Shredder, New Yorks gefährlichster Schurke, stellt die Stadt und seine Einwohner wieder vor große Probleme. Und diesmal hat er sich mit einem irren Wissenschaftler und einer noch mächtigeren, außerirdischen Kraft verbündet. Vier kampferprobte Schildkröten und eine toughe Journalistin wollen sie stoppen.

Mit seiner 2001 gegründeten Produktionsfirma Platinum Dunes hat „Transformers“-Regisseur Michael Bay zunächst auf Remakes/ Reboots von Horrorfilmen gesetzt (Texas Chainsaw Massacre, The Amityville Horror, Freitag, der 13., A Nightmare on Elm Street). „Teenage Mutant Ninja Turtles“ ist nun ein ganz anderer Stoff, Jugendunterhaltung gepaart mit viel Action. Ursprünglich eine Comicreihe aus den 1980ern folgten TV-Zeichentrickserien und Anfang der 1990er sogar drei Realverfilmungen. Da waren natürlich viele Fans besorgt wie dieses populäre Franchise in den Händen von Bay aussehen würde. Die Regie in der Neuverfilmung 2014 übergab er Jonathan Liebesman (Zorn der Titanen) und der musst sich mit der Backstory der Titelhelden abgeben und wie sie über Laborversuch und Kanalisation zu den sprechenden Kampfschildkröten in Über-Basketballer-Größe wurden. Das Resultat wenig erfreulich, die Kasse hat aber gestimmt (knapp 500 Mio. USD-Einspiel weltweit) und so war es nur eine Frage der Zeit, wann die Fortsetzung kommen würde.

Mit der Rückkehr von Schlüsselfiguren und dem Auftauchen neuer Schurken aus dem Turtles-Comic-Universum bietet die Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse Gelegenheit für einen neuen Versuch, für rasante Action und viele spaßige Momente. Mit Dave Green steht zudem ein neuer Regisseur in der Pflicht, der sich bereits in seinem Low-Budget-Spielfilmdebüt mit Aliens und Spezialeffekten beschäftigte. Was immer sonst noch die Änderungen hinter den Kulissen waren, sie haben den Unterhaltungswert gefördert und wie entfesselt kämpfen und kalauern sich nun Donatello, Leonardo, Michelangelo und Raphael durch eine eher unwichtige Story. Die Übernahme von Städten durch Aliens ist nun erst einmal nichts was einen so schnell hinter dem Ofen hervorlockt also muss man mit anderen Ideen punkten. Die Action im Hochglanzlook bietet diverse, abwechslungsreiche Verfolgungsjagden und natürlich Martial-Arts-Einlagen. Und weil die Grundstimmung von Anfang an humorvoll ist gewöhnt man sich auch schnell daran, dass hier die Helden aus dem Tierreich kommen und New York ohne sie und ihre Fähigkeiten verloren wäre.

Mit dabei auch wieder Will Arnett (TVs Arrested Development) als Kameramann Vernon Fenwick, der offiziell als Held vom letzten Turtle-Einsatz posiert (noch leben die Brüder ja im Verborgenen, also im Schatten). Und natürlich kehrt auch Megan Fox (Jennifer's Body) zurück, weiter gnadenlos investigativ, komisch und mit Sex-Appeal. Ihr neuer Sidekick, Stephen Amell (TVs Arrow) als eigensinniger Cop, wirkt blass. Tyler Perry macht als Wissenschaftler mit Größenwahn auch wenig Eindruck und Charakterdarstellerin Laura Linney (Mr. Holmes) überrascht mit einem lässigen Auftritt als FBI-Agentin, die früher oder später einen Blick in den Schatten werfen muss. Neben den ständigen Kabbeleien der Turtles untereinander sorgt zu guter Letzt noch der Auftritt des Schurken-Duos Rocksteady (Wrestler Stephen Farrelly) und Bebop (Gary Anthony Williams) für Lacher, die als mutiertes Nashorn und Warzenschwein auf Schildkrötenjagd gehen. In den USA hat alles nichts genutzt, der Film floppte gnadenlos.

Diese Fortsetzung ist in jeder Hinsicht besser und unterhaltsamer als Teil 1. Flotte Actionszenen, viele lustige Szenen, gute Computertricks. Überhaupt wirkt die Inszenierung angenehm verspielt.