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1964
Bilder © Shout Factory / 20th Century Fox
*** Rio Conchos
gordon douglas


Ex-Soldat James Lassiter wird von der Armee zwangsverpflichtet nach Mexiko zu reiten um 2000 gestohlene Gewehre wiederzubeschaffen. Damit er keine Dummheiten macht wird er von Yankee-Captain Haven und Sergeant Franklyn begleitet. Vierter im Bunde ist der gerissene Mexikaner Juan Luis.

Es ist nicht leicht der Hauptfigur dieser kurz nach Ende des Bürgerkrieges um 1867 spielenden Geschichte Sympathien entgegenzubringen. Western-Veteran Richard Boone (Man nannte ihn Hombre, TV-Serie Have Gun, Will Travel) verkörpert den verbitterten Indianerhasser Lassiter, der gleich zu Beginn aus dem Hinterhalt eine Gruppe Apaches abknallt. Aus dieser Stammesgruppe kamen nämlich die Mörder seiner Familie und seitdem ist der frühere Südstaatenmajor auf einem persönlichen Rachefeldzug. Das Gewehr, das er aber zuletzt verwendete stammt von einer gestohlenen Waffenlieferung, die Captain Haven (Stuart Whitman, Mean Johnny Barrows, Die Comancheros) jetzt in Mexiko vermutet und zur Bewaffnung unzufriedener Indianerstämme verwendet werden soll. Lassiter wird also mit der Flinte geschnappt und geht einen Deal ein um nicht im Gefängnis zu verrotten. Er wird der US-Armee helfen, den Mann zu finden, von dem er die Schusswaffe bekommen hat um auch die anderen Gewehre sicherzustellen. Zu viert macht man sich in geheimer Mission in zivil auf den Weg, stets darauf bedacht nicht die Aufmerksamkeit der Soldaten beiderseits der Grenzlinien zu wecken.

Es kommt wie nicht anders zu erwarten zu mehren Zusammenstößen mit unliebsamen Gesellen was die sich misstrauisch gegenüberstehenden Reisenden zwingt sich aufs wesentliche zu konzentrieren - am Leben bleiben. Da aber jeder seine eigene Agenda hat besteht stets die Möglichkeit, dass man sich schon aus Prinzip gegenseitig an die Gurgel springt. Auf der einen Seite stehen dabei Lassiter und seine Zweckbekanntschaft Juan Luis (ein sehr lebhafter Anthony Franciosa, Tenebre) - beide würden ihren Aufpassern im Todesfall keine Träne nachweinen. Auf der anderen Seite steht der ehrgeizige Captain Haven, der die Schmach des Waffenverlustes unbedingt tilgen will, und dabei auf seinen loyalen, unauffällig aber bestimmt agierenden Sergeant (Jim Brown war damals noch als Sportler erfolgreich beim American Football aktiv) vertrauen kann. Unverbesserliche Südstaatenrebellen attackieren, Indianer werden aufgehetzt, mit Alkohol abgefüllt und manipuliert. Die Spuren des Krieges sind unübersehbar und das führt auch dazu, dass es an Action im Film wahrlich nicht mangelt. Brown allerdings hält bis zum Schluss durch bevor er seinen durchtrainierten Oberkörper zeigt. In späteren Rollen als Actionheld (z.B. Slaughter) gehörte das zur Tagesordnung.

Inhaltlich hängt die Geschichte zeitweise allerdings etwas durch und der Einfall eine Apacheindianerin und später ein Baby in die Reisegruppe aufzunehmen um die Erinnerung an Menschlichkeit wieder einzuführen wirkt arg bemüht. Als Antiheld gestartet und zwischendurch auch mit Freude und viel Munition in Aktion um Indianerangriffe abzuwehren wundert es schließlich nicht, das sich das kalte Herz von Boones Figur langsam erwärmen lässt. Die finale Erklärung welches Komplott vom wem denn diesmal geschmiedet wurde wirkt leider zu konstruiert und daher unbefriedigend. Den Weg dahin verkürzen aber dankenswerterweise gute Darstellerleistungen. Für die damals 23-jährige Wendy Wagner als sonderbare Indianerin war es übrigens wie auch bei Jim Brown die erste Kinorolle. In einer kurzen, unauffälligen Karriere stehen sonst noch u.a. Auftritte in der TV-Serie "The Green Hornet", "Rosemarie's Baby" und "Die Rache der glorreichen Sieben" zu Buche. Brown startete mit seiner Schauspielkarriere erst 1967 richtig durch als Häftling auf Himmelsfahrtmission in "Das dreckige Dutzend".

DVD (Shout! Factory, NTSC, RC1, 107 min)

Lizenziert von 20th Century Fox bringt das amerikanische Label Shout! Factory ein Westerndoppelpack auf den Markt- zwei Filme auf einer DVD 9. Bild- und Tonqualität von "Rio Conchos" sind gut (2.32:1, anamorph, englischer Ton in englisch DD 2.0, keine Untertitel). Einziges Extra ist der Trailer (im falschen Bildformat). Zweiter Film auf der Disc ist "Take a Hard Ride" (Dt. Titel: Tote brauchen keine Dollars).

Harter, teilweise zynischer Western, der aber im Schlussdrittel weniger überzeugt. Sehenswert vor allem wegen Richard Boone als verbittertem Ex-Soldaten.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 27.07.2011

Rio Conchos

(Rio Conchos)

USA 1964. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 107 Min. Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 28.10.1964 (USA) 27.11.1964 (D). Budget: n/a Einspiel: n/a Regie: Gordon Douglas. Romanvorlage: Clair Huffaker. Screenplay: Joseph Landon, Clair Huffaker. Kamera: Joseph MacDonald. Schnitt: Joseph Silver. Musik: Jerry Goldsmith. Darsteller: Richard Boone, Stuart Whitman, Anthony Franciosa, Wende Wagner, Warner Anderson, Jim Brown, Edmond O'Brien, House Peters Jr..
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih