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2014

Bilder © Universum
** Sex on the Beach 2
damon beesley, iain morris


Semesterferien stehen an. Also wollen drei Freunde aus England ihren nach Australien ausgewanderten Kumpel besuchen. Der verspricht ihnen die größte Partysause der Welt. Doch die Sache stellt sich ganz anders dar.

1997 lief in den Kinos eine deutsche Komödie mit Tom Gerhardt betitelt „Ballermann 6“, die auf der Partyinsel Mallorca spielt und mit derbem Humor und infantilen Späßen über 2,4 Mio. Zuschauer anlockte. Das bedeutete Platz 12 in den Jahrescharts. Humor ist manchmal schwierig nachzuvollziehen. Aus England kennen wir den feinen britischen Witz doch auch dort gibt es einen Humor, der sich im Fäkalsumpf suhlt und damit vorrangig Jugendliche anspricht. „Sex on the Beach“, entsprungen aus einer populären Teenager-TV-Serie, war 2011 im Vereinigten Königreich ein Wahnsinnskassenerfolg und wurde nur vom finalen Harry-Potter-Film und The King's Speech in die Schranken verwiesen. In Deutschland sprang – ohne Fanbasis - mit gerade mal 324.000 Zuschauern 2012 nur der 94. Platz im Jahresranking raus. „Türkisch für Anfänger“, auch kein glorreicher Eintrag in der Humorhistory aber mit Fanbasis aus der gleichnamigen deutschen ARD-Serie, lockte im selben Jahr hingegen knapp 2,4 Mio. Zuschauer in die Kinos. „Sex on the Beach 2“ brach nun 2014 bei unseren Nachbarn den Starttag-Rekord für eine Komödie und schickt sich an wieder einer der kommerziell erfolgreichsten Filme des Jahres zu werden (aktuell Rang 2 hinter dem Lego-Film). Die Regie wechselt, die Drehbuchautoren (von Serie und erstem Film) übernehmen, die Erfolgsformel bleibt, d.h. das Niveau steigt nicht, im Gegenteil.

Die guten Gags kann man an einer Hand abzählen. Und man findet sie auch leicht, denn sie werden uns gleich zu Beginn des Films präsentiert. Zum einen, wenn im Intro der Harry-Potter-Kult auf die Schippe genommen wird und sich drei unserer vier Protagonisten zum Trottel machen. Will (Simon Bird), Neil (Blake Harrison) und Simon (Joe Thomas) entschließen sich dann nach einer verheißungsvollen Mitteilung von Jay (James Buckley), der in Australien den großen Macker mimt, nach Down Under zu fliegen und sich ebenfalls Alkohol, Sex und Partyspaß hinzugeben. Visuell wird Jays Macker-Lüge amüsant aufbereitet womit wir schon beim zweiten und letzten Pluspunkt angelangt werden. Die schöne Landschaft Australiens reicht als Entschädigung für das was dem Zuschauer an Idiotie, Vulgärsprache und Unter-der-Gürtellinie-Humor vorgesetzt wird aber längst nicht aus. Wenn die Protagonisten sich dem spätpubertären Jagen nach Sex oder auch Liebe hingeben, falsche Entscheidungen korrigieren wollen oder sich mit Dummheiten in Lebensgefahr bringen lässt einen das kalt. Penisse in Großaufnahme und gegenseitiges Bepinkeln helfen auch nicht gerade um mehr Sympathie für diese lebensunerfahrenen, jungen Menschen zu entwickeln. Solange aber die Briten ihren Spaß an den Burschen haben werden wohl auch wir weiter nicht von ihnen verschont bleiben.

Einem passabel-amüsanten, hoffnungsfroh stimmenden Beginn folgt der kontinuierliche Absturz bis zum bitteren Abspann.

Text © Markus Klingbeil
30.10.2014

Sex on the Beach 2

(The Inbetweeners 2)

UK 2014. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 96 Min. Bildverhältnis: 1.85:1 Kinostart: 06.08.2014 (UK) 30.10.2014 (D). Budget: n/a Einspiel: n/a Regie: Damon Beesley, Iain Morris. Buch: Damon Beesley, Iain Morris. Kamera: Ben Wheeler. Schnitt: William Webb. Musik: David Arnold, Michael Price. Darsteller: Simon Bird, James Buckley, Blake Harrison, Joe Thomas, Emily Berrington, Freddie Stroma.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih