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2012
Bilder © Concorde
**** Ein riskanter Plan
asger leth


Ein Mann steht auf dem Fenstersims seines im 21. Stockwerk gelegenen Zimmers eines New Yorker Luxushotels und droht in die Tiefe zu springen. Er verlangt nach einer Polizstin, die vor kurzem erst mit ansehen musste wie ein Mann sich vor ihren Augen in die Tiefe stürzte. Denn unser potentieller Selbstmörder hat einen gerissenen Plan ausgearbeitet um sich vor dem Gesetz zu rehabilitieren.

Drehbüchern wandern. Von Studio zu Studio. Das hat die unterschiedlichsten Gründe. Der eine erkennt das Potential der Geschichte nicht, dann sind andere Projekte dringlicher oder das Studio macht pleite. Lorenzo di Bonaventura (Red, Transformers) schleppte das Drehbuch schon eine Weile mit sich herum bevor er die richtigen Partner fand, die die Geschichte eines zu unrecht verurteilten Polizisten ebenfalls auf der Kinoleinwand sehen wollten. Australien-Import Sam Worthington (Avatar, Kampf der Titanen) übernimmt dabei die Rolle des scheinbar lebensmüden Mannes, der erst ordentlich schlemmt und dann eine kryptische Abschiedsnotiz hinterlässt. Kein ungewöhnlicher Fall denken sich die New Yorker Polizisten doch als Zuschauer weiß man natürlich mehr. Es geht um einen Gefängnisausbruch und einem dreisten Coup, der quasi vor den Augen der Cops stattfindet. Ein unbezahlbarer, seltener Diamanten hat Protagonist Nick Cassidey (Worthington) vor zwei Jahren eine 25-jährige Haftstrafe eingebrockt und das will der nicht hinnehmen.

Regisseur dieses flotten Thrillers ist Asger Leth, ein Mann, der bisher im Dokumentarfilmbereich tätig war und mit diesem prominent besetzten Hollywoodstreifen einen guten Einstand gibt. Durch die souveräne Inszenierung und dem guten Timing bei den Umschnitten zwischen den örtlich getrennten Aktionsräumen bleibt das Interesse an der Geschichte durchweg erhalten. Das hier so einige Wendungen und Aktionen nicht immer plausibel erscheinen schmälert den Unterhaltungswert nicht, denn Cassideys clevere Planung und Durchführung seiner Rehabilitierung ist stets reizvoll abgefilmt vom Collateral-Kameramann Paul Cameron (auch die Tricks mit der Höhensituation sind überzeugend). Gut in Szene gesetzt hat er dabei Newcomerin Genesis Rodriguez, die für Sexappeal sorgt. Bisher war sie nur in spanischsprachigen Telenovelas und bei Gastauftritten in der US-Serie „Entourage“ zu sehen, demnächst dann im neuen Schwarzenegger-Actioner „Last Stand“. Rodriguez spielt Angie, die Freundin von Cassideys Bruder (sympathisch: Jamie Bell, kürzlich mit „Jane Eyre“ im Kino zu sehen) und ist mit vollem Körpereinsatz an der Ausführung des riskanten Plans beteiligt. Bell und Rodriguez sorgen zudem durch ihre kleinen Wortgefechte für kleine, nette Schmunzeleien.

Die Rolle des angeschlagenen Cops, der seinen Kummer in Alkohol ertränkt, ist nun keine grandiose Erfindung mehr, aber sie muss wohl in jedem zweiten Thriller vorhanden sein. Im vorliegenden Fall versucht Elizabeth Banks (72 Stunden – The Next Three Days, Zach and Miri make a Porno) das Beste daraus zu machen (spielt sie auch ordentlich) und wird von Worthington als Vertrauensperson auserkoren. Edward Burns (Confidence), solide, spielt den verständnisvollen Kollegen, der Banks den Rücken freihält; Kyra Sedgwick (TVs The Closer) die inmitten von Schaulustigen auf der Straße vor dem Hotel lauernde Sensationsreporterin und Ed Harris (A History of Violence) einen skrupellosen Geschäftsmann, der nach allen Regeln der Kunst ausgetrickst werden soll. In einer weiteren Nebenrolle agiert Anthony Mackie (Der Plan) als Freund und Ex-Partner von Worthingtons Cop.

Mag zwar nicht alles originell sein und nicht jede Überraschung wirklich überraschen … kurzweilige, spannende Unterhaltung liefert dieser in schwindelerregender Höhe ablaufende Film allemal.


Text © Markus Klingbeil
12.01.2012

Ein riskanter Plan
(Man on a Ledge)

USA 2012. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 102 min. Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 27.01.2012 (US) 26.01.2012 (D). Budget: n/a Einspiel: n/a Regie: Asger Leth. Buch: Pablo F. Fenjves. Kamera: Paul Cameron. Schnitt: Kevin Stitt. Musik: Henry Jackman. Darsteller: Elizabeth Banks, Sam Worthington, Jamie Bell, Edward Burns, Kyra Sedgwick, Ed Harris, Anthony Mackie, Genesis Rodriguez, William Sadler .

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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih