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2008
Bilder © 20th Century Fox
**** Love Vegas
tom vaughan


Joy (Cameron Diaz) und Jack (Ashton Kutcher) begegnen sich in einem Hotelcasino in Las Vegas. Beide sind dort um persönliche Niederlagen zu verdauen, denn Joy wurde gerade von ihrem Verlobten verlassen und Jack vom Job im Familienbetrieb gefeuert. Eine durchzechte Nacht später sind sie verheiratet und 3 Millionen Dollar reicher. Doch damit beginnen die Probleme erst ...

Wenn schon das Filmposter zwei fröhliche Menschen nebeneinander zeigt, dann ist das ein erstes Zeichen dafür, dass auch die verfilmte Begegnung der beiden dem Zuschauer Spaß bringen soll. Und da wir hier Ashton Kutcher und Cameron Diaz vor Augen haben kann es sich auch nur um eine Komödie mit Irrungen und Wirrungen der Liebe handeln. Charmant, amüsant und kurzweilig ist das Hollywood-Debut des britischen Regisseurs Tom Vaughan auch geworden. Vor allem weil die beiden Protagonisten so gut miteinander harmonieren und sichtliche und ausgelassene Spielfreude versprühen. Kutcher ist dem Publikum vorwiegend als Spaßmacher in TV (‚That 70's Show) und Kino (Ey Mann - Wo is' mein Auto ?, Partyalarm - Finger weg von meiner Tochter, Voll verheiratet) ein Begriff, hat sich aber auch schon mit durchwachsenem Erfolg an dramatischen Stoffen versucht (‚Butterfly Effect, Jede Sekunde zählt - The Guardian, Bobby).

Als das Leben nicht allzu ernst nehmender Bursche namens Jack hat er zwar seinen Spaß am Leben und den wechselnden Frauen darin, bringt aber nichts wirklich Produktives zustande. Selbst sein Vater (Treat Williams, TV's Everwood) sieht nur den Ausweg ihn aus seiner Ziellosigkeit aufzurütteln in dem er ihn aus dem Betrieb schmeißt. Und wie es das Drehbuch von Dana Fox (Wedding Date) vorgibt führen die folgenden Wege nicht alle nach Rom sondern einer auch nach Vegas, wo Jack zusammen mit Kumpel Hater (Rob Corddry) Frust abbauen und die Sau rauslassen will. Das Szenario ist also vertraut kippt hier aber nicht wie in anders gearteten Filmen ins dramatisch-bösartige à la ‚Very Bad Things' um sondern ist Auftakt zu einer Reihe gelungener komödiantischer Einlagen zum Thema Geschlechterkrieg, die stellenweise an Screwballkomödien früherer Tage erinnern.

Denn die in alkoholischer Umnachtung geschlossene Ehe zwischen Kutchers Jack und Diaz' Joy sorgt am Tag danach für keine überschwängliche Freude sondern nüchterne Katerstimmung. Wer seine TV-Serien guckt oder die Promipresse verfolgt, der wird die Annullierung der Ehe als ersten Ausweg sehen - in der Sitcom ‚Friends' gab's das schon weit vor Britney Spears' Eskapaden. Der Clou ist aber die Gier, die Gier nach dem Geld. Drei Millionen US-Dollar haben Jack und Joy beim Automaten-Glücksspiel gewonnen und beide beanspruchen die gesamte Kohle für sich. Doch wie heißt das doch im Beamtendeutsch ? Zugewinngemeinschaft ! Zurück in New York fällt ein Richter (Dennis Miller) das Urteil: Sechs Monate muss an der Ehesituation in gemeinsamer Wohnung gearbeitet werden - unter Aufsicht einer Eheberaterin - bevor der Zaster freigegeben wird.

Inhaltlich mag diese Auflage zwar realitätsfremd und an den Haaren herbeigezogen sein aber wie schon die Attitüde des Richters zeigt, ein Mann, der wirkt als wäre er aus einer Episode von ‚Boston Legal' entsprungen, muss man das Ganze mit einem Augenzwinkern sehen und nicht am Nährboden der Story rummäkeln. Cameron Diaz, zuletzt mit dem schnulzigen Langeweiler ‚Liebe braucht keine Ferien' im Kino, schöpft dabei als zuverlässige New Yorker Börsen-Brokerin ihr komödiantisches Potential wunderbar aus und sorgt mit ihren unermüdlichen Versuchen den ungeliebten Ehemann aufs Abstellgleis zu schieben für viele komische Momente. Mit der Besetzung überhaupt hatte Regisseur Vaughan ein glückliches Händchen, harmonieren nicht nur Kutcher und Diaz prächtig miteinander sondern auch die Darsteller in den plotrelevanten Nebenrollen überzeugen.

Dennis Farina als Joys Chef Dick Banger mit Schabernackgarantie, sieht man ja leider nur noch selten in Kinorollen bei großen Produktionen, dabei hat der Mime schon mehrfach seine Qualitäten im Charakterfach als auch als Komödiant bewiesen. Im TV ermittelt er als Detective Fontana in der US-Serie ‚Law & Order'. Hat Ashton Kutcher den frechen, extrovertierten Rob Corddry (Nach 7 Tagen - Ausgeflittert) an seiner Seite so amüsiert uns Cameron Diaz' schlagfertiger Sidekick Lake Bell, die durch ihren viel zu kurzen Auftritt in der ersten Staffel von ‚Boston Legal' auf sich aufmerksam machte. Einen Mini-Auftritt hat zudem Queen Latifah, die als besagte Eheberaterin zurückhaltend aber bestimmt auftritt.

Gelungene Komödie mit gut aufgelegten Darstellern um eine unüberlegte Hochzeit zweier grundverschiedener Menschen, die sich erst durch richterliche Verfügung gezwungenermaßen näher kennen und lieben lernen. Gewürzt mit harmlosen Frivolitäten ist ‚Love Vegas' ein schwungvoll-witziger, einfallsreicher und kurzweiliger Spaß - wie eine (Liebes)komödie eben sein soll.


Text © Markus Klingbeil
VÖ: 22.04.08

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih