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2010
Bilder © Concorde Filmverleih
*** Iron Man 2
jon favreau


Tony Stark genießt seinen Ruhm als Iron Man und lässt sich auch nicht vom US-Verteidigungsministerium einschüchtern, das seine Erfindung nur zu gerne exklusiv für staatssichernde Zwecke nutzen würde. Neben Starks Rivalen, dem Waffenproduzenten Justin Hammer macht auch ein verbitterter Russe, Ivan Vanko, Tony das Milliardärsleben schwer.

Es wurde nicht lange diskutiert ob eine Fortsetzung zum 2008er Hit "Iron Man" gedreht werden sollte. Die Comicfans waren zufrieden mit der Leinwandumsetzung, die Studiobosse mit den Einnahmen und die Kritiker lobten Hauptdarsteller Robert Downey jr. für seine charismatische Darstellung. Also konnte sich Regisseur Jon Favreau frühzeitig auf sein nächstes Projekt vorbereiten um eine weitere sehenswerte Performance aus Downey jr. herauszukitzeln. Der hatte schauspielerisch zwar schon all die Jahre zuvor was zu bieten (Oscarnominierung für "Chaplin", 1992) doch waren seine Filme keine Hits und vor allem persönliche Probleme führten oft zum Karriereknick.

Seit "Iron Man" ist das aber anders, zudem hat Downey jr. mit "Sherlock Holmes" letztes Jahr noch eine weitere Figur geprägt, die in einem zweiten Kinofilm 2011 seinen neugewonnen Starstatus untermauern sollte. Nicht ganz so steil ging es in den letzten zwei Jahren mit Mickey Rourke bergauf, der nach vielen Fehlern in der Vergangenheit und seiner sensationellen Performance in "The Wrestler" zwar wieder mit offenen Armen in Hollywood empfangen wird aber als Zuschauermagnet keine Zukunft hat. Also schmiedet der einstige Bad Boy das Eisen solange es noch heiß ist und kann nun (Neben)Rollen auswählen, die mehr als nur ein paar Tage Arbeit garantieren. Darunter eben auch der Part als Bösewicht Ivan Vanko in der 200-Millionen-Dollar-Produktion "Iron Man 2".

Rourkes Figur ist auf Rache aus, denn er wirft Tony Starks verstorbenen Vater vor, das Konzept des Iron-Man-Anzug mit seinem Partner, Vankos Dad, erdacht zu haben ohne dass der je irgendwelche (finanzielle) Anerkennung bekam. Der Hass auf Sohnemann Tony treibt Ivan also dazu an sich mit alten Plänen seines Vaters auch einen schlagkräftigen Anzug zu basteln um im Zweikampf für Gerechtigkeit zu sorgen. So wird "Whiplash" geboren, der mit Elektrizität im wahrsten Sinne des Wortes nur so um sich schlägt. Schon in der erste halben Stunde des Films kommt es zum fulminanten Aufeinandertreffen auf der Formel 1 - Rennstrecke von Monaco zwischen Tony Stark und Ivan Vanko und gibt einen Vorgeschmack auf tricktechnische Einheiten, die im Laufe der zwei Stunden noch reichlich kommen werden.

Mit "Iron Man 2" nutzen Regisseur Favreau und Drehbuchautor Justin Theroux (schrieb zuvor den Überraschungshit "Tropic Thunder") auch gleich die Chance weitere Comichelden des Marvel-Universums einzuführen und somit auf den für 2012 geplanten "Avengers"-Film hinzuarbeiten. Samuel L. Jackson (xXx, Kill Bill Vol.2) hatte ja schon seinen Mini-Auftritt (nach dem Abspann) im ersten "Iron Man" - Film als Nick Fury, Leiter einer Geheimorganisation namens S.H.I.E.L.D. und diesmal hat er auch eine richtige Sprechrolle. Er will Tony Stark rekrutieren. Ein amüsanter Gedanke insbesondere, wenn man sich die Szene zu Anfang des Films in Erinnerung ruft in der sich ein selbstbewusster Stark damit brüstet im Alleingang den Weltfrieden privatisiert zu haben. Stark ist ganz der alte geblieben und Downey jr. hat wieder unverkennbar großen Spaß an seiner Rolle.

Für Sexappeal in dieser Heldengeschichte sorgt nicht Gwyneth Paltrow (Shakespeare in Love), die erneut in der Rolle als Assistentin Pepper Potts zu sehen ist sondern Neuzugang Scarlett Johansson (Vicky Cristina Barcelona). Sie macht nicht nur im sportiven Dress eine gute Figur sondern präsentiert sich als kampfesmutige Beschützerin, die es gleichzeitig mit mehreren Schurken aufnimmt. Der nicht gerade schmächtig wirkende Regisseur Favreau nimmt sich dabei selbst aufs Korn indem er als Chauffeur von Tony weitaus mehr Mühe mit ungebetenen Gästen hat. Aber der Codename von Johanssons Figur ist nicht umsonst Black Widow - Schwarze Witwe. Terrence Howard (Die Fremde in Dir) hat sich bei Vertragsverhandlungen verspekuliert und so übernimmt Don Cheadle (Brooklyn's Finest) die Rolle von Lt. Col. James Rhodes vom Militär, der Tony Stark zur Übergabe der Iron Man Technologie bewegen soll. Wenn nicht freiwillig, dann eben mit Gewalt. Cheadle fügt sich nahtlos ein, so dass Howard nicht vermisst wird

Action gibt es auch in Teil 2 genug, gleich eine ganze Roboterarmee prügelt und schiesst sich durch L.A. und lässt eine Spur der Verwüstung hinter sich. Sam Rockwell (Moon) als Waffenhersteller Hammer mit ordentlich krimineller Energie und feinem Anzug muss da hinter den Effekten und dem Auftritt von Mickey Rourke natürlich zurückstehen, kann daher keine Akzente setzen. Ist allerdings auch schwer, denn mit Robert Downey jr. steht und fällt gewissermaßen der Film und so sind die Szenen in denen sein Gesicht sich nicht unter dem Helm befindet auch unterhaltsamer als all die versiert inszenierten Krawallszenen zusammen. In zwei Stunden Spielzeit gibt es zudem auch die Möglichkeit die Charakterzüge von Tony Stark weiter zu entwickeln und als dramatischen Zusatz auch noch Gesundheitsprobleme mit einzubeziehen. Dass nicht in jedem Milliardär ein weiches Herz schlägt ist keine Überraschung. Hier ist das aber wieder was ganz anderes.

Hatte Teil 1 schon eine ordentliche Mischung aus Action und Comedy zu bieten so begeistert Robert Downey jr. auch in dieser Fortsetzung mit Charisma und Spielwitz. Optisch und auch tricktechnisch top ist "Iron Man 2" zwar inhaltlich nicht unbedingt besser als sein Vorgänger - hätte auch etwas kürzer sein können - enttäuscht aber auch nicht wie so manche andere Zweitauflagen. Man darf gespannt sein auf "Avengers", wenn sich Iron Man, Hulk, Capt. America und Thor gemeinsam gegen die Schurken der Welt bewähren müssen.



Text © Markus Klingbeil
VÖ: 13.06.2010

Iron Man 2

(Iron Man 2)

USA 2010. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 124 Min. Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 07.05.2010 (USA) 06.05.2010 (D). Budget: 200 Mio. USD Einspiel: 299.3 Mio. USD (USA) 589.3 Mio. USD (weltweit) Regie: Jon Favreau. Comicbook: Jack Kirby, Larry Lieber, Don Heck, Stan Lee. Screenplay: Justin Theroux. Kamera: Matthew Libatique. Schnitt: Dan Lebental, Richard Pearson. Musik: John Debney. Darsteller: Robert Downey Jr., Don Cheadle, Scarlett Johansson, Gwyneth Paltrow, Sam Rockwell, Mickey Rourke, Samuel L. Jackson, Clark Gregg, John Slattery, Jon Favreau, Kate Mara, Leslie Bibb.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih