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2007
Bilder © Senator
** Halloween
rob zombie


Michael Myers (Tyler Mane), der in seiner Jugend einige Menschen tötete, entkommt nach 17 Jahren einer psychiatrischen Anstalt und macht sich auf den Weg nach Hause, nach Haddonfield. Dort und auf dem Weg dahin findet er weitere Opfer. Myers Psychiater Loomis (Malcolm McDowell) versucht das Schlimmste zu verhindern.

1978 kreierten John Carpenter und Debra Hill mit dem wortkargen Michael Myers eine Horrorfigur, die sich in den folgenden Jahren in mehreren Fortsetzungen als unverwüstlich erwies. Rob Zombie, der bisher mit seinen Filmen ‚House of 1000 Corpses' (2003) und ‚Devil's Rejects' (2005) und seinen durchgeknallten Figuren mehr eine überschaubare Fangemeinde ansprach, legt nun mit der Neuverfilmung von ‚Halloween' seinen ersten Film vor, der auf ein Mainstream-Publikum schielt. Und Standard-Horror ist es leider auch nur geworden.

Zwar wird diesmal mehr Zeit auf die Vorgeschichte des jungen Michaels verwendet, seine Unterdrückung in der Schule durch die Kameraden und die dadurch hervorbrechenden ersten Gewaltakte. Doch wenn dann der Zeitsprung einsetzt - 17 Jahre später - und aus dem kleinen blonden Michael mit Pappmaché-Maske ein maskierter, muskelbepackter Riese mit Wrestlingfigur wird befinden wir uns in abgestandenen Horrorgewässern. Das Schema ist bekannt: Ein weibliches Opfer nach dem anderen muss vorzugsweise entkleidet vor dem stummen und sich sehr bedächtig bewegenden Killer fliehen und drehbuchgemäß oft unfreiwillig den Auftritt abrupt beenden. Zwischendrin erwischt's aber auch mal einen unvorsichtigen Burschen.

Zombies Version zieht im Vergleich mit Carpenters Original klar den kürzeren, denn sie bietet außer den Anfangsminuten nichts neues und auch was die Spannung angeht ist nicht wirklich viel vorhanden. Die Kamerabewegungen und die Optik des Films mögen geschliffener sein wie vor 29 Jahren, denn mit einem Budget von 15 Millionen USD lässt es sich schon arbeiten, geholfen hat's aber nichts. Auch Schauspielveteranen wie Dee Wallace (Critters, 1986), Malcolm McDowell (Gangster No.1, 2000) und Udo Kier (BloodRayne, 2005) wirken in ihren (Kurz-)Auftritten fehl am Platz dank oberflächlich gezeichneten Charakteren. Dass Danny Trejo (Con Air, 2007) als Anstaltswärter mehrere Sätze sprechen darf ist dann schon wieder eine Überraschung.

Überhaupt fällt es schwer Argumente zu finden, warum man sich dieses Remake ansehen sollte. Von den vielen Fortsetzungen zwischen 1978 und 2007 ist ja auch nur ‚Halloween: H20' (1998) ansehbar, den Rest kann man getrost übersehen. Michael Myers war und ist immer der psychopathische Killer, der seinen Mund nicht aufkriegt, stattdessen mit Taten auf sich aufmerksam macht. Business as usual. Immerhin gibt's in der Neuverfilmung an zwei Stellen Carpenters schaurigen Musicscore zu hören und Zombie bringt Referenzen zu s/w-Horror-Klassikern (z.B. 'White Zombie' (1932) und Night of the Living Dead (1968)) im Film unter. Das ist etwas ... aber etwas wenig.

Rob Zombies Neuinterpretation von John Carpenters Horror-Klassiker aus den 70ern ist unnötig und langweilig und hebt sich nur durch den Bodycount und wenig bekleideten Opfern hervor. Nach einem interessanten Anfang flacht ‚Halloween' zusehends ab und wird einfach nur belanglos. Besser mal wieder das Original ansehen.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 22.10.2007

Halloween

USA 2007. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 109 Min. Bildverhältnis: 1:2.35 Kinostart: 31.08.2007 (US) 25.10.2007 (D). Budget: 15 Mio. USD Einspiel: 58.3 Mio. USD (USA) 79.1 mio USD (weltweit) Regie: Rob Zombie. Screenplay: Rob Zombie, John Carpenter (1978), Debra Hill (1978). Kamera: Phil Parmet. Schnitt: Glenn Garland. Musik: Tyler Bates. Darsteller: Malcolm McDowell, Tyler Mane, Sheri Moon, Brad Dourif, William Forsythe, Danielle Harris.

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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih