenden Effekten, wirkt aber im Handlungsverlauf wenig originell und vielmehr strickmusterartig bis zum unvermeidlichen Showdown Gut gegen Böse. Langweilig wird es nicht, aber aufregend wie ein ‚X2' auch nicht. Kein Grund zur Traurigkeit: es kommen dieses Jahr ja noch andere Superhelden.



Text © Markus Klingbeil
VÖ: 27.04.2008

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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