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2012
Bilder © Constantin
*** Parker
taylor hackford


Ein Gangster wird von seinen Kollegen um den Anteil an der Beute betrogen und endet angeschossen im Straßengraben. Er schwört Rache und folgt der Crew nach Florida.

Parker ist eine Figur aus den Kriminalromanen von Donald E. Westlake. Der schrieb diese Geschichten zwischen 1962 und seinem Tod 2008 unter dem Pseudonym Richard Stark. Zwei Dutzend Bücher gibt es, einige davon sind auch ins deutsche übersetzt worden. Als Vorlage für ein paar Filme dienten sie auch. Der erste Parker-Roman „The Hunter“ wurde sogar gleich zweimal verfilmt. 1967 mit Lee Marvin als „Point Blank“ und 1998 mit Mel Gibson als „Payback“. Von letzterem wurde 2006 ein besserer Director's Cut veröffentlicht, der ohne Zuckerguß Parker als harten, konsequenten Hund zeigt, der seinen Prinzipien folgt. Regisseur Taylor Hackford (Ray, Im Auftrag des Teufels) bedient sich für seinen Film aus dem 2000 erschienenen Buch „Flashfire“ und besetzt den britischen Actionstar Jason Statham (The Transporter 1-3, Crank 1 & 2, The Expendables 1 & 2) in der Titelrolle. Die passt faustgenau in die Filmografie des 44-jährigen, der seit 10 Jahren verlässlich Actionfilme dreht und häufig Charaktere mit kriminellem Lebenslauf verkörpert. Der gute Gangster, der nur die bestiehlt und umbringt, die es sich leisten können bzw. es nicht anders verdient haben, weil sie sich nicht an Abmachungen halten. So gesehen bietet „Parker“ nichts neues.

Während Statham in „The Mechanic“ einen jungen skrupellosen Burschen als Sidekick bei seinen Raubzügen tolerieren musste wird ihm diesmal eine Frau vor die Nase gesetzt, die seinen Rachefeldzug zunächst komplizierter macht. Jennifer Lopez (Out of Sight, U-Turn), deren letzten Kinofilme im Romantikfach kaum der Rede wert sind, übernimmt die Rolle der erfolglosen Maklerin, die in West Palm Beach von der großen Vermittlungsgebühr träumt, die ihr ein Villenverkauf einbringen soll. Ihr Ex hat sie in die Schuldenfalle getrieben, das Auto wird demnächst gepfändet und das Leben unter einem Dach mit Mutter und deren Hündchen ist nicht der ideale Altersplan. Da darf sie dann auch mal kaum fernsehetauglich fluchen und später den Umgang mit einer Feuerwaffe demonstrieren. Zimperlich geht es nämlich nicht zu bei diesen Meinungsverschiedenheiten unter Gangstern; es bleibt nicht bei einem Kopfschuß und messerdurchbohrter Hand. Aber selbst wenn die Actionszenen mit Statham ansprechend inszeniert sind und er wieder mal den physischen Härtetest glanzvoll besteht so hat der Film doch zu viele langsame Szenen. Zu genau will es Hackford da machen, zeigt uns z.B. x-mal wie Parker leicht und locker ein Auto knackt um seinen Weg nach Florida zu finden. War die Action in „Safe - Todsicher“ reichlich und oft zu übertrieben so kämpft „Parker“ mit Leerlauf.

Schade vor allem, dass Michael Chicklis, der einst als skrupelloser, korrupter Detective Mackey in „The Shield“ die TV-Bildschirme unsicher machte, zu wenig als Gegenspieler von Statham eingebunden wird. Der Fokus der Geschichte liegt auf Parker und Statham ist auch eine gute Besetzung für diese Figur. Aber man kommt nicht umhin festzustellen, dass hier nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft wurden um eine originelle, spannende Abrechnung zu inszenieren. Da mag Oldie Nick Nolte (Kap der Angst, Nur 48 Stunden) als Parkers Schwiegervater in spe und Auftragsvermittler noch so einen guten Eindruck machen. Vielleicht darf Hackford ja irgendwann auch mal einen Director's Cut machen, der dann in knackigen 90 Minuten das Filmerlebnis verbessert. So wie es Brian Helgeland mit „Packback“ gemacht hat.

Statham spielt gut, Lopez bleibt unauffällig, die Inszenierung von Hackford schwächelt. Es bleibt ein Durchschnittskrimi mit Gewaltspitzen. Das muss sein, denn Parker ist schließlich kein Weichei.
Text © Markus Klingbeil
04.12.2012

Parker

(Parker)

USA 2012. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 110 Min. Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 25.01.2013 (USA) 07.02.2013 (D). Budget: n/a Einspiel: n/a Regie: Taylor Hackford. Romanvorlage: Donald E. Westlake. Screenplay: John J. McLaughlin. Kamera: J. Michael Muro. Schnitt: n/a. Musik: David Buckley. Darsteller: Jason Statham, Jennifer Lopez, Nick Nolte, Michael Chiklis, Clifton Collins Jr., Emma Booth.
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