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Titel:
- Made of Honor

Jahr:
- 2008

Land:
- USA/UK

Starttermin:
- 02.05.08 (US)
- 15.05.08 (D)

Länge:
-

Budget:
-

Einspiel:
-

Regie:
- Paul Weiland

Screenplay:
- Adam Sztykiel
- Deborah Kaplan
- Harry Elfont

Buch:
- Adam Sztykiel

Kamera:
- Tony Pierce-Roberts

Schnitt:
Richard Marks

Darsteller:
- Patrick Dempsey
- Michelle Monaghan
- Kevin McKidd
- Busy Philipps
- Sydney Pollack
- Kathleen Quinlan

Verliebt in die Braut

Inhalt

Playboy Tom (Patrick Dempsey) ist ein beliebter Kerl, hat Geld, und die Frauen liegen ihm zu Füssen. Aber er hat Regeln an die er sich hält und die verhindern, dass er eine (ernste) Beziehung mit einer Frau eingeht. Die einzige platonische Freundschaft auf die er nicht verzichten kann ist die mit Hannah (Michelle Monaghan). Hannah allerdings hätte nichts dagegen die Freundschaft zu intensivieren ...

Kritik

Und wieder wird das alte Thema rausgekramt vom Mann, der seine beste Freundin partout nicht als die ‚Richtige' wahrnimmt und dem dann erst ein Licht aufgeht und er aktiv wird, wenn sich das Mädel an einen anderen binden will. Ob man die Geschlechterrollen variiert ist da nebensächlich, aber dass dann drei Autoren nicht mit guten Ideen für eine abwechslungsreiche Story sorgen resultiert in einer mageren Ausbeute bezüglich des Unterhaltungswertes. Regisseur Weiland hat in seinem Heimatland England in den 90er Jahren bei mehreren Folgen der Kult-Comedy "Mr.Bean" Rowan Atkinson Anweisungen gegeben und auch in den 90ern versucht in zwei Hollywoodproduktionen Jean Reno und Billy Chrystal gut aussehen zu lassen. Nach zehn Jahren ist er also wieder zurück in den USA aber er scheint sein Gespür für gute Gags daheimgelassen zu haben.

Da nutzen auch zwei angesagte Stars wie Patrick Dempsey und Michelle Monaghan nichts, die einem das ideenlosen Script nicht schmackhafter machen können. Dempsey ist zwar schon seit 1985 im Filmgeschäft, seine Popularität beim Publikum erfuhr aber erst Anfang 2005 einen enormen Schub, seit dem er als fescher Arzt Dr. Shepard in der Hit-Serie ‚Grey's Anatomy' die Frauenwelt verzückt. ‚McDreamy' lautet da sein Spitzname und ähnliche Rollen scheinen die Filmproduzenten auch für seine Kinokarriere vorzusehen. Im Disney-Film ‚Verwünscht' durfte er sich als charmanter Bursche mit Herzen und Gefühlen von Frauen auseinandersetzen und nichts anderes tut er in ‚Verliebt in die Braut'. Als bindungsunwilliger Junggeselle pflegt er seine Rituale, trifft seine Bettgespielinnen nie zwei Nächte hintereinander und quatscht sich regelmässig mit College-Freundin Hannah aus, die als ruhender Pol seines Lebens fungiert. Dass der/die eine dann mehr will als der/die andere, und der/die andere das dann erst merkt als es fast zu spät ist, dieses Szenario ist dem geneigten Zuschauer noch gut aus Filmen wie ‚Vier Hochzeiten und ein Todesfall' oder ‚Die Hochzeit meines besten Freundes' bekannt.

Doch im Gegensatz zu den genannten Werken wirkt Weilands Film unaufgeregt und vorhersehbar und selbst die angestrengten Versuche von Dempseys Figur die drohende Hochzeit zu sabotieren regen nur zu einem müden Lächeln an. Michelle Monaghan, die durch ihre Rollen in ‚Kiss Kiss Bang Bang' und ‚Mission: Impossible III' in den Blickpunkt rückte musste sich erst kürzlich mit faden Gags in der Ben Stiller Komödie ‚Nach 7 Tagen - Ausgeflittert' rumplagen und auch hier müht sie sich vergebens. Was manche Komödien mitunter retten kann ist die Auswahl der Nebendarsteller, aber auch hier schaut man vergebens nach Lichtblicken. Busy Philipps, die eine wiederkehrende Gastrolle als Ärztin in der 13. Staffel von ‚Emergency Room' hatte, darf als Schwester der Braut und Gegnerin von Tom zwar ihre Krallen ausfahren, aber letztendlich verpufft doch alles allzu schnell im Wohlgefallensmief. Kevin McKidd, unvergessen in seinen Rollen in ‚Trainspotting' und ‚Dog Soldiers', ist gebürtiger Schotte und Alibi genug für eine Hochzeit in Schottland. Ergiebig ist die Rolle nicht aber immerhin zeigt er den Amis wie man ein fulminantes Dunking beim Basketball hinlegt.

Dafür lässt sich Dempsey, die Brautjungfer (!), beim traditionellen schottischen Baumstammwerfen unter den zu kurzgeratenen Schottenrock gucken. Doch dies und eine Monaghan in Strapsen sollten auch nur die allerletzten Verkaufsargumente sein um doch noch jemanden in den Film zu locken. Hat man dann sein Ticket gelöst gibt's immerhin doch ein Highlight, das nicht unerwähnt bleiben sollte. Regie-Altmeister Sydney Pollack (Die Dolmetscherin) gibt sich die Ehre in einem viel zu kurz geratenen Auftritt als Vater von Dempsey, der junge Frauen statt zu einem Date einlädt, gleich das Hochzeitsaufgebot bestellt. Schottland bietet tolle satt-grüne Landschaften, die eine Augenweide sind. ‚Verliebt in die Braut' ist weit davon entfernt. Da empfiehlt sich doch eher eine andere romantische Hochzeitskomödie, die im Parallelkino läuft: ‚Love Vegas'. Aber sofern der Film richtig Kasse macht droht Dempsey das gleiche Schicksal wie Hugh Grant und man sieht ihn in verschieden betitelten Filmen in praktisch ein und der selben Rolle immer und immer wieder. Das mag manche freuen, manche aber auch nicht.

FAZIT

Patrick Dempsey schlüpft in ‚Verliebt in die Braut' mal wieder in seine vertraute ‚McDreamy'-Rolle und wechselt nur die Berufsbezeichnung. Das hilft aber wenig bei der langatmigen, vorhersehbaren Geschichte um einen Playboy, der die wahre Liebe erst erkennt als die nach Schottland ausbüchst.

[2/5]

Markus Klingbeil. 23.04.2008
Bilder (c) Sony Pictures
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