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Titel:
- The Chumscrubber

Jahr:
- 2005

Land:
- USA/ Deutschland

Starttermin:
- 05.08.2005 (US)
- 05.10.2006 (D)

Länge:
- 108 min

Budget:
- 6.8 million USD

Einspiel:
- 49,526 USD
- € 63.858 (D)

Zuschauer:
- 15.237 (D)

Regie:
- Arie Posin

Buch, Screenplay:
- Arie Posin
- Zac Stanford

Kamera:
- Lawrence Sher

Darsteller:
- Jamie Bell
- Camille Belle
-Glenn Close
- William Fichtner
- Allison Janey

Glück in kleinen Dosen

Inhalt

Eine idyllische Kleinstadt, eine schön anzusehende Wohnsiedlung mit schmucken Häusern und gepflegtem Rasen - für den Kino- und TV-Gucker Alarmsignal genug, dass das "dicke Ende" noch kommt - der Schein trügt, denn hinter der Fassade steckt gewöhnlich mehr. Das haben uns nicht nur American Beauty (1999), Die Frauen von Stepford (2004) und Desperate Houswives gelehrt. Bestätigt wird das auch in Arie Posins bereits 2004 geschriebenen und vor einem Jahr in den USA gelaufenen Film ‚Glück in kleinen Dosen'.

Aussenseiter Dean (ein überzeugender Jamie Bell, Billy Elliott) muss die traumatische Erfahrung des Todes seines einzigen Freundes Troy bewältigen, der sich selbst erhängt hat. Doch Trauer zeigen hat er nicht gelernt, da seine ehrgeizigen, egozentrischen Eltern ihn lieber mit Antidepressiva vollstopfen wollen anstatt den ehrlichen Versuch zu machen ihn und das was ihn bewegt zu verstehen, geschweige denn ihn zu trösten. Deans Mitschüler zeigen nun plötzlich Interesse an ihm, weil Troy, der die ganze Schule und Umgebung mit ‚Pillen' versorgt hat, noch eine Menge Zeugs bei sich gebunkert hat. Dean soll seine Connections zur Mutter Troys nutzen. Überzeugen will ihn die charmante Crystal (Camille Belle, Unbekannter Anrufer). Als das nicht klappt greift man zu drastischeren Mitteln und plant Deans jüngeren Bruder zu entführen ...

Kritik

Anfangs mag man sich in einer Episode von Desperate Housewives wähnen, doch schnell gewinnt "Glück in kleinen Dosen" eigene Kontur und man verfolgt mit Interesse die Darbietungen von Oberflächlichkeit und Borniertheit wohlsituierter Menschen, die sich kaum um ihre Kinder und das was sie tun scheren, sondern die sich nur ihren eigenen Zielen widmen. Was der ‚Chumscrubber' - ein kopfloser, unbesiegbarer Videogameheld - für die Kids bedeutet, davon haben die Eltern keinen blassen Schimmer.

Angeführt vom jungen Jamie Bell (Billy Elliott) versammelt Regisseur Arie Posin in seinem Langfilmdebut eine bis in die Nebenrollen imposant besetzte Schauspielerriege um mit diesen das Heile-Welt-Prinzip mit Witz und Sarkasmus zu zerlegen. Es gibt schon viele verschrobene Charaktere zu erleben: Glenn Close (Eine verhängnisvolle Affäre) spielt die Mutter von Troy, die allen anderen die Schuld am Tode ihres Sohnes gibt, nur sich selbst dabei ausnimmt. Anfängliche Hilflosigkeit, Lethargie und unterdrückter Schmerz steigert sich dabei in die wahnwitzige Vorstellung hinein, dass jetzt alle ihre sogenannte Party-Freunde ihre Feinde sind.

William Fichtner (Ultraviolet) ist der erfolgsgeile Psychologe, der gerne die Erfahrungen, die er mit seinem eigenen Sohn Dean gemacht hat, in Büchern vermarktet und auch Deans Mutter, gespielt von Allison Janey (TV's The West Wing), hat mehr den Vertrieb ihrer Ökoprodukte im Sinn als sich um ihre Söhne zu sorgen. Im weiteren überrascht Ralph Fiennes (Der ewige Gärtner) als softer, esoterisch angehauchter, sich im Liebestaumel befindender Bürgermeister, der sich von seiner zukünftigen Ehefrau (Rita Wilson) widerstandslos herumkommandieren lässt.

Die sonst eher aus thoughen Rollen bekannte Carrie-Ann Moss (Matrix-Trilogie) hat sichtlich Spass als flippige Flower-Power- Mutter von Crystal, die die Männer liebt aber im sozialen Gefüge der Reichen noch keinen Platz zugewiesen bekommen hat. Vervollständigt wird die gute Besetzung von Jason Isaacs (Der Patriot), John Heard (Edison), Lauren Holly (Dumm & Dümmer).

Fazit:

Die deutsch-amerikanische Produktion "Glück in kleinen Dosen" ist eine in verschiedenen Erzählsträngen ausgebreitete, äusserst unterhaltsame Sezierung des Strebens nach Glück und welche Opfer dabei auf der Strecke bleiben können. Ein Mix aus Tragik, Humor, Skurrilität, Thriller sowie ein überzeugendes Schauspielerensemble in schön verschrobenen Rollen sorgt für genügend Abwechslung in der Geschichte um sich vom filmischen Einheitsbrei Hollywoods zu erholen.

[4/5]
Markus Klingbeil. 01.10.2006
Bilder (c) Filmverleih
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