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2007
Bilder © Universal
**** Bee Movie - Das Honigkomplott
steve hickner, simon j. smith


Die Bienen Barry B. Benson und Adam Flayman, Freunde seit Kindheitstagen, müssen sich nach Ende der (kurzen) Schulzeit einen Job suchen - im Bienenstock von Honex, ihrer Lebenswelt, versteht sich. Bei der schier überwältigenden Auswahl an Möglichkeiten (man munkelt von an die 3000 verschiedenen Jobs) sollte sich etwas finden doch für den neugierigen Barry gibt's nur eins: Fliegerstaffel. Bestäuberteam. Denn nur dann sieht man was auch außerhalb des wohlbehüteten heimischen Bienenstocks vorgeht. So lernt er auf seiner ersten Flugrunde gleich die Floristin Vanessa Bloome kennen und ehe er sich versieht stolpert Barry in das größte Abenteuer um Honigraub in New York City.

Was haben wir nicht alles schon an mehr oder weniger witzigen Tier-und Fantasygestalten im Animationsfilm dieses Jahr auf der Leinwand zu Gesicht bekommen - ein grüner Oger-Aufguß namens ‚Shrek', surfende Pinguine wie Cody Maverick (‚Könige der Wellen') oder Remy, eine kulinarisch versierte Ratte in ‚Ratatouille'. Jetzt also konzentriert sich alles auf ein paar Nummern kleiner. Es geht um eine Vielzahl an Bienen, die sich dagegen wehren, dass der Mensch sich das Produkt ihrer schweren Arbeit - den Honig - unter den Nagel reißt. Hinter der Story steckt kein Geringerer als der US-Starkomiker Jerry Seinfeld, der 10 Jahre mit seiner TV-Sitcom ‚Seinfeld' ein Millionenpublikum begeisterte und dank DVD jederzeit (im bevorzugten O-Ton) genossen werden kann. In Deutschland wurde die Serie im Privatfernsehen quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Nachtprogramm versendet.

Zusammen mit den ‚Shrek'-Machern von Dreamworks (damals noch die Firma von Steven Spielberg, Jeffrey Katzenberg und David Geffen, Ende 2005 verkauft an Paramount Pictures) machte sich Seinfeld vor vier Jahren daran die Idee zum Film zu entwickeln, mit Leben und vielen Gags zu füllen und schließlich mit einer ansehnlichen Animation für eine interessante Optik zu sorgen. Im Original spricht dann Seinfeld natürlich selbst die Rolle des Barry, in der deutschen Fassung synchronisiert ein hierzulande populärer Comedian - Bastian Pastewka. Damit die Ideen dem Publikum auch geordnet und leicht zugänglich präsentiert werden können dafür sorgen Steve Hickner, der schon 1998 bei Dreamworks ‚Der Prinz von Ägypten' mit am Regiepult saß und Simon J. Smith, der u.a. einen 3D-Kurzfilm mit Oger Shrek für den Universal-Themenpark inszenierte.

Was an ‚Bee Movie' vor allem gefällt sind die witzigen Dialoge und die interessanten Charaktere. In diesen entscheidenden Punkten ist der Film der Disney-Konkurrenz überlegen selbst wenn man gegenüber ‚Ratatouille' in punkto Animation nicht dessen Klasse erreicht. Doch die Geschichte ist es, die bei ‚Bee Movie' überzeugt. Und was da so abgeht im Bienenstock ist komisch und lehrreich zugleich, denn hat man sich selbst bisher nicht in das Leben dieser Arbeiter hineinversetzen können, so trägt Seinfelds Fantasie und das seiner drei Co-Autoren mit dazu bei es jetzt zu tun. Wir wissen zwar das jede Biene ihre Aufgabe hat, die sie bis zu ihrem Tode konsequent erfüllen muss, aber die Vielfalt der Jobs ist doch beeindruckend. So ist für jeden was dabei - auch für den abenteuerlustigen Barry, der in die weite Welt (in diesem Fall New York City) hinaus will und sofort alle Regeln bricht, die eine Biene wie er tunlichst befolgen sollte um möglichst lange am (kurzen) Leben zu bleiben. Wie schnell aus unserem Verständnis heraus eine Biene das Zeitliche segnet wird schon bei der Jobbörse deutlich, bei der sich im Sekundentakt neue Angebote ergeben.

Menschen kann man nicht vertrauen - das erfährt jede Trickfigur sehr schnell. Das war schon immer so. Man erinnere sich z.B. an den bösen Buben, der Spielzeugfiguren in ‚Toy Story' für seine Späße missbraucht. Und Bienen, wegen ihrer potentiell todbringenden (Stich-)Art, machen schnell die Bekanntschaft mit einer gerollten Zeitung. Doch befinden wir uns in einem Film, der Spaß machen soll und so wird die Lebensretterin, eine junge Blumenhändlerin namens - hört hört - Vanessa Bloome, gleich zur Sympathiefigur und Freundin. Dass sie mit einer sprechenden Biene Umgang hat macht Vanessas Freund gleich mal eifersüchtig und Barry zur Zielscheibe. Doch weitaus mehr sorgen macht sich unser kleiner Held um die Früchte der Ernte, denn seitdem er gesehen hat, dass in Gläsern abgefüllter Honig im Supermarkt verkauft wird ist Schluss mit lustig. Die Jagd nach den Kommerzübeltätern - u.a. der aus ‚Goodfellas' bekannte Schauspieler Ray Liotta in einem urkomischen Gastauftritt - führt allerdings zu Konsequenzen, die selbst Barry nicht voraussehen konnte und fast zum Desaster für seinen und alle anderen Bienenstöcke des Landes führt.

Neben Alltagsgeschichten aus der Bienenwelt sind es auch die eingestreuten Gags aus der realen Welt, der Popkultur wie man so schön sagt, die zum hohen Unterhaltungswert dieses Animationsfilms beitragen. Da ist der genannte Ray Liotta nur ein Beispiel, Sänger Sting und CNN-Talkhost Larry King beweisen ebenfalls Humor und leihen ihr Gesicht und ihre Stimme für die entsprechenden Szenen. Wäre das ein deutscher Trickfilm müssten wir wohl Dieter Bohlen, Boris Becker und Harald Schmidt ertragen.

Jerry Seinfelds ‚Bee Movie - Das Honigkomplott' bietet anhand ausgewählter Charaktere einen spaßigen Blick hinter die Kulissen des Bienenstocks mit all seinen fantasiereichen Geschichten um Abenteuerlust, Pflichten, Profit, Kollektivverhalten, dem Mut zur Individualität und das Miteinander von Mensch und Biene. Aufgelockert durch Elemente aus Roadmovie und Detektivgeschichte wird ohne das es aufgesetzt oder zu moralisch wirkt deutlich, dass das Leben und die Welt ohne die Bienen nicht halb so schön (auch rein optisch gesehen) ist. Von der Animationstechnik her gesehen gehört ‚Bee Movie' sicher nicht zu den Besten des Jahres doch kompensiert das der Film spielend durch seinen Witz und sorgt damit für hohen Unterhaltungswert für jung und alt.


Text © Markus Klingbeil
VÖ: 09.12.2007

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih