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2008
Bilder © Universal
** Baby Mama
michael mccullers


Die 37-jährige Kate Holbrook (Tina Fey) ist erfolgreich im Beruf aber glücklos in der Liebe. Doch der Babywunsch ist nicht länger zu unterdrücken und mangels zeigungsfähigem Partner wendet sie sich Alternativen zu. Samenbank, In-Vitro-Fertilisation und Adoption scheitern allesamt, da beschließt sie eine Leihmutter zu engagieren, die ihr Kind austragen soll. Die Agentur von Chaffee Bicknell (Sigourney Weaver) vermittelt ihr die chaotische Angie (Amy Poehler).

Man kann wohl kaum schief liegen, wenn man eine Komödie mit zwei populären US-Komikerinnen besetzt. Das dachten sich wohl die Produzenten von "Baby Mama". In den USA hielt sich der Film von Michael McCullers auch sieben Wochen in den TOP 10 der Kinocharts und spielte seit seiner Erstaufführung das doppelte seiner Produktionskosten ein. Tina Fey und Amy Poehler wurden populär durch die US-Comedy-TV-Show "Saturday Night Live" und auch McCullers begann seine Karriere als Gagschreiber für dieses Unterhaltungsprogramm. Daher kennt man sich auch schon länger. Während Poehler bereits in Nebenrollen mehrerer US-Komödien zu sehen war (z.B. "Die Eisprinzen") konzentrierte sich Fey mehr auf eine erfolgreiche TV-Karriere ("30 Rocks"). Hierzulande werden die Namen allein keine Massen anziehen und auch der Film als Mix aus Drama und Komödie ist weder Fisch noch Fleisch und als Unterhaltungsfilm nur mäßig geeignet. Was fehlt sind gute Gags, die dann auch häufiger eingesetzt werden. Gastauftritte von Sigourney Weaver ("8 Blickwinkel") als stets lächelnde Leihmutter-Agentur-Chefin und Steve Martin ("Der rosarote Panther") mit Zopf als Öko-Firmenguru und Chef von Kate bringen nur sporadisch Schwung in die konventionelle, vorhersehbare Erzählung.

Maura Tierney, Dr. Abby Lockhart aus der TV-Serie "Emergency Room", spielt Kates Schwester und hat noch weniger zur Handlung beizutragen als Greg Kinnear ("Wen die Geister lieben"). Der hangelt sich reichlich uninspiriert durch seine Nebenrolle als geschiedener Fruchtbar-Besitzer ohne Fortune, Ex- Anwalt und Vater einer Tochter, die er nur am Wochenende sieht. Man ahnt schon beim ersten Treffen von Feys Kate und Kinnears Rob-Charakter, dass es zwischen beiden funken wird und anfängliche Unstimmigkeiten zum Thema bezahlter Leihmutterschaft kein längerfristiges Hindernis darstellt. Offensichtliche Unterschiede werden noch stärker betont beim ersten Aufeinandertreffen von Möchtegern-Mutter Kate und Leihmutter/Scheckempfängerin Angie. Kate ist die Erfolgsfrau, die die Karriereleiter stetig hinaufgesprungen ist, während Angie die untere Mittelklasse verkörpert - mit vollgemülltem Kühlschrank und unübersehbarem Wohnraum-Chaos. An ihrer Seite ein Looser-Ehemann (Dax Shepard, The Comebacks), der seine Frau beim 100.000 Dollar-Kinds-Geschäft nur zu gerne unterstützt - auch wenn man schwindeln muss.

Und da versucht Autor und Regisseur McCullers die Dramaschraube anzuziehen, wenn Angie lügt bis zum nächsten Ultraschall. Erwartetes Spannungs-und Konfliktpotential wird aber nicht ausgespielt (wie auch die herbeigesehnte Konfrontation der beiden unterschiedlichen Charaktere) und klingt bis zum Ende familienfreundlich aus. Der Film wirkt unentschlossen, möchte mehr Komödie sein, aber dafür sind die Gags ziemlich lau. Verwunderlich bedenkt man das kreative Talent, das hinter der Produktion steht, insbesondere da Regisseur und Hauptdarstellerinnen gemeinsam an der Projektentwicklung beteiligt waren ("Baby Boom" aus dem Jahr 1987 mit Diane Keaton war der Inspirationsfilm zum Drehbuch). Dass Michael McCullers richtig witziges Material produzieren kann hat er mit zwei "Austin Powers"- Drehbüchern und dem Screenplay zu "Undercover Brother" bewiesen. Hier scheitert er und das komödiantische Talent von Tina Fey und Amy Poehler hilft kaum. Da war Fey als Karikatur der republikanischen Vize-Präsidentschaftskandidatin Sarah Palin weitaus komischer.

"Baby Mama" ist ein mäßig unterhaltsamer Film über Schwangerschaft und deren Komplikationen. Als Komödie nicht wirklich witzig, als Drama zu oberflächlich. Zu lieb. Zu nett. Ohne Biss. Da hat man dieses Jahr zum gleichen Thema mit "Juno" die bessere Mischung gesehen.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 20.12.2008

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih