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2003
Bilder © Filmverleih
***** Dawn of the Dead
zack snyder


Horror ist ‚in'. Die japanische RING-Trilogy findet demnächst wieder mit US-Besetzung einen zweiten Aufguss. John Carpenters DAS ENDE (Assault on precinct 13) wird gerade neu verfilmt. Und der zweite Teil von RESIDENT EVIL greift demnächst weltweit auf den Kinoleinwänden an.

Regieneuling Zack Snyder, der einen sehr guten Ruf als Werbefilmer geniesst, wagt sich gleich an eine Neuinterpretation des Zombie-Klassikers DAWN OF THE DEAD aus dem Jahre 1979. Die Story basiert zwar auf dem Screenplay Romeros, James Gunn passt aber die Geschehnisse wie bei MICHAEL BAY'S TEXAS CHAINSAW MASSACRE gesehen den Umständen der Moderne an und garniert das Ganze mit deftigen Effekten. Und ein gravierender Unterschied zwischen heute und damals besteht darin, dass die Zombies laufen gelernt haben. Wie immer fängt alles ganz harmlos an. Krankenschwester Ana Clark (Sarah Polley, DAS SÜSSE JENSEITS) kommt nach Ende der Spätschicht früh am Morgen ins idyllische Heim zurück wo sie Mann und Kind erwarten. Die Wohnsiedlung sieht aus wie am Reissbrett entworfen - geradlinig, schnörkellos, angepasst, harmlos. Doch all diese Attribute lösen sich in Luft auf als Anas Tochter am Morgen das Schlafzimmer der Eltern betritt und sich blutrünstig auf Daddy stürzt und ihm in den Hals beisst.

Geschockt und verstört wehrt sich Ana gegen den Angriff der geliebten Tochter, doch als auch Daddy zum Monster mutiert nachdem er den letzten Lebensatem ausgehaucht hat, bleibt Ana nur die Flucht. Und mittlerweile herrscht Chaos im vorher so friedlichen Wohnbezirk. Blutverschmierte Menschen fallen sich gegenseitig an, Autos crashen gegeneinander und explodieren, Hubschrauber kreisen in der Luft. Plötzlich herrscht Krieg auf den Strassen. Im Laufe ihrer Flucht trifft Ana auf eine Gruppe weiterer Personen, die ‚normal' zu sein scheinen, darunter Kenneth (Ving Rhames, PULP FICTION), ein Polizist, und Jake (Jake Weber, THE CELL), ein Angestellter in einem Elektronikladen sowie Andre (Mekhi Phifer, der Dr.Pratt aus EMERGENCY ROOM) mit seiner schwangeren Frau (Inna Korobkina). Man sucht Zuflucht in einem grossen Einkaufszentrum, dass um diese frühe Tageszeit ausser ein paar hypernervösen Wachleuten noch menschenleer ist. Doch diese Wachleute bereiten den Neuankömmlingen keinen freundlichen Empfang und es ist nur eine Frage der Zeit bis die Zombies das Einkaufszentrum stürmen.

Schon Danny Boyle hat letztes Jahr mit 28 DAYS LATER quasi den neuen Zombie-Trend auf der Kinoleinwand eingeläutet. Zwar waren seine blutrünstigen Gesellen technisch gesehen keine Toten, die wieder lebendig wurden, doch wiesen sie die klassischen Merkmale eben jener Spezies auf, die es nach menschlichem Fleisch gelüstet. Ein Virus war an den unkontrollierten Verhaltensweisen der Menschen schuld. Und je nachdem wie lang die Infizierung zurücklag umso träger verhielten sie sich. War Romeros Vorstellung der Zombies, die einer trägen, sich langsam fortbewegenden Kreatur (im übrigen wie auch die Schurken der spanischen Horrorfilmreihe DIE REITENDEN LEICHEN), so sind die Zombies der Gegenwart sich schnell fortbewegende Angreifer, die kräftig genug sind sich diverser fremder Extremitäten zu bemächtigen. Was da nur hilft ist ein gezielter Kopfschuss und dann am besten den Kadaver verbrennen.

Snyders DAWN OF THE DEAD, abgesegnet vom Produzenten des Originals Richard P. Rubinstein, bietet beste Genreunterhaltung mit einer Vielzahl gezielt gesetzter effektiver Schockmomente, die einen das ein ums andere Mal kalt erwischen. Schwarzer Humor und Splattereffekte werden dabei gut gegeneinander abgewogen. Positiv zu bemerken ist auch dass die Gore-Szenen nicht unnötig in die Länge gezogen werden, was der Mainstreamfähigkeit des Streifens sicher weniger gut bekommen hätte (immerhin verdrängte DOTD Mel Gibsons PASSION vom ersten Platz der US-Charts). Die Effekte, die zu sehen sind, sind vor allem grossartige make-up Effekte von David LeRoy Anderson (Oscar für MEN IN BLACK) und nur wenige, unauffällige CGI-Effekte. Letztlich bezieht der Film seine Spannung nicht nur aus der Bedrohung der Hundertschaften von Untoten, die das Einkaufszentrum belagern, sondern vor allem auch durch die Konflikte, die der zusammengewürfelte Haufen Überlebender untereinander austrägt.

Gedreht wurde übrigens im kostengünstigen Toronto (Kanada) wo auch ein vor dem Abriss stehendes Einkaufszentrum als Location verwendet wurde. Romero durfte damals immer nur nachts sechs Stunden in seinem Pittsburgher Einkaufszentrum drehen, da ja tagsüber der normale Verkaufsbetrieb lief.


Text © Markus Klingbeil
VÖ: 05.05.2004

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih