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2013

Bilder © Universum/Squareone/Walt Disney Studios
** The Call - Leg nicht auf!
brad anderson


Ein Mädchen wird gekidnappt. Aus dem Kofferraum des Wagens ihres Entführers gelingt es ihr aber mit dem Handy die Notrufzentrale zu verständigen und man versucht gemeinsam eine Standortbestimmung vorzunehmen bevor es zu spät ist …

Halle Berry bekam vor vielen, vielen Jahren mal einen Oscar für ihre Darstellung in dem Drama „Monster's Ball“. Doch was sie danach an Hauptrollen spielte war kaum preisverdächtig. Zuletzt sah man sie in dem misslungenen Sci-fi-Epos „Cloud Atlas“ und dem peinlichen „Movie 43“. Auch Regisseur Brad Anderson beeindruckte vor längerer Zeit mal mit einem Film („The Machinist, 2004) konnte aber nie an diesen Erfolg anknüpfen. Sein Glück fand er bei TV-Serien (z.B. Fringe – Grenzfälle des FBI). Berry und Anderson haben sich nun für einen Thriller zusammengefunden, der aus der Feder u.a. von Richard D'Ovido stammt. Er schrieb auch die Drehbücher zu „Exit Wounds“ und „13 Geister“. Wenn jetzt nicht die großen Erwartungen aufkommen dann ist das verständlich aber der Ruf als kleiner Überraschungshit im Herstellungsland Amerika macht vielleicht doch etwas neugierig. Und die Einführungssequenz gibt auch schnell das Grundschema der anschließend folgenden Handlung preis. Halle Berry spielt Jordan Turner, eine für Extremsituationen geschulte Telefonistin in der Notrufzentrale der Polizei von Los Angeles. An einem unglückseligen Tag kann sie es ab er nicht verhindern, dass eine Frau ermordet wird, mit der sie kurz vorher noch gesprochen hat. Selbstzweifel, Schuldgefühle. Grund genug den Job aber nicht den Ort zu wechseln und fortan für die Polizei als Ausbilderin im Callcenter zu arbeiten.

Sechs Monate später sitzt sie aber doch wieder unverhofft auf dem heißen Stuhl und hat ein weibliches Entführungsopfer, Casey (Abigail Breslin, Little Miss Sunshine), an der Strippe, die sich im Kofferraum eines fahrenden Wagens befindet und panisch und ängstlich um ihr Leben bangt. Turner bleibt cool und navigiert ihren Schützling durch das Gröbste, gibt gute Tips, macht Mut und versucht Contenance zu bewahren. Bis dahin ist die Sache noch recht spannend (auch, wenn einem Fragmente dieser Entführungssituation aus einer zwei Jahre alten Folge der Krimiserie „Hawaii 5-0“ bekannt vorkommen). Allerdings wird die Inszenierung Andersons immer wilder und unglaubwürdiger, nicht unbedingt nur weil der gesichtslose Täter so trickreich und der Polizei immer einen Schritt voraus ist sondern, weil sich die eigentlich noch immer etwas traumatisierte Jordan plötzlich zur mutigen Heldin aufschwingt, Alleingänge wagt und sich auf unverantwortliche Weise selbst in Gefahr begibt. Dabei hat sie doch einen Cop-Freund in ihrem Leben, der in diesem Fall auch aktiv ist. Aber nein, Regisseur Anderson glaubt wohl nur durch ein überzogen gewalttätiges Finale seinen beiden gequälten Frauen die gewünschte Erlösung verschaffen zu können. Dass hier die Logik völlig aussetzt scheint ihm egal zu sein.

Auf einen guten Start und einen ordentlichen Mittelteil folgt in diesem Thriller ein erschreckend schwaches Schlussdrittel. Zu schade.

Text © Markus Klingbeil
22.07.2013

The Call - Leg nicht auf!

USA 2013. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 94 Min. Bildverhältnis: 1.85:1 Kinostart: 15.03.2013 (USA) 11.07.2013 (D). Budget: 13 Mio USD. Einspiel: 51.8 Mio USD Regie: Brad Anderson. Screenplay: Richard D'Ovidio. Story: Richard D'Ovidio, Nicole D'Ovidio, Jon Bokenkamp. Kamera: Tom Yatsko. Schnitt: Avi Youabian. Musik: John Debney. Darsteller: Halle Berry, Abigail Breslin, Morris Chestnut, Michael Eklund, David Otunga, Michael Imperioli, Justina Machado, José Zúñiga, Roma Maffia, Evie Thompson.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih