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2011
Bilder © Warner Bros.
** Crazy, Stupid, Love.
glenn ficarra, john requa


Als ein braver Familienvater von seiner Frau erfährt, dass sie mit einem anderen Mann die Bettlaken zerwühlt, fällt er aus allen Wolken. Um sein Selbstwertgefühl wieder zu pushen soll ihm ein Womanizer zeigen, wie man Frauen flachlegt.

Als männliche Jungfrau kann man Karriere machen. Fragen Sie Steve Carrell. Komödienhitlieferant Judd Apatow gab Carell 2005 die Hauptrolle in "The 40 Year Old Virgin" und der Film brachte bei 26 Mio. Dollar Einsatz einen Gewinn von 177 Mio. USD an den Kinokassen ein. Carell wurde in Amerika schlagartig bekannt und man kümmerte sich gleichzeitig um die wichtige Frage, wie ein sexuell unerfahrener 40-jähriger Mann Frauen ins Bett kriegen kann. Ähnliches erlebt Carell hier nun wieder. Nach 25 Jahren Ehe mit Highschool-Sweetheart Emily (Julianne Moore, The Kids Are Alright) ohne Seitensprung seinerseits hat der biedere Daddy dreier Kinder keine Ahnung wie man als Single mit den Frauen spricht. Als weinerliches Häuflein Elend sorgt er zudem für negative Stimmung im Jagdrevier von Ladiesman Jacob (sträflich unterfordert: Ryan Gosling, Blue Valentine), der aus Mitleid und Sportsgeist beschließt Cal unter die Arme zu greifen.

Es kommt so wie man es erwartet. Einerseits: Jacob, reich, elegant, wortgewandt und mit Stil im Benehmen und bei der Wahl der Kleidung. Andererseits: der unbeholfene, verzagte Krisenmensch. Sie verbringen Zeit miteinander was oberflächlich-witzige Situationen ergibt. Auf die Dauer ist dieses Geplänkel natürlich zu öde und außerdem betrifft eine drohende Scheidung natürlich auch das familiäre Umfeld. Also packt das Drehbuch von Dan Fogelmann (Rapunzel - Neu verföhnt) noch viele weitere komplizierte Emotionen hinzu. Wir sollen lachen und leiden mit Cals 13-jährigen Sohn (Jonah Bobo, Zathura - Ein Abenteuer im Weltraum), der beim Masturbieren von seiner Angebeteten, der vier Jahre älteren Babysitterin (Analeigh Tipton, The Green Hornet), erwischt wird aber trotz der Peinlichkeit beharrlich alles versucht um sie von seiner Liebe zu überzeugen. Blöd nur, dass die lieber Nacktfotos für Daddy Cal schießt, der aber nichts von der Schwärmerei ahnt. Zum Affen macht sich auch Kevin Bacon (X-Men: Erste Entscheidung), der die illustre Besetzung als Ehebrecher ergänzt und trotz kleiner Rolle später auch zum Vier-Mann-Geprügel antreten muss. Emma Stone (Zombieland) und Marisa Tomei (Cyrus - Mein Freundin, ihr Sohn und ich) suchen auch die Liebe. Eine findet sie, die andere hat nur kurzweiligen Spaß und wird nie wieder angerufen.

Irgendwie muss alles miteinander verbunden sein und da wird kein Klischee ausgespart. Lustiger wird es zudem auch nicht, selbst wenn man die Gags auf volle zwei Stunden verteilt. Das haben die Macher der Komödie "Brautalarm" auch falsch verstanden aber immerhin lassen Glenn Ficarra und John Requa (I love you Phillip Morris) ihren Film "Crazy, Stupid, Love." nicht auf so ein niedriges Niveau sinken wie Paul Feig seinen Hochzeitstrip. Ein paar Frivolitäten gönnt man sich aber schon. Letztlich hatte Steve Carells letzter Ehefilm "Date Night - Gangster für eine Nacht" allerdings schon mehr Witz und vor allem Schwung ... und war auch deutlich kürzer. Starbesetzung ist eben nicht alles vor allem, wenn die Story zunehmend langweilt und dann auch noch zum Finale bei einer besonderen "familiären Offenbarung" erwartet wird, dass man vor Staunen den Mund nicht mehr zukriegt. Die große Liebe hat das US-Publikum dem Film auch nicht gezeigt. Am Startwochenende standen Aliens, Cowboys, Schlümpfe, ein amerikanischer Comicheld sowie ein erwachsengewordener Zauberer höher im Kurs.

Midlife-Crisis war auch schon mal witziger. Trotz Starbesetzung langweilen die vorgestellten Figuren und ihre Aktivitäten bald. Dummerweise zieht sich die Geschichte auch noch über satte zwei Stunden hin.

Text © Markus Klingbeil
17.08.2011

Crazy, Stupid, Love.
(Crazy, Stupid, Love.)

USA 2011. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 118 Min. Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 29.07.2011 (USA) 18.08.2011 (D). Budget: 50 Mio. USD Einspiel: - Regie: Glenn Ficarra, John Requa. Buch: Dan Fogelman. Kamera: Andrew Dunn. Schnitt: Lee Haxall. Musik: Christophe Beck, Nick Urata Darsteller: Steve Carell, Ryan Gosling, Julianne Moore, Emma Stone, Kevin Bacon, Analeigh Tipton, Jonah Bobo, Joey King, Marisa Tomei, Beth Littleford, John Carroll Lynch

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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih