Drew Barrymore spielt in
Ungeküsst die schüchterne Mitarbeiterin Josie einer grossen Chicagoer Tageszeitung.
Statt selbst als Reporterin die heissen Stories an Land zu ziehen, sitzt sie in ihrer Eigenschaft als Editor hinter dem
Schreibtisch ihres kleinen Büros und korrigiert und kürzt Artikel. Zufälligerweise bekommt ausgerechnet sie den Auftrag
eine Enthüllungsgeschichte über Schulkids zu schreiben. Dazu gibt sie sich als 17jährige aus (eigentlich ist sie 25 Jahre jung)
um sich in die Abschlussklasse der High-School einschleichen zu können. Ein schwieriger Schritt, war sie doch in ihrer Schulzeit
immer der Prügelknabe und als Ekel verschrien. Auch bei den heutigen Jugendlichen ist sie schnell der Loser, kein Wunder, sie lässt
kaum ein Fettnäpfchen aus.
Um als cool zu gelten und in die Clique der Coolen aufgenommen zu werden, kommt ihr ihr Bruder Rob (David
Arquette) -Alter:23J.- zu Hilfe. Rob selbst fristet sein Leben als Verkäufer in einem Hawaii-Artikel-Souvenirladen und träumt von der
verpassten Baseball-Karriere. ER fügt sich auch gleich gut ein beim "Krautfressen" und ist sofort beliebt und Held des Baseballteams. Auch Josie wird nun
akzeptiert, doch die geforderte Enthüllungsstory lässt weiter auf sich warten. Zudem hat sie sich auch noch in ihren Lehrer verliebt.
Um der Story auf die Sprünge zu helfen, veranlassen Josies Bosse, dass sie eine Brosche mit eingebauter Kleinkamera trägt. Josies
Erlebnisse werden schnell zum Renner im Redaktionsbüro. Beim Abschlussball kommt's dann zur Enthüllung, allerdings etwas unplanmässig.
Kritik
Ungeküsst ist ein weiterer Beitrag zur Teenager-High-School-Film-Schwemme. Leider ist der Witz dabei etwas zu kurz gekommen und
wäre ohne David Arquette (der Polizist aus
Scream 1&2) wohl überhaupt nicht vorhanden. Die Idee mit der versteckten Kamera mag ja ganz nett sein, doch taugt das als Gag
nicht mehr sonderlich. Ansonsten gibts die übliche Gruppeneinteilung: Aussenseitergruppe (hier eine Gruppe aus MathematikerInnen), die
Gruppe der coolen Halbstarken (dessen Anführer sich aber bald an die drollige Josie ranmacht) und die zickige Mädchengruppe, der Josie
unbedingt angehören will. In der Summe bietet
Ungeküsst wenig zündende Gags, dafür aber ein zuckersüsses Happy-End im
menschenüberfüllten Baseballstadion. Ein Film also, den man getrost auslassen kann.
[2/5]
Markus Klingbeil. 18.11.1999
Bilder (c) Filmverleih