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2012

Bilder © X-Verleih/ Warner Bros.
** Hasta la vista, sister!
john roberts


Bei der Beerdigung des Vaters stehlen zwei Töchter dessen verbrannte Überreste, packen sie in eine Zigarrenkiste und transportieren sie von Schottland nach Kuba, dem Land in dem auch ihre Mutter begraben ist. Am Nationalfeiertag „Day of Flowers“ wollen sie die beiden wiedervereinigen. Doch es ist komplizierter als gedacht …

Es ist schon der zweite Film dieses Jahr, der in deutschen Kinos läuft, in dessen Geschichte es um zwei sehr unterschiedliche Schwestern geht, die wegen einer Familienangelegenheit von Europa aus über den großen Teich fliegen, in der Fremde gemeinsam Abenteuer erleben und sich dabei gegenseitig besser verstehen lernen. Im holländischen Beitrag „Jackie“ lebt die Mutter in Amerika und braucht aus gesundheitlichen Gründen Unterstützung von ihr fremden Töchtern. Entfremdung von den Eltern bzw. das fehlende Wissen über sie spielt auch in John Roberts Film eine starke Rolle. Rosa (Eva Birthistle, 'Breakfast on Pluto') hat sich mit dem Tod der Mutter vor vielen Jahren nie richtig abgefunden und zuletzt keinen Kontakt mehr zum Vater gehabt. Dabei hat sie insbesondere von ihm ihre Leidenschaft für Kuba, die Revolution, für das Kämpfen gegen Ungerechtigkeit in der Welt übernommen was sie auch in ihrem täglichen Leben antreibt (vernünftig spanisch zu lernen fiel ihr komischerweise nie ein). Ganz anders ihre jüngere Schwester Allie (Charity Wakefield, Minirolle in 'The Raven'), die als Partymaus schon optisch viel greller daherkommt und den Trip ins Castro-Land weniger aus kulturhistorischen Gründen mitmacht.

In Kuba angekommen wird das „Pulver“ aus der Zigarrenkiste erst einmal von der Polizei zwecks weiterer Untersuchungen in Gewahrsam genommen was Rosa besonders aufregt, weil der ominös-wichtige Tag der Blumen, der Nationalfeiertag, der dem kubanischen Revolutionär Camilo Cienfuegos gewidmet ist, kurz bevorsteht. Und sie will unbedingt an diesem Tag die Asche verstreuen. Trotz Warnungen ihrer Schwester vertraut sich die naiv-gutgläubige Rosa zu sorglos einem widerlich-charmanten Kubaner an, der auf illegalem Wege die Asche wiederbeschaffen soll. Als Beobachter schüttelt man nur den Kopf, denn die persönliche Enttäuschung ist so vorhersehbar aufgebaut, dass es nur ärgerlich ist. Den „guten“ Kubaner mit der Ballettausbildung (Carlos Acosta, der auch im wahren Leben Tänzer ist) lässt Rosa in dieser zwischenzeitlich zum kleinen Roadmovie mutierten Identitätsfindung zunächst links liegen, unterstellt ihm gar unlautere Motive. Irgendwann kommen dann sogar noch Zweifel auf ob Mutter damals in Kuba wirklich treu war und der Schwesterbund gar nur ein Halbschwesterbund sei. Dieser dramaturgische Einwurf kann die fade Story aber auch nicht mehr retten. Die 102 Minuten Laufzeit hätte man besser auf 20 Minuten runtergekürzt und als achten Tag an den Episodenfilm „7 Tage in Havanna“ gehängt.

Eine langweilige, teils klischeehafte Geschichte mit austauschbaren Darstellern. „Jackie“ lässt grüßen!

Text © Markus Klingbeil
22.07.2013

Hasta la vista, sister!

UK/CU 2012. Farbe. Originalsprache: Englisch, spanisch. Länge: 102 Min. Bildverhältnis: 1.85:1 Kinostart: 29.08.2013 (D). Budget: n/a Einspiel: n/a Regie: John Roberts. Story:Eirene Houston. Kamera: Vernon Layton. Schnitt: David Freeman, Alex Mackie, John Wilson. Musik: John Debney. Darsteller: Eva Birthistle, Charity Wakefield, Carlos Acosta, Bryan Dick, Christopher Simpson, Manuel de Blas, Luis Alberto García, Phyllis Logan.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih