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2011
Bilder © Universal
*** Der Plan
george nolfi


Ein junger aufstrebender Politiker trifft auf eine Frau, verliebt sich in sie, verliert sie aber wieder aus den Augen, weil fremde Kräfte verhindern, dass er sie wiedersieht. Doch sie geht ihm nicht aus dem Kopf und eines Tages steht sie plötzlich wieder vor ihm.

Wie viel ihm Leben ist Zufall oder geplant ? Können wir willentlich und spontan selbst entscheiden welchen Weg wir im Leben gehen, welche Entscheidungen wir treffen ? Wenn es nach der Vision des Sci-fi-Autors Philip K. Dick geht dann ist eine Fremdsteuerung, eine Überwachung aller Personen auf der Erde Normalität. Auf einer Kurzgeschichte des 1982 verstorbenen Autors beruht das Spielfilmdebüt von George Nolfi, der sich bisher als Drehbuchautor einiger Hollywodmainstreamstreifen wie "Ocean's Eleven", "The Sentinel" und "Das Bourne Ultimatum" seinen Lebensunterhalt verdient hat. Mit "Der Plan" inszeniert er einen vor allem visuell und tricktechnisch äußerst ansprechenden Film, doch bei der Verflechtung verschiedener Genrerichtungen (Thriller, Sci-fi, Romanze) trifft er nicht immer den richtigen Ton. Als Thriller bietet sich dieses Thema in erster Linie an und wenn Nolfi diesen Weg einschlägt, dann findet er auch eine packende Bildsprache, gewinnt der Film an Tempo. Insbesondere die Hatz zu Fuß durch New York im letzten Drittel des Films gleicht einer aufregenden Sightseeingtour wie man sie noch nicht gesehen hat.

In der ersten Hälfte seiner Geschichte schaltet Nolfi aber immer wieder einen Gang zurück, denn die Beziehung seiner beiden Protagonisten zueinander ist ihm besonders wichtig. Matt Damon (Green Zone, True Grit -Vergeltung) spielt dabei den Politiker David Norris, der um einen Senatssitz kämpft aber durch persönliche Unzulänglichkeiten sein Ziel verpasst. Eine zweite Chance wird ihm gewährt, denn einige Männer mit Mantel und Hut, die so wirken als wären sie aus den 50er-Jahren entsprungen, haben sein Leben so geplant bzw. angepasst. Dass ein nicht verschütteter Kaffee dazu geführt hat, dass David über das "Planbüro" Bescheid weiß und klipp und klar mitgeteilt bekommt, dass er die von Emily Blunt (Gullivers Reisen, Der Teufel trägt Prada) verkörperte Tänzerin nie wieder sehen darf sorgt allerdings für Chaos bei den Beamten insbesondere, da David nicht von dem Gedanken ablassen will seine Traumfrau irgendwann wieder zu sehen. Als das geschieht bahnt sich ein mal vergnügliches (bürokratische Hürden!), mal spannendes Kräftemessen an. Ein Katz- und Maus-Spiel, bei dem der Planungsbeamte Richardson (perfekt mit John Slattery aus der TV-Serie Mad Men besetzt) alle Hände voll zu tun hat.

Als plakative Bösewichter werden die Jungs um Richardson aber nicht geschildert was dem Film eine weitere interessante Note gibt. Einer der Crew hat sogar großes Verständnis für Davids Situation. Wie die Sachbearbeiter beim Finanzamt haben auch die Mitarbeiter des "Adjustment Bureau" (so der Originaltitel des Films), die den Fall David Norris betreuen, beschränkte Kompetenzen und es gibt Regeln an die sich die Herren halten müssen. Hier wird dann nicht wie in anderen Verfilmungen von Philip-K-Dick-Stories (z.B. Total Recall, Paycheck, Minority Report) der störrische Gegner mit Blei vollgepumpt. Nein hier wird mit anderen Mitteln aber mit Nachdruck vorgegangen. Mittel, die aber auch radikal lebensverändernde Auswirkungen haben.

Ein vor allem visuell interessanter Film mit guter Darstellerleistungen, der aber etwas unentschlossen zwischen Thriller und Liebesdrama pendelt was leider auf Kosten der Spannung geht.

Text © Markus Klingbeil
08.03.2011

Der Plan

(The Adjustment Bureau)

USA 2011. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: n/a Bildverhältnis: 1.85:1 Kinostart: 04.03.2011 (US) 10.03.2011 (D) Budget: 51 Mio. USD Einspiel: n/a Regie: George Nolfi. Kurzgeschichte: Philip K. Dick ("Adjustment Team") Screenplay: George Nolfi. Kamera: John Toll. Schnitt: Jay Rabinowitz. Musik: Thomas Newman. Darsteller: Matt Damon, John Slattery, Emily Blunt, Anthony Mackie, Michael Kelly, Terence Stamp, Anthony Ruivivar.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih