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2012
Bilder © Concorde
*** The Cold Light of Day
mabrouk el mechri


Ein Familientreffen in Spanien endet für eine amerikanische Familie im Albtraum aus Verrat, Entführung und Mord.

2008 hatte der französische Regisseur Mabrouk El Mechri Filmkritiker und Actionfilmfans mit seinem zweiten Spielfilm „JCVD“ überrascht. Darin bringt er doch glatt die belgischen Muskeln des 80er-Jahre Videothekenhelden Jean-Claude Van Damme zum schauspielern. Für El Mechri gleichbedeutend mit dem verzögert ausgestellten Ticket nach Hollywood. Van Damme machte nichts draus und verschwand wieder jahrelang in der B-Liga, doch diese Tage sucht er mit „Expendables 2“ wieder das Licht der Öffentlichkeit. Mit Bruce Willis (Stirb langsam 1-4, R.E.D.) hat El Mechri für „The Cold Light of Day“ erneut einen Actionhelden früherer (und auch heutiger) Tage auf der Besetzungsliste. Eine Hauptrolle springt für den kahlköpfigen 56-jährigen Amerikaner allerdings nicht raus, die übernimmt Henry Cavill, zuletzt im Fantasyspektakel „Krieg der Götter“ und bald als neuer Supermann zu sehen. Cavill spielt den Sohn eines ehemaligen CIA-Agenten (Willis), der für die Sünden des Vaters bezahlen muss. Statt idyllischer Familienzusammenführung auf der Segelyacht im Hafen Madrids fliegen also bald Kugeln und eine eiskalte Verfolgerin tritt auf den Plan. Die frühere Alien-Jägerin Sigourney Weaver (Avatar – Aufbruch nach Pandora) heizt dabei dem unbedarften Cahill ordentlich ein, der deswegen nicht nur um sein Leben rennt, sondern gleichzeitig auch noch bemüht ist geheime Dokumente für eine dritte Partei zu beschaffen.

Es ist schon eine flott inszenierte Geschichte, die uns hier vorgesetzt wird. Da kann man über logische Schwächen schon mal hinwegsehen, denn erfreulich abwechslungsreich hetzt diese Verschwörungsabhandlung durch die Gassen und über die Dächer von Spaniens Hauptstadt. Das übliche Muster des unfreiwilligen Helden, der über sich hinaus wächst, wird zwar auch hier verwendet, aber sind es doch die Actionszenen, die diesen Film vom Durchschnitt etwas abheben. Wer die letzten Bourne- und Bond-Filme noch in Erinnerung hat, der darf ähnlich gelagerten körperlichen Stress für die Hauptfigur auch hier erwarten. Die Dimensionen sind allerdings etwas kleiner angelegt aber wie auch der wenig beachtete „Takers“ ist „The Cold Light of Day“ als Zwischendurchhappen beim Warten auf die Big-Budget-Vorbilder“ durchaus verträglich. Ob allerdings Cavill die richtige Wahl für diese Rolle ist darf man zumindest mal in Frage stellen. Ihm mangelt es leider an Ausstrahlung, so dass man seine schauspielerische Darbietung schnell vergessen haben wird. Da wird wohl selbst ein Bruce Willis auf Autopilot und trotz Kurzauftritt eher mit diesem Film assoziiert werden. Die Spanierin Verónica Echegui kann als ortskundige Helferin Cavills in ihrem US-Filmdebut leider auch keine Akzente setzen. Der Franzose Roschdy Zem (Point Blank, Days of Glory), der als dubioser Unbekannter im Verlauf der Handlung sowohl Cavill als auch Weaver jagt, spult seinen Part souverän ab, könnte es aber auch besser, wenn er denn gefordert würde. Die Chance genutzt hingegen hat der Engländer Joseph Mawle als bissiger Killer, der sich nicht so leicht abschütteln lässt.

Was von diesem Film bleibt sind die gut inszenierten Jagdszenen durch eine Millionenmetropole. Die sich im Spionagemilieu abspielende Durchschnittsstory reißt einen kaum vom Hocker, ist aber auch nicht so blöd, dass sie zum Ärgernis wird. Bourne light zum Vorglühen.


Text © Markus Klingbeil
10.04.2012

The Cold Light of Day

USA 2012. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 93 Min. Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 10.05.2012 (D). Budget: n/a Einspiel: n/a Regie:Mabrouk El Mechri. Drehbuch: Scott Wiper, John Petro. Kamera: Remi Adefarasin. Schnitt: Valerio Bonelli. Musik: Lucas Vidal. Darsteller: Henry Cavill, Verónica Echegui, Bruce Willis, Sigourney Weaver, Joseph Mawle, Caroline Goodall, Rafi Gavron, Emma Hamilton, Michael Budd, Roschdy Zem, Óscar Jaenada.

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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih