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2008
Bilder © Kinowelt
*** Wen die Geister lieben
david koepp


Der menschenscheue Zahnarzt Bertram Pincus (Ricky Gervais) trifft eines Tages auf Frank Herlihy (Greg Kinnear), der ihn um einen Gefallen bittet. Problem nur, dass Frank ein Geist ist, der mit seinem irdischen Leben noch nicht abgeschlossen hat. Bertram soll ihm helfen und sich um Franks Frau Gwen (Téa Leoni) kümmern.

Mit Geistern hat sich David Koepp schon in seiner Regiearbeit "Echoes - Stimmen aus der Zwischenwelt" (1999) herumgeschlagen. Damals allerdings im Thrillerformat, seinem bevorzugten Genre. Diesen Eindruck könnte man jedenfalls bei Sichtung seiner bisherigen Filme gewinnen. Zuletzt machte er Johnny Depp in "Das geheime Fenster' (2004) ganz irre. Der Film liegt zwar schon einige Jahre zurück, Koepp war in der Zwischenzeit aber nicht untätig ist er doch als Drehbuchautor gut im Geschäft. Für Steven Spielberg hat er mehrere Screenplays geschrieben (z.B. Jurassic Park, Krieg der Welten, Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels ) und mehrfach mit Brian DePalma zusammengearbeitet (Calito's Way, Mission: Impossible, Spiel auf Zeit). Für Ron Howard machte er den Roman "Illuminati" kinotauglich, zu sehen im Mai 2009.

Mit "Wen die Geister lieben" widmet sich Koepp aber einem ganz anderen Genre, der Komödie mit Fantasy und Romantik-Einschlägen. Mit Ricky Gervais besetzt er die Hauptrolle, dem britischen Starkomiker. Und wer den Erfinder von "The Office" und "Extras" kennt, darf sich auf einige bissige Humorspitzen freuen. Sein Job im Film ist anderen auf's bzw. ins "Maul" zu schauen. Ein typischer Zahnarzt ist er nicht, denn er hasst Small-Talk und steht zwischenmenschlichen Beziehungen wenig aufgeschlossen gegenüber. Selbst der nette indische Kollege aus der Gemeinschaftspraxis beisst bei Bertram auf Granit, denn dieser lässt sich schon mal gar nicht von Kuchen und Babyfotos locken.

Was macht man also mit solch einem konsequenten Einzelgänger ? Man versetzt ihn in eine Situation, die ihm zuwider ist, damit der Betrachter seinen Spaß hat. Das funktioniert anfangs auch prächtig, denn das Werben um eine Frau fällt dem Single-Mann nicht gerade leicht und so sind auch Komplimente eine holprige Angelegenheit. Dass er diesen Schlamassel überhaupt auf sich nimmt liegt am nervigen Frank (Greg Kinnear, diesmal überzeugender als in "Baby Mama"), einem unruhigen Geist, den nur Bertram sehen und hören kann. Und Frank weicht nicht von seiner Stelle bis der einwilligt sich um Gwen zu kümmern, die er in den letzten Zügen der Ehe nicht gut behandelt hat. Natürlich ist der Verlauf der Geschichte vorhersehbar, denn die gegensätzlichen Charaktere schreien förmlich danach voneinander angezogen zu werden. Warum der Film aber unterhält ist Ricky Gervais zu verdanken.

Bisher hatte er ja nur amüsante Gastrollen in Großproduktionen wie "Der Sternwanderer" und "Nachts im Museum" oder dem Independent-Film "Es lebe Hollywood". Jetzt also seine ersten großen Kinohauptrolle und er gefällt mit bissig-hingerotzten Kommentaren, die dem Gegenüber teilweise so gleichgültig an den Kopf geworfen werden, dass der/die nichts anderes kann als erst mal überrascht dreinblicken. Diese Medium- oder Vermittlerrolle von Bertram kommt einem allerdings vertraut vor, erinnert sie doch an die Besetzung von Whoopie Goldberg in "Ghost - Nachricht von Sam", einer romantischen Komödie von 1990 bei der Demi Moore über den Verlust von Patrick Swayze hinwegkommen muss. Goldberg hilft dabei.

Koepp und sein Co-Autor John Kamps haben aber auch ein paar Abwechslungen im Gepäck, die geschickt eingestreut keine Langeweile aufkommen lassen. Beide kennen sich bereits seit vielen Jahren und arbeiteten zuletzt gemeinsam am Drehbuch zu "Zathura - ein Abenteuer im Weltraum".

David Koepp kommt diesmal mit einer Komödie daher und verlässt damit gewohnte Thrillerpfade. Dank UK-Import Ricky Gervais und solider Nebenbesetzung ist "Wen die Geister lieben" zudem eine recht gut gelungene Fantasyromanze, die auf Kitsch verzichtet.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 10.02.2009
02.02.2009

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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