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2011
Bilder © Warner Bros.
** Alles erlaubt - Eine Woche ohne Regeln
bobby farrelly, peter farrelly


Zwei verheiratete Freunde bekommen von ihren Frauen sieben Tage Zeit um der Ehemonotonie zu entkommen und sich auf jegliche Art und Weise auszutoben. Nur sind die Burschen keine Zwanzig mehr und ziemlich planlos wie man sich zünftig amüsiert.

Die Farrelly-Brüder sind wieder da. Und das verheißt in diesem Fall nichts gutes. Ihr letzter Film "Nach 7 Tagen - Ausgeflittert", der im Herbst 2007 in den Kinos lief, war eine langweilige Blödelei unter der Gürtellinie, die auch Ben Stiller nicht retten konnte. Und schnell merkt man auch in ihrer neuesten Orgie an pubertären Witzen und visuellen Fäkalbomben, dass hier die Grenzen des guten Geschmacks mit Freude ignoriert werden. Ob das Publikum sich aber bei Großaufnahmen von Penissen, nackten Brüsten, Exkrementen auf dem Golfplatz und in der Badewanne oder der Inszenierung von Oralsex bzw. Masturbation so prächtig unterhält wie es den Machern vorschwebt, die 1998 mit dem zotigen "Verrückt nach Mary" ihren größten Hit landeten, darf bezweifelt werden.

Es geht also um zwei Männer, gespielt von Owen Wilson (war gerade erst mit dem kolossalen Flop "Woher weißt du, dass es Liebe ist ?" im Kino zu sehen) und Jason Sudeikis (TVs Saturday Night Live), die also in einer ganzen Woche ungestraft mit so vielen Frauen schlafen dürfen wie sie wollen. Ihre Ehefrauen (Jenna Fischer, Christina Applegate) machen eine Woche Urlaub - und vergnügen sich auch. Mit anderen Männern. Die Ehefrauen wissen nämlich wie man sich vergnügt wobei auch hier klar ist welche Dame hier anständig bleibt. Ist diese personelle Konstellation also geschaffen verläuft die Handlung leider sehr vorhersehbar und kaum ein Gag zündet. Wirken die beiden schlaffen Helden wie gut funktionierende Schlaftabletten so wird man aber durch die unappetitlichen Gags aus dem Halbschlaf gerissen, die einfach nur zum Kopfschütteln anregen.

Dass der biedere Familienvater (Wilson) seine Frau betrügt glaubt man zu keiner Zeit, da mag ihm das Drehbuch noch so viele Versuchungen wie das zudringliche Babysittergirl (!), deren Mutter (!!) und die scharfe, vollbusige Coffeshop-Blondine (Nicky Whelan, TVs Scrubs) auf den Leib hetzen. Zwischenzeitlich wünscht man sich doch fast die Hash-Brownies herbei welche unsere Protagonisten im Übermaß verzehren um das fade Treiben auf der Leinwand leichter zu ertragen. Selbst die comedyerfahrenen Christine Applegate (TVs Eine schrecklich nette Familie) und Jenna Fischer (TVs The Office) versacken im Sumpf der flachen Gags und selbst ihre braungebrannten Gesichter verweilen nur kurz im Gedächtnis des Betrachters. Schlimmer aber noch wie sich der miese Filmwahltrend des einst oscar-nominierten Richard Jenkins fortsetzt.

Nach dem sehr bewegenden "Ein Sommer in New York" trat er in so öden Filmen wie "Die Stiefbrüder", "Das Leuchten der Stille" und "Eat Pray Love" auf. In "Alles erlaubt" spielt er einen Rolf-Eden-Typ, einen alten Sack, dessen Körper immer in Bewegung ist und der als Ladiesman den beiden unfähigen Ehemännertrotteln im Discojagdgebiet oder der Privatparty zu Betthäschen verhelfen will. Ein peinlicher Auftritt, der gerade mal einen guten Gag hergibt, den man allerdings schon in einem der Trailer gesehen hat. Damit sich das Durchhalten aber lohnt gibt es ganz zum Schluss doch noch einen uneingeschränkt guten Gag. Der wird nach britischer Art serviert und zwar von Stephen Merchant (hat u.a. mit Ricky Gervais die Kultserie The Office erfunden), der sich als Grabgräber profiliert.

Peinliche Männer in der Midlife-Crises sind zu feige und blöd um ihre Triebe zu befriedigen. Langweilig, platt und kaum ein Gag funktioniert.
Text © Markus Klingbeil
VÖ: 07.03.2011

Alles erlaubt - Eine Woche ohne Regeln

(Hall Pass)

USA 2011. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 25.02.2011 (USA) 10.03.2011 (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: Bobby Farrelly, Peter Farrelly. Buch: Pete Jones. Screenplay: Pete Jones, Peter Farrelly, Kevin Barnett, Bobby Farrelly. Kamera: Matthew F. Leonetti. Schnitt: Sam Seig. Musik: n/a. Darsteller: Owen Wilson, Jason Sudeikis, Jenna Fischer, Christina Applegate, Nicky Whelan, Richard Jenkins, Stephen Merchant, Larry Joe Campbell, Bruce Thomas, J.B. Smoove.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih