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Titel:
- The Nanny Diaries

Jahr:
- 2007

Land:
- USA

Starttermin:
- 24.08.2007 (US)
- 14.08.2008(D)

Länge:
- 106 min

Budget:
- 20 million USD

Einspiel:
- 25.9 million USD (US)

Regie:
- Shari Springer Berman
- Robert Pulcini

Screenplay:
- Shari Springer Berman,Robert Pulcini

Buch:
- Emma McLaughlin
- Nicola Kraus

Kamera:
- Terry Stacey

Schnitt:
- Robert Pulcini

Darsteller:
- Scarlett Johansson
- Donna Murphy
- Alicia Keys
- Laura Linney
- Chris Evans
- Paul Giamatti

Nanny Diaries

Inhalt

Die Collegeabsolventin Annie Braddock (Scarlett Johansson) würde am liebsten als Anthropologin tätig werden, doch ihrer Mutter zuliebe versucht sie einen Job bei der Bank zu ergattern. Das geht aber schief, stattdessen kommt sie unverhofft zu einem Job als Kindermädchen im Reichenviertel New Yorks. Doch ein Zuckerschlecken ist die Aufgabe nicht gerade und die Begegnung mit einem jungen gutaussehenden Mann verkompliziert ihr Leben auch noch.

Kritik

Der neue Film mit Scarlett Johansson (Lost in Translation, Ghost World) ist nicht wirklich neu. Fast genau ein Jahr ist es her, dass der Film in den USA anlief und auch die US-DVD ist schon seit Dezember auf dem Markt. Als der große Wurf auf den wir lange warten mussten entpuppt sich diese märchenhafte Komödie nun nicht gerade ist aber dank der charmanten Miss Johansson durchaus unterhaltend. Die auf einem Bestseller der beiden Autorinnen Emma McLaughlin und Nicola Kraus beruhende Verfilmung schildert einen Kulturschock der besonderen Art, denn Protagonistin Annie kommt aus bescheidenen Verhältnissen und trifft auf die Upper Class personifiziert durch ein zerrüttetes Ehepaar das einfacherhalber als Mr und Mrs X auftritt. Die ignorieren aber konsequent diese Entwicklung ihrer Ehegemeinschaft und insbesondere Mrs X, gespielt von der wunderbaren Laura Linney (Die Geschwister Savage, Kinsey), gibt lieber Geld aus, trifft sich mit den High-Society-Ladies oder stürzt sich in die Organisation von irgendwelchen Wohltätigkeitsveranstaltungen während ihr Mann sich als Workoholic und untreuer Gatte entpuppt. Die Klischees werden also prompt bedient und da passt es auch dass Mr X (Paul Giamatti, Sideways, Shoot ‚em Up) ein Ekel ist wie er im Buche steht. Und vergessen wir das Kleinkind nicht, Grayer, der ihr, der netten Annie, das Leben erst mal ziemlich schwer macht und mehr vernachlässigter Satansbraten als unschuldiger Engel ist.

Die Anthropologin in spe wird also erst mal richtig von ihrem Arbeitgeber ausgenutzt, mit allerhand Regeln konfrontiert und muss sich quasi 24 Stunden am Tag zur Verfügung halten. Dass man bei der Arbeitgeberin wohnt hat neben den praktischen Seiten als perfekte Umgebung für die erste Feldstudie eben auch negative Seiten. Die Handlung verläuft somit mehr oder weniger in erwarteten geordneten Bahnen inklusive der obligatorischen Romanze mit dem reichen Nachbarn von Nebenan, kurz ‚Harvard Hottie' genannt (verkörpert von Chris Evans, Fantastic Four, Street Kings). Zu Gute kommt dem Film aber eine abwechslungsreiche Bildsprache mit Fantasiesequenzen, die New York im besten Licht zeigen und einen märchenhaften Touch vermitteln, z.B. bei praktische angewandter Geschichte im Museum oder dem Flug mit dem knallroten Regenschirm. Nur ansatzweise versucht sich ‚Nanny Diaries' als bissige Sozialsatire und stellt die Neurosen der Reichen bloß, die mit dem Scheckbuch wedeln und von jedem klaglose Unterwürfigkeit erwarten. Wenn Annie dann endlich der Kragen platzt und zum Rundumschlag ausholt, dann darf man auch gerne mal Schadenfreude empfinden. Und in Hollywood-Filmen muss man sich auch nicht wundern, wenn bei zunächst unsympathischen Figuren dann doch die soften, menschlichen Züge an die make-up-gepflasterte Oberfläche treten. Dann hat sich der Familienausflug ins Kino auch gelohnt.

FAZIT

Etwas mehr satirische Sticheleien auf eine versnobte Gesellschaft, die die weniger Privilegierten wie selbstverständlich ausnutzt hätten den ‚Nanny Diaries' sicher gut getan. So bleibt eine ordentliche Komödie mit einer sympathischen Hauptdarstellerin und romantisch-märchenhaften Phantastereien die in solchen Passagen eine Brise Unbeschwertheit vermittelt. Und das darf man sich schon angucken.

[3/5]


Markus Klingbeil. 13.08.2008
Bilder (c) Central
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