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1998
Bilder © Kinowelt
**** Halloween: H20
steve miner


Vor zwanzig Jahren, im Jahr 1978, schuf John Carpenter den Horrorklassiker Halloween. Jamie Lee Curtis legte darin den Grundstein ihrer Karriere als "Scream-Queen". Jetzt also kehrt das Grauen in Gestalt des gesichtslosen, mit einer weißen Eishockey-Maske auftretenden, wortkargen Michael Myers, der eben damals seine eigene Schwester und deren Freunde umbrachte, wieder zurück.

Oktober 1998: Laurie Strode (Jamie Lee Curtis spielt wieder den selben Part wie anno dazumal, als sie als 19jährige ihren ersten großen Leinwandauftritt hatte) ist mit den Geschehnissen immer noch nicht fertig geworden. Ihre Alpträume versucht sie mit allerhand medikamentösen Mitteln und Alkohol zu bekämpfen. Unter falschem Namen hat sie es jetzt zur Leiterin einer Elite-Privatschule gebracht. Außer ihrem 17jährigem Sohn John (Josh Hartnett) kennt keiner ihre wahre Identität und ihre Vorgeschichte. Bisher hat sie es auch nicht ihrem Kollegen (Adam Arkin aus Chicago Hope) erzählt mit dem sie heimlich ein intimes Verhältnis hat.

Halloween, der 31. Oktober: Laurie verbietet ihrem Sohn zunächst den Schulausflug mitzumachen, da sie ihn an diesem Schreckensdatum nicht aus den Augen lassen will. Schließlich ändert sie ihre Meinung und gibt das Einverständnis. John hat allerdings bereits umdisponiert und ein gemütliches Candlelightdinner mit Freundin Molly (Michelle Williams, die junge SIL aus Species) und einem anderen Pärchen in der verlassenen Schule vorbereitet. Der Bus fährt also ohne die vier Teenager ab. Mutter Laurie weiß das aber nicht und freut sich auf den gemeinsamen Abend mit ihrem Kollegen. Und wie nicht anders zu erwarten, hat Killer Michael Myers bereits das Campusgelände erreicht und macht mit seinem Fleischermesser Jagd auf die Teenager und Laurie Stroud.

Die Eingangssequenz schraubt die Erwartungen für den Film schon einmal hoch, denn hier zeigt sich, daß der totgeglaubte Michael Myers, Bruder von Laurie Strode, sehr wohl noch unter den Lebenden weilt und zudem in der Lage ist mit dem Messer zu töten. Allerdings versucht der Regisseur unnötige Spiränzchen und legt allerhand falsche Fährten in dem er häufig bedrohliche Musik einsetzt, die Szene sich dann aber als sehr banal erweist. Als Zuschauer fragt man sich: "Wann geht’s endlich zur Sache?". Wenn es dann nach dieser langen Anlaufphase zur Sache geht, dann aber auch richtig. Dass Teenager den Film nicht überstehen werden ist uns ja noch aus den beiden Scream-Schockern im Gedächtnis und auch hier fließt reichlich Blut und das Schulhaus wird zur tödlichen Falle.

Der Showdown, bei dem sich Jamie Lee Curtis todesmutig dem Killer stellt -Parallelen zu Frankenstein sind durchaus beabsichtigt- gerät allerdings zur Lachnummer und man muß sich fragen: Sind die Cops so dämlich, daß sie nicht mal einen toten Killer von einem sich totstellenden Killer unterscheiden können? Und wie kann ein Killer, der mehrfach was auf die Birne gekriegt hat und einige Meter aus einem Fenster stürzt noch so quicklebendig sein, daß er von einem Transporter überfahren werden muß ? Auch am Anfang muß man sich schon wundern, wenn ein Teenager bei Tageslicht (!) in ein Haus geht, ein paar Minuten darin rumschnüffelt und als er das Haus verläßt ist es plötzlich stockdunkel (!!).

Trotz einiger Ungereimtheiten bietet Halloween spannendes Thriller-Kino mit guten Schockeffekten. All das wäre aber nur halb so gut ohne die kongeniale Titelmusik von John Carpenter aus dem ‘78er Original, die dem ganzen den bedrohlichen Touch verpaßt. Als Gaststar ist neben Rapper LL Cool J Janet Leigh zu sehen (die echte Mutter von Jamie Lee). Wer erinnert sich nicht an die legendäre Duschszene aus Hitchcocks Psycho. Und wenn man genau hinhört, erkennt man bei dem Aufritt Leighs auch Anklänge der Psycho-Titelmusik. Als Überbrückung bis zur Videoveröffentlichung von Scream 2 im November ist der siebte Teil der Halloween-Reihe genau das Richtige.

Scream 2 wird übrigens auch im Film gehuldigt (Kevin Williamson hat ja schließlich co-produziert), denn die Teenager sehen sich eben diesen Film auf Video an... bevor es ihnen selbst an den Kragen geht.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 24.10.1998

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih