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2009
Bilder © Panorama
*** Wheat
he ping


China, 260 v. Chr. Es tobt ein erbitterter Krieg zwischen den Reichen Qin und Zhao als zwei Qin-Soldaten desertieren und auf der Flucht nach Hause in einem nur von Frauen bevölkerten Zhao-Dorf landen. Denen gaukeln sie vor sie seien siegreiche Zhao-Soldaten.

Sechs lange Jahre musste man warten bis Regisseur He Ping letztes Jahr endlich ein neues Werk vorlegte, sein erst fünfter Film seit 1991. Wie zuletzt mit dem spannenden Drama "Warriors of Heaven and Earth" führt He seine Zuschauer wieder in eine weit zurückliegende Zeit, in ein für China bedeutsames geschichtliches Umfeld. "Wheat" ist zur aufregenden Zeit der streitenden Reiche angesiedelt kurz bevor die Qin-Dynastie ihre Gegner besiegte und ein vereintes Reich entstand. Der Film besticht dabei schon in den ersten Szenen durch seine wunderbare Kameraführung und exzellente Motivauswahl was auch während der folgenden 100 Minuten sein größter Pluspunkt ist. Inhaltlich vermag die Inszenierung dabei etwas weniger zu überzeugen, sind doch dramaturgisch anziehende Sequenzen eher spärlich gesät.

Dabei bietet doch die Ausgangssituation - nur zwei Männer in einem Dorf mit Dutzenden Frauen - an sich genug spannenden Stoff um eine abwechslungsreiche Geschichte abzuliefern, insbesondere da die beiden Soldaten ja ihr Leben auf Lügengeschichten aufbauen und damit zunächst die Hoffnung der Frauen auf eine Rückkehr ihrer Männer aus dem Krieg nähren. Eher lustig als ernst gestaltete sich der Film dann aber insbesondere, wenn Du Jiayi als tollpatschiger Nichtsnutz von Soldat ein ums andere Mal kurz davor ist ihre wahre Identität zu enthüllen. Einen ganz anderen Typen, einen Elitesoldat mit Hang zur Getreideernte, spielt Huang Jue, der seinen eigentlich ungeliebten Begleiter vor Dummheiten bewahren muss. Sonst passiert aber nicht viel und der halbherzige Einfall vom Besuch einer Banditenbande, die das Dorf kurzfristig besetzt, macht die Sache auch nicht spannender.

Bei den Frauenrollen konzentriert man sich im Grunde nur auf zwei Personen. Zum einen auf die von Fan Bingbing (Lost in Bejing) verkörperte Lady Li, die nach dem Weggang ihres Mannes die schützende Hand über das Dorf hält, sowie eine Schamanin, die über das Schicksal der Bewohner und die Glaubwürdigkeit der beiden Soldaten rätselt. In mehreren Rückblenden erfährt man mehr über die gesellschaftliche Position von Lady Li und ihre unerschütterliche Liebe zu ihrem Mann (Wang Xueqi, Warriors of Heaven and Earth), bevor der mit allen Männern und Knaben in den Krieg gegen die Qin zog. Von diesem Krieg in Bildern erfahren wir ebenfalls nur über Flashbacks, es sind Erinnerungen der Qin-Krieger. So ist der ganze Film also eher eine ruhige Angelegenheit (gerne auch einmal mit minutenlangen starren Kameraeinstellungen ohne Umschnitt), trotz inhaltlicher Schwächen aber gut gespielt und daher auch nicht langweilig.

DVD (NTSC, codefrei)

Die HK-DVD von Panorama bietet den Film mit gutem Bild in 2.35:1-Format, anamorph codiert. Die Tonspuren liegen in Mandarin DTS, DD5.1 vor. Englische Untertitel sind zuschaltbar. Extras gibt es keine.

"Wheat" ist vor allem ein optisches Vergnügen und begeistert weniger durch inhaltliche Finesse. Statt ernstem Drama wählt der Regisseur öfters die komische Szenenalternative, versucht aber gleichzeitig interessante Charakteren zu schaffen, die nicht oberflächlich wirken. Das gelingt nicht völlig, im Ganzen macht der Film aber einen ordentlichen Eindruck.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 25.10.2010

Wheat

(Mai tian)

China 2009. Farbe. Originalsprache: Mandarin. Länge: 103 Min. Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 28.09.2009 (China). Budget: n/a Einspiel: n/a Regie: He Ping. Buch: He Ping. Kamera: Zhao Xiaoshi. Schnitt: Pink H.. Musik: Liu Xing. Darsteller: Fan Bingbing, Huang Jue, Wang Xueqi.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih