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2010
Bilder © Walt Disney
** Prince of Persia - Der Sand der Zeit
mike newell


Prinz Dastan (Jake Gyllenhaal) wird beschuldigt den Adoptivvater getötet zu haben um seinem Anspruch auf den Thron Nachdruck zu verleihen. Er flüchtet mit Prinzessin Tamina (Gemma Arterton), der er in einer von ihm und seinen Brüdern eroberten Stadt begegnet . Mit im Gepäck ein sagenumwobener, mit Sand gefüllter Dolch, der Objekt der Begierde von Nizam (Ben Kingsley), dem herrschsüchtigen Bruder des Königs, ist.

Die Erfolgsproduktionsstudios von Disney und Jerry Bruckheimer (Fluch der Karibik-Reihe) versuchen auch dieses Jahr gemeinsam mit Sommerblockbusterkino die Zuschauer in die klimatisierten Lichtspielhäuser zu locken. Ein abenteuerliches Märchen aus einer lang vergangenen Zeit um einen jungen Mann, der einiges riskieren muss um seine Unschuld zu beweisen und nebenbei noch das Herz einer störrischen Prinzessin gewinnt. Ein Abenteuer unter heißer Sonne, mit schönen Landschaftsaufnahmen (gedreht wurde in Marokko) und vielen bekannten Zutaten, die man in diesem Filmgenre nicht anders erwartet. Action und Drama mit üppigen Computereffekten zur Erzielung eines bombastischen Effektes.

Was hätte das für ein großer Spaß werden können. Leider funktionieren hier so einige Dinge bei dieser auf der gleichnamigen Computerspielserie beruhenden Geschichte nicht. Und schuld daran ist nicht Uwe Boll, nein, der hat diesmal nichts damit zu tun. Mike Newell, bisher nicht als Actionfilmregisseur aufgefallen, schwingt das Zepter und dirigiert seinen fehlbesetzen Hauptdarsteller durch die z.T. auch in Pinewood, England, aufgestellten Kulissen. Newell hat Hits wie "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" und "Harry Potter und der Feuerkelch" als Referenzen vorzuweisen aber versteht es in seinem neuem Film nicht Witz, Action und Spannung ähnlich gut zu verquicken wie man es von dem Engländer erhofft hätte. Das liegt zum einen auch an Jake Gyllenhaal, der trotz antrainierter Muskeln und körperlichem Einsatz (er schwingt sich im Parkour-Stil durch die Stadt) mehr wie ein ausdrucksloser Bubi als glaubwürdiger Held wirkt.

Schauspielern kann er ja, das hat er in Filmen wie "Donnie Darko" oder "Brokeback Mountain" bewiesen doch seine Rolle als Prinz, der das Rad der Zeit mit Hilfe des geheimnisvollen Dolches zurückdrehen will, gibt ihm wenig Möglichkeiten zu zeigen was er kann. Während Gyllenhaal sich abstrampelt stiehlt ihm Alfred Molina (An Education) als lustiger Banditenchef glatt die Show. Gemma Arterton, die im übrigen gecastet wurde bevor sie im Kino als Bondgirl neben Daniel Craig auffiel, ordnet sich dem anspruchslosen Plot ebenso widerstandslos unter (ein Déjà-vu aus "Kampf der Titanen") wie Ben Kingsley, der mal wieder als Bösewicht chargiert. Vielfilmer Kingsley, der sein Gesicht gerne mal in Billigvideoproduktionen hinhält und den "Ghandi"-Bonus eigentlich schon längst aufgebraucht hat, spult seinen Part routiniert und lustlos ab.

Die Stereotypen und Klischees geben sich die Klinke in die Hand bei dieser 200-Millionen-Dollar-Produktion und selten wird man von der auf der Leinwand dargebotenen Action aufgerüttelt. Zudem muss man sich mit viel zu viel gar nicht subtil präsentierten Computereffekten herumärgern, was ja auch schon ein großer Schwachpunkt in dem letzten Indiana-Jones-Film war. Immerhin ist "Prince of Persia" nicht ganz so schwach wie der dritte Teil der Mumien-Reihe mit Brendan Fraser. Ein Gütesiegel ist das aber nun nicht gerade.

Fast zwei Stunden dauert dieses maue Abenteuerfilmchen und spätestens nach 2/3 der Laufzeit verliert man die Lust an Kämpfen im Sand und künstlich generierten Schaueffekten. Anspruchsloses Big-Budget-Kino mit einem fehlbesetzen Hauptdarsteller.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 10.06.2010

Prince of Persia - Der Sand der Zeit
(Prince of Persia: The Sands of Time)

USA 2010. Länge: 116 Min. Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 28.05.2010 (US) 20.05.2010 (D) Budget: 200 Mio. USD Einspiel: 62.8 Mio USD (US) 219 Mio. USD (weltweit) Regie: Mike Newell. Screen Story & video game series : Jordan Mechner. Screenplay : Boaz Yakin, Doug Miro, Carlo Bernard. Kamera: John Seale Schnitt: Mick Audsley, Michael Kahn, Martin Walsh Musik: Harry Gregson-Williams Darsteller: Jake Gyllenhaal, Gemma Arterton, Ben Kingsley, Alfred Molina, Steve Toussaint, Toby Kebbell, Richard Coyle, Gísli Örn Garðarsson
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih