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2014

Bilder © dcm
*** A Long Way Down
pascal chaumeil


Vier Lebensmüde schließen in der Silvesternacht einen Pakt sich bis zum Valentinstag nicht umzubringen. Um das zu gewährleisten müssen sie allerdings aufeinander aufpassen.

Nick Hornby ist ein erfolgreicher Schriftsteller und Drehbuchautor. Schon mehrere seiner Werke hat man verfilmt, überaus gelungen dabei „High Fidelity“ (Regie: Stephen Frears, 2000) und „About a Boy“ (Regie: Chris Weitz, Paul Weitz, 2002). Den Roman „A Long Way Down“ hat Hornby schon 2005 veröffentlicht und nun versucht sich der Franzose Pascal Chaumeil (Der Auftragslover) daran Ernst & Humor der Vorlage in bewegte Bilder umzusetzen. Ex-Bond Pierce Brosnan spielt dabei eine der vier Hauptfiguren, die sich zufällig auf einem Londoner Hochhausdach begegnen um ins neue Jahr zu springen, das alte Leben hinter sich zu lassen. Die ungebetenen Zuschauer sind Toni Colette (Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück), Aaron Paul & Imogen Poots (beide zuletzt Seite an Seite in „Need for Speed“). Die Charaktere können dabei nicht unterschiedlicher sein. Ein in der Öffentlichkeit in Ungnade gefallener geschiedener TV-Moderator, die alleinerziehende Mutter eines geistig und körperbehinderten Jungen, ein krebskranker Pizzabote und eine unglückliche Politikertochter mit starken Stimmungsschwankungen. Natürlich kommen die vier ins Reden und zarte Sympathiebanden werden geflochten, die es unmöglich macht das eigentliche Vorhaben jetzt noch auszuführen. Die Situation entwickelt sich dann – nicht unerwartet - so, dass man viele Dinge gemeinsam unternimmt um vielleicht doch noch gute Gründe für das Weiterkämpfen im realen Leben zu finden. Die plötzliche Aufmerksamkeit durch die Medien ist da nicht unbedingt hilfreich.

Auf dem Papier liest sich die Zusammenstellung der Selbstmordkandidaten interessanter als sie im Film dann ist. Brosnan versucht 12 Jahre nach seinem letzten 007-Auftritt immer noch eine Rolle zu finden, mit der er den 007-Schatten loswerden kann - so wie es Sean Connery geschafft hat. Diese Rolle hier als Leader der Gruppe ist es auch nicht. Emotionale Tiefe kann die Australierin Toni Colette ihrer Mutterfigur geben, die aufgrund der schwierigen familiären Situation den Ernst in die sonst eher optimistisch angelegte Story bringt. Bei den Jungstars sticht Imogen Poots als ausgeflippt-traurige junge Frau ihren Kollegen Aaron Paul aus, dessen Spiel hier nicht wirklich fesselt. Die Unberechenbarkeit von Poots Figur, ihre teils extremen Aktionen halten die ganze Truppe in Bewegung. Sie ist quasi der Kitt dieses Zweckverbandes. So gibt es dann wie im Leben den ganzen Schwung an Aufregung, Sentimentalität, Enttäuschung, Hoffnung serviert mit britischem Witz, der hier aber nicht immer zündet. In einer Nebenrolle spielt Rosamunde Pike eine sensationslüsterne Talkshowmoderatorin, die Ex-Kollegin von Brosnans Figur. Pike war auch Gegenspielerin von Brosnan in seinem Abschieds-Bond „Stirb an einem anderen Tag“. Irgendwie passend. Sam Neill (Jurassic Park) hat einen kleinen Auftritt als Politiker, der nicht so recht weiß wie er mit seiner extrovertierten Tochter umgehen soll.

Blu-ray (dcm, Code B, 96 min) - ab 05.09.2014 im Handel

Bei der deutschen Blu-ray von dcm liegt ein 20-seitiges, farbiges Booklet bei (kräftiges Papier!) mit Informationen über den Film und die Schauspieler. Das Cover ist als Wendecover konzipiert. Die Blu-ray-Hülle steckt in einem Pappschuber.

Bild: 2.40:1 /1080p (16x9); gut
Untertitel: Deutsch (optional); doppelzeilig am unteren Bildrand/ im schwarzen Balken.
Ton: DTS-HD 5.1 Deutsch; gut (zusätzlich: DTS-HD 5.1 Englisch)
Extras:
- Interviews mit Cast & Crew (ca. 50 min; deutsch untertitelt);
- Sieben zusätzliche Szenen inkl. alternativem Ende (9 min);
- Outtakes (7 min);
- Weltpremiere in Berlin (Berlinale) (3 min)
- Trailer (A Long Way Down, Liberace, Celeste & Jesse, Nächster Halt: Fruitvale Station)

Trotz interessanter Besetzung funktioniert die Mischung aus leichter Komödie, ernstem Drama und Lebensaufbauhilfe nur bedingt.

Text © Markus Klingbeil
26.08.2014

A Long Way Down

UK/D 2014. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 96 Min Bildverhältnis: 2.40:1 Kinostart: 21.03.2014 (UK) 03.04.2014 (D). Budget: n/a Regie: Pascal Chaumeil. Drehbuch: Jack Thorne. Buchvorlage: Nick Hornby. Kamera: Ben Davis. Schnitt: Chris Gill, Barney Pilling. Musik: Dario Marianelli. Darsteller: Pierce Brosnan, Toni Collette, Imogen Poots, Aaron Paul, Sam Neill, Rosamund Pike
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih