Alex Lippi, seine Schwester und deren Mann haben einen lukrativen Auftrag an der Angel. Sie sollen die gut betuchte Juliette Van Der Becq auf Wunsch deren Vaters vom Heiratsvorhaben mit einem Engländer abbringen. Auch wenn Alex ein Profi in solchen Dingen ist fällt ihm dieser Auftrag schwerer als alle anderen zuvor.

Da hat der in den 90ern für Luc Besson und anschließend fürs französische Fernsehen arbeitende Regisseur Pascal Chaumeil doch einen echten Coup gelandet. Mit dem ersten Kinofilm gleich mal 3.7 Mio Zuschauer anlocken schafft wahrlich nicht jeder. Dass mit Romain Duris und Vanessa Paradis zwei bekannte Franzosen die Hauptrollen spielen hat in dieser amüsanten Komödie aus unserem Nachbarland sicher geholfen. Solche Zahlen lassen sich natürlich nicht auf den deutschen Kinostart übertragen was nicht verwunderlich ist, denn hierzulande ist der vielseitige Schauspieler Duris (So ist Paris) wohl den meisten kein Begriff und Vanessa Paradis (Die Frau auf der Brücke) in erster Linie als Sängerin oder Lebensgefährtin von Johnny Depp bekannt.

Ein gutes Leinwandpaar geben beide aber durchaus ab was sich in dieser Geschichte um Liebe, Täuschungen und das Eingehen von Risiken nachprüfen lässt. Insbesondere die Performance von Duris macht großen Spaß, ihm zuzusehen wie er mit allen ihm zur Verfügung stehenden Tricks die Frau der professionellen Begierde umgarnt und ihr spätestens durch falsche Tränen zu verstehen gibt, dass einen besserer Mann irgendwo anders auf der Welt gibt, besser als der jetzige Verlobte. Doch mit Vanessa Paradis erscheint eine selbstbewusste Frau auf der Bildfläche bei der selbst Alex' Team - Schwester Mélanie (Julie Ferrier, Micmacs - Uns gehört Paris!) und Ehemann Marc (klasse: Francois Damiens, Nichts zu verzollen) - keine Schwächen finden, die sie zur erfolgreichen Auftragsabwicklung nutzen könnten.

Auch wenn natürlich der grobe Verlauf der Geschichte so vorhersehbar ist wie jede amerikanische Liebeskomödie sind es eben die Darsteller und ihre teils abstrus-komischen Taten, die den Film abwechslungsreich gestalten. Da wird dann z.B. wie im Spionagefilm die Zielperson mit allen technischen Mitteln überwacht und es werden bestimmte Situationen mit vollem Körpereinsatz bewusst provoziert um die entscheidende nützliche Reaktion zu bekommen. Nur ist der Mensch eben keine Maschine und sowohl Alex als auch Juliette sind ungeplanten Emotionen ausgesetzt mit denen sie umgehen müssen. Blöd zudem, wenn man Schuldner ist und den heißen Atem oder gleich die Faust des Gangsters vor Augen hat. Und vor allem, wenn die 10 Tage Zeit, die man für den Auftrag hat, schneller vergehen als Alex lieb ist.

DVD (Universum, PAL, RC 2, 101 min)

Den Film gibt's im anamorphen 2.35:1 Bildformat. Der Ton steht wahlweise in deutscher oder französischer Sprache (jew. DD5.1) zur Verfügung. Optionale Untertitel in deutsch sind zuschaltbar. Als Extras gibt es: 1) Filmtrailer in deutsch (16:9-Format) 2) Making of (29:22min, dt. Untertitel, 16:9) 3) B-Roll (15:30min, keine Untertitel, 16:9) 4) Interviews mit Cast & Crew (16:24min, dt. Untertitel, 16:9) 5) Featurettes (11:52min, dt. Untertitel, 16:9). Oft bekommt man beim DVD-Bonusmaterial die üblichen nichtssagenden Promoschnipsel. Hier allerdings unterhalten die Extras trotz mancher inhaltlicher Überlappung und bieten dem interessierten Zuschauer gute Einblicke in die Produktion des Films.

Mal sexy, mal tänzerisch, mal actionreich, mal überdreht, mal kitschig. Dank klasse Darstellerriege und trotz einiger Vorhersehbarkeiten eine gelungene, abwechslungsreiche, leichte Liebeskomödie aus Frankreich. Für Fans von "Dirty Dancing" unverzichtbar!