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8. INTERNATIONALES FILMFEST OLDENBURG

Die ersten Septembertage standen auch dieses Jahr wieder ganz im Zeichen des Filmfestes Oldenburg. Über 50 Langfilme und mehr als ein Dutzend Kurzfilme wurden während des 5-Tage-Film-Marathons gezeigt. Planung war da wieder alles, sofern man im Besitz einer Dauerkarte war.

Erfreulich, das die Preise im Vergleich zum Vorjahr bezüglich Dauerkarte (DM 65 bzw. DM 55 ermässigt) und Einzelkarten (DM 10 und DM 12) stabil geblieben sind und bei der Eröffnungsgala, dem Kinobrunch und der Closing Night Gala nur leicht angestiegen sind. Wenn ich von Planung spreche, dann muss man beim Oldenburger Filmfest auch eine gewisse Flexibilität mitbringen, da auch dieses Jahr einige Filme aufgrund Lieferschwierigkeiten nicht gezeigt werden konnten. Z.B. musste das erste Screening von FALLING LIKE THIS entfallen, da die Lieferfirma nicht rechtzeitig mit der Kopie in Oldenburg eintraf. Glücklicherweise war die Kopie dann am nächsten Tag zum 2. Screening verfügbar und die Veranstalter zeigten den Film dann auch noch ein weiteres Mal. Schade auch, dass der angekündigte Film mit John Malkovich KNOCKAROUND GUYS (Bundesstart: 8.11.01) sowie der britische Film GYPSY WOMAN welcher ebenso auf meiner Liste stand ausgefallen ist. James Tobacks HAVARD MAN und Wayne Wangs THE CENTER OF THE WORLD waren aber guter Ersatz.

Wieder im Programm ist der Independent Award, ein mit 10.000 DM dotierter Preis gestiftet von Camel Active. Dabei war der Beginn des Filmfests am Mittwoch abend bei der Premiere von MONDSCHEINTARIF (Bundesstart: 25.10.01), einem deutschen Film mit Tim Bergmann sehr ärgerlich. Plakat Filmfest Trailer Trotz bezahlter Karte bekamen einige Filmfreunde und auch ich selbst keinen Sitzplatz, obwohl im hinteren Bereich des Kinos in den letzten 4 Reihen noch genügend Plätze frei waren aber für 'Gäste' des Festivals freigehalten wurden. Sowas habe ich wirklich noch nicht erlebt ! Und die Stimmung war dahin. Das Festival gibt es nun zum 8. Mal und da sollten solche Organisationspannen nicht mehr passieren! Das Ende vom Lied war dann, dass ich mir meine DM 27 wieder zurückerstatten lies. Zur Premiere von MONDSCHEINTARIF erschienen Regisseur Huettner sowie Schauspieler Tim Bergmann und seine Kollegin Jasmin Tabatabai. Ausserdem die Darsteller des Festival-Trailers Bela B. Felsenheimer mit Freundin Mareike Fell, Marek Harloff und Rolf-Peter Kahl, Regisseur Walz und andere Festivalgäste.

So beginnt das Filmfest also für mich am

Donnerstag: Und wieder eine Enttäuschung. SPLENDOR (1) [review] ist in der amerikanischen Originalfassung angekündigt, doch überraschenderweise sind die ersten Worte des Films in deutscher Sprache und das ändert sich auch in den nächsten 90 Minuten nicht. Kinowelt bringt den Film am 25.10.2001 in unsere Kinos. Um 20.00h gibt es neben dem Oldenburg-Film DAS GLÜCK SITZT AUF DEM DACH - Dauerkarteninhaber dürfen nicht in diese Vorstellung ! - den neuen Film von John Carpenter: GHOSTS OF MARS (2) [review] . Und gottlob im Originalton! Columbia Tristar sorgt dafür, dass das bundesdeutsche Publikum den Streifen am 18.10.01 zu sehen bekommt (ungeschnitten ??). Der Kontrastfilm zum Abschluss des Tages bildet Vincent Gallos BUFFALO '66 (3) [review]. Ein Film, der den Auftakt zur diesjährigen Tribute-Reihe für Ben Gazzara darstellt. Allerdings ist die Rolle Gazarras nicht sonderlich gross, denn BUFFALO '66 ist vielmehr die Show des Vincent Gallo. Ben Gazzara wird von Regisseur John Gallagher vorgestellt und Gazarra lässt es sich nicht nehmen ein paar Worte an das Publikum zu richten. So endet der Tag versöhnlich.

Freitag: Gestern ausgefallen, heute aber wird FALLING LIKE THIS (4) in Anwesenheit der Regisseurin gezeigt. Anschliessend gab's dann ein interessantes Q & A, was dann den etwas schwachen Film entschädigte. Doch es kommt noch schlimmer. Ein deutscher Film als nächster gewählter Programmpunkt mit dem englischen Titel SUCK MY DICK (5) [review]. Katja Flint und Regisseur Oskar Roehler waren als Gäste angekündigt..... doch niemand erschien um diesen schlechten Film zu rechtfertigen. Film #3 an diesem bisher enttäuschenden Filmnachmittag sorgte wieder für angenehme Stimmung: MARGARITA HAPPY HOUR (6) . Der Produzent des Films vertrat die Regisseurin, die aufgrund der Einschulung ihrer Tochter nicht nach Oldenburg kommen konnte. Abschlussfilm war dann ein kommerzieller Schocker auf Mystery-Spuren mit dem Titel SOUL SURVIVORS (7) .

Samstag: Traditionell der härteste Tag für Dauerkarteninhaber. 5 Filme, 12h wachsam sein! Ein durchwachsener Beginn des Filmtages ist der deutsche TV-Film (!) DAS GLÜCK SITZT AUF DEM DACH (8) . Im neugeschaffenen OLB-Kino (eigentlich Konferenzraum der Landesbank) sehe ich die letztes Jahr in Oldenburg gedrehte Komödie um Liebe, Brieftauben, Cabrios und Drogen. Ein Video-Beamer kommt zum Einsatz. Der Film, produziert von NDR und BR dann demnächst in der ARD. Hätte ich doch besser die WILLIAM GIBSON Doku geschaut.... Ach ja, ich weiss zwar nicht ob beim ersten exklusiven Screening Darsteller des Films anwesend waren, heute war jedenfalls keiner mehr da. DINNER AND A MOVIE (9) als nächster Programmpunkt stellt sich als eine leichtfüssige, flotte Liebeskomödie heraus und Regisseurin Lisa Kors beantwortet alle Fragen nach dem Film. Ortswechsel.

KNOCKAROUND GUYS fällt leider aus. Ersatzfilm ist HARVARD MAN (10) [review] mit Sarah Michelle Gellar. Überraschenderweise abgedrehter als vermutet und weniger Mainstream als befürchtet. Bei JACKPOT (11) [review] ist dann wieder einer der Macher des Films anwesend. Darsteller und Produzent in einem ist der Amerikaner John Gries. Bereitwillig und gutgelaunt beantwortet er die Fragen. Am Nachmittag bin ich mit ihm schon ins Gespräch gekommen und erfuhr, dass Fassbinders und Wenders Filme desöfteren in irgendeinem New Yorker Theater gespielt werden. Und Tykwers 'Lola rennt' scheint wohl jeder Ami zu kennen. Richard Stanley - diesem Regisseur galt eine weitere Tribute-Reihe - präsentierte zu mitternächtlicher Stunde sein Erstlingswerk aus dem Jahre 1990. HARDWARE (12) [review] handelt von einem Killerroboter, der alles tötet was um ihn herum lebt. Ein Schelm wer böses dabei denkt....

Sonntag: Start 12h00 mit dem Kinobrunch, d.h. 6 Kurzfilme und anschliessend Chicken Fingers. Zum einen BEAN CAKE, ein Film, der einen Einblick in die strengen Sitten der asiatischen Bevölkerung gibt. Ein Junge wird in seiner neuen Schule gefragt, was er am liebsten mag. Seine Antwort 'Bonenkuchen seiner Mutter' ist nicht das was der Lehrer hören will....7337, ein Film aus Spanien war etwas sonderbar und der Publikumsreaktion nach zu urteilen war ich nicht der einzige, der mit diesem Werk wenig anfangen konnte. Eyeball EddieEYEBALL EDDIE war dann wieder gewohnt unterhaltsamer britischer Humor. Ein Junge mit Glasauge wird dank dieses Glasauges zum neuen Star des erfolglosen Ringer-Teams. Doch man liebt sein Auge.... und nicht ihn als Person. ROMA 56-55 war dann der wohl kürzeste Kurzfilm (ca. 30 Sekunden), den ich bisher gesehen habe. Er zeigt ein Strassen- schild mit der Aufschrift 'Roma'. STAPLERFAHRER KLAUS gilt bereits jetzt schon als Kurzfilmklassiker und wird auf allen Festivals gefeiert. Er zeigt auf humoristische Weise die (blutigen) Arbeitsunfälle von Klaus, dem frischgebackenen Staplerfahrer. Clou dabei ist, dass Regisseur Jörg Wagner Egon Hoegen verpflichten konnte, die Stimme aus den legendären 'Der 7.Sinn'-Verkehrs-Spots.

Als Überaschungsfilm wurde FEUDELFEUER ins Programm genommen. Ein deutscher s/w-Film um einen Mann, der nach einer Frau mit spitzen Ohren sucht. Diesen Film hätten man sich aber auch sparen können. Anschliessend stehen noch 4 weitere Spielfilme auf dem Programm. Z.B. THE AMERICAN ASTRONAUT (13) [review], ein abgedrehter, verrückter s/w-Film in der Tradition von 'Pi' und 'Real Stories of the Donutmen' um einen Astronauten, einen Planeten mit lauter Frauen, einem verrückten Professor und Musical-Dance-Sangeseinlagen. Staplerfahrer Klaus FAST SOFA (14) [review] dann nicht nur wieder in Farbe sondern mit verschiedenen Kameras gedreht (u.a. Digital Video). Jake Busey jagd seiner Flamme Pornoqueen Jennifer Tilly hinterher und erlebt verrückte Dinge mit seinem Kompanion. THE CENTER OF THE WORLD (15) [review], ein Beziehungsdrama von Wayne Wang wurde dann anstelle von GYPSY WOMAN nochmals gezeigt. Abschluss des Filmfestes war dann Joe Tuckers LAVA (16) [review], einer britischen Komödie im Stile von 'Bube, Dame, König, Gras'. Joe Tucker und sein Produzent waren noch zur späten Stunde gutgelaunt erschienen und brannten förmlich darauf, Fragen zu beantworten.

Abschliessend eine Übersicht über die von mir bewerteten Filme:

TOP MOVIES: * Buffalo '66 * Margarita Happy Hour * Dinner and a Movie * Havard Man * The American Astronaut * The Center of the World

OK- MOVIES: * Splendor * Ghosts of Mars * Soul Survivors * Jackpot * Fast Sofa * Lava * Das Glück sitzt auf dem Dach

BAD MOVIES: * Falling like this * Suck my Dick * Hardware

Das Filmfest fand wieder an verschiedenen Orten statt. Einige andere auf dem Festival in Oldenburg gezeigte interessante Filme: Chopper, Requiem for a Dream, startup.com, Anam, The Contender, The Fearless Vampire Killers.

Markus Klingbeil. 12.09.2001.
 
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