Es soll so was ja noch desöfteren geben - Hotel Mama. Und in diesem quartieren oder besser verweilen dann immer noch erwachsene Menschen, seit ihrer Kindheit eben. So jedenfalls auch der Protagonist in Tom Deys neuester Komödie. Matthew McConaughey (zuletzt mit 'Sahara' im Kino) spielt den 35jährigen Tripp, der seinen gutmütigen Eltern Al (Terry Badshaw) und Sue (Kathy Bates) langsam auf den Geist geht. Sie lieben ihn zwar aber hätten doch gerne dass der Junge, der ja schliesslich als Bootsmakler auch sein eigenes Geld verdient, endlich seinen eigene Bude bezieht.

Ein Tip von den Nachbarn bringt die Dienste von Paula (Sarah Jessica Parker, TV's Sex & the City) auf den Plan. Ihre Dienstleistung: Durch taktisch inszenierte Dates, den Sohn dazu zu bringen den eigenen Wunsch zu entwickeln aus dem Elternhaus auszuziehen. Und Tripp, der gerade wieder eine seiner Betthäschen abserviert hat, als sich eine ernste Beziehung zu entwickeln schien, kann dem attraktiven Lockvogel Paula nicht widerstehen und beisst an. Dass Paula nun aber einfaches Spiel hat lässt die Dramaturgie des Drehbuchs natürlich nicht zu.

Nachdem das bekannte TV-Gesicht Jennifer Aniston (TV's ‚Friends') schon eine Weile recht erfolgreich mit romantic comedies im Kino vertreten ist widmet sich nun ein weiteres TV-Gesicht dem Thema Liebe und deren Verirrungen. Sarah Jessica Parker war ja erst kürzlich mit 'Die Familie Stone' im Kino und wird demnächst in 'Love walked in' zu sehen sein. Hier präsentiert sie sich als charmante, clevere Frau, die einem Lausbuben die Flausen austreiben will. Das ist mitunter recht amüsant, denn der Handlungsstrang bietet genügend Ansätze für komische Momente.

Das liegt aber auch zu einem guten Teil an der weiteren Besetzung wie der umwerfenden Zooey Deschanel (Per Anhalter durch die Galaxis) als Paulas beste Freundin und Hausgenossin Kit. Deschanel spielt frech und witzig und bekommt als kauzigen, schüchtern-verliebten Sonderling noch Justin Bartha (sein Part in ‚Gigli' ist das einzig erwähnenswerte an diesem kolossalem Flop mit Ben Affleck und Jennifer Lopez) an die Seite gestellt. Nicht unerwähnt sollten Kathy Bates und Terry Bradshow bleiben, die äusserst unterhaltsam sind als die geplagten Eltern.

Es gibt sicher witziger romantic comedys als ‚Zum Ausziehen verführt' (der Running Gag der Unfälle in der Natur ist eher mässig), nichtsdestotrotz ist das Ganze dank der guten Besetzung recht gute Unterhaltung und durchaus sehenswert. Wer das Ganze etwas böser verpackt haben möchte, der sollte sich mal den französichen Film "Tanguy - der Nesthocker" zu Gemüte führen.