Home || Suchen || Aktuell || Kritiken || Festival & Co. || Coole Köpfe || Medien || Downloads || Links || Sitemap
Filmwahl > 0-9 | A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z

 
2014

Bilder © Prokino
** Zweite Chance
susanne bier


Ein Baby stirbt. Die Eltern ertragen das nicht und der Vater versucht den Schmerz mit einer unglaublichen Tat zu mildern was schwerwiegende Konsequenzen nach sich zieht.

Susanne Bier ist manchem Besucher des Arthauskinos sicher ein Begriff dreht sie doch schon seit 25 Jahren Filme. Größere Aufmerksamkeit erhielt die 1960 in Kopenhagen geborene Regisseurin durch ihre oscarnominierten Filme „Nach der Hochzeit“ (2006) und „In einer besseren Welt“ (2010). Für letzteren gab es dann auch die Trophäe als bester ausländischer Film. Zuletzt ging sie - trotz Hauptdarstellern wie Bradley Cooper und Jennifer Lawrence - mit der US-Produktion „Serena“ baden. Für „Zweite Chance“ versammelt Bier die Topstars aus ihrem Heimatland für ein Drama aus der Feder von Anders Thomas Jensen, ebenfalls kein Unbekannter im skandinavischen Kino. Nikolaj Coster-Waldau, weltweit durch die TV-Fantasy-Serie „Game of Thrones“ bekannt geworden, spielt die Hauptrolle, den Polizisten Andreas, der mit Frau und Baby in einem schönen Haus lebt. Als eines morgens das Kind tot im Bett liegt und er weiß, dass seine Frau völlig durchdrehen würde, fasst er einen irren Plan. Ein neues Baby muss her. Und das hanebüchene Drehbuch hat ihm die Lösung auch schon kurz vorher geliefert. Denn bei einem Einsatz tags zuvor ist er bei einem Junkiepärchen auf ein Baby gestoßen, das unter menschenunwürdigen Bedingungen leben muss.

Also redet sich Andreas ein er würde dem fremden Kind nur etwas Gutes tun, wenn er es zu sich nehmen und mit seiner Frau aufziehen würde. Sein eigenes totes Baby legt er dafür in die Wohnung der ahnungslosen Eltern während die dem drogen- und alkoholinduzierten Schlaf frönen. Frau Bier verlangt nach diesem Einstieg schon ziemlich viel, will natürlich dass man weiter interessiert an der Geschichte bleibt. Denn natürlich reagiert auch das Junkiepärchen anders als geplant. Nikolaj Lie Kaas, der zuletzt 2004 bei „Brothers“ mit Bier zusammenarbeitete, übernimmt den Part des widerwärtigen Kriminellen, und das nicht schlecht. Um seine eigene Haut zu retten täuscht er eine Kindesentführung vor. Natürlich sind Andreas und seine Freund / Kollege Simon die zuständigen Ermittler. Für Ulrich Thomsen (Adams Äpfel), 1999 auch mal in einem Bond-Film zu sehen, ist es die vierte Zusammenarbeit mit der Regisseurin und allzu viel gibt sie ihm in dieser Nebenrolle nicht zu tun. Obwohl selbst mit privaten Problemen abgelenkt entgeht es Simon nicht, dass sich Andreas im Umgang mit dem Junkiepärchen merkwürdig verhält. Spannend wird es deswegen allerdings nicht wirklich, denn zu sehr plagt uns die Geschichte mit ihren unglaubwürdigen Einfällen. Der Schluss überrascht dann auch nicht mehr.

Wenn ein DNA-Test zu offensichtlich ist geht den Drehbuchschreibern die Fantasie durch. Biers „Zweite Chance“ ist zu konstruiert um zu überzeugen.

Text © Markus Klingbeil
14.05.2015

Twitter - Facebook - Follow me

Zweite Chance
(En chance til)

Dänemark 2014. Farbe. Originalsprache: Dänisch, schwedisch. Länge: 102 Min Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 15.01.2015 (DAN) 14.05.2015 (D). Budget: n/a Regie: Susanne Bier. Drehbuch: Anders Thomas Jensen. Kamera: Michael Snyman. Schnitt:Pernille Bech Christensen. Musik: Johan Söderqvist. Darsteller: Nikolaj Coster-Waldau, Ulrich Thomsen, Nikolaj Lie Kaas, Maria Bonnevie, May Andersen, Thomas Bo Larsen, Peter Haber, Bodil Jørgensen,
Suchen || FAQ || Impressum || Sitemap
© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih