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2012

Bilder © Walt Disney
** Das wundersame Leben von Timothy Green
peter hedges


Das Ehepaar Green hat einen sehnlichen Wunsch. Ein Kind. Doch alle biologischen Versuche bleiben fruchtlos. Plötzlich steht nächtens ein dreckverschmutzter Junge in ihrem Haus. Wohin gehört dieser Bursche ?

Man mache folgendes: Alle Wünsche zu Papier bringen, in ein Holzkistchen packen und im Garten vergraben. Dann lässt man ein gewaltiges Unwetter toben. Etwas später bewegt sich genau an dieser Stelle wo die Kiste liegt das Erdreich … es blitzt … und eine Hand stößt empor! Ok, ok, Wunschdenken. Wir sind hier (leider) nicht im Horrorfilm aber ganz so ähnlich startet diese Disneyproduktion. Denn das von Jennifer Garner (Der Womanizer – Die Nacht der Ex-Freundinnen) und Joel Edgerton (Zero Dark Thirty) verkörperte Paar beschließt die Hoffnungen auf Nachwuchs endgültig zu begraben indem man ein letztes Mal darüber phantasiert wie das Wunschkind hätte sein sollen. Wie vorher beschrieben läuft das dann ab (das mit der Hand aber nicht). Jedenfalls steht der Junge plötzlich vor ihnen und hat … Blätter (!) an den Beinen. Sonderbar. Aber ein Geschenk des ... nein nicht Himmels … der Erde muss man nehmen wie es ist. Den behalten wir doch glatt wenn ihn kein anderer will denken sich die Greens doch ihr „Timothy“ (gespielt vom 11-jährigen CJ Adams in seiner ersten Hauptrolle) bringt mehr (positives) Chaos in ihr Leben als sie es sich hätten vorstellen können. Nein, er ist kein Rowdie sondern ein netter, ehrlicher, zurückhaltender, freundlicher, etwas naiver Bursche, der „Papa“ und „Mama“ dazu bringt ihr Leben und wie sie es führen neu zu überdenken.

Es ist Disneyzeit und es geht um Familie, um einen kleinen Jungen und das zusätzliche Fantasyelement bringt den Schnellfreifahrtschein ins Kitschland. Ja, es geht darum Wünsche zu erfüllen, Traurigkeit zu vertreiben und angespannte Familienverhältnisse zu entspannen. Den Weichspüler in der Hand hat Peter Hedges, der nach 2003 (Pieces of April) und 2007 (Dan – Mitten im Leben!) nun zum dritten Male Regie führt und auch wieder selbst das Drehbuch geschrieben hat. Abonniert auf solche Tränendrüsenfilme ist er eigentlich nicht, schließlich stehen in seiner Vita auch Drehbuch-Credits zu „Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“ und „About a Boy“. Nun gut, das Kind ist aus dem Garten gefallen und freundet sich gleich mit einem ein paar Jahre älteren Mädchen an (Odeya Rush), das in der Schule einen Außenseiterstatus hat und mit Timothy auf der gleichen Wellenlänge schwingt. Die frischgebackenen Eltern also gleich mit pubertären Wandlungen konfrontiert ? Dabei haben sie selbst noch andere Probleme. Die Firma von Daddy-auf-Zeit Jim (Edgerton), hat Absatzschwierigkeiten. Ein neuer Bleistift (das produzieren sie nämlich) könnte die Rettung bringen und natürlich ist es … na ? … Timothy, genau, der Jim ermutigt die irre Idee umzusetzen und in der Freizeit einen Prototyp anzufertigen. Eine andere Mission ist es noch Jim mit seinem Dad (undankbare Rolle für David Morse) zu versöhnen. Und Opa muss mal wieder herzhaft lachen …

Je mehr Blätter fallen um so näher kommt man dem Ende. Das dauert leider viel zu lange, denn wer sich nicht für diese Emotionsballade erwärmen kann hat längst kein Interesse mehr am Ausgang dieser „wundersamen“ Geschichte. Was man jedenfalls lernt ist Wünsche sehr präzise zu formulieren bevor man sie in der Box verstaut!

Text © Markus Klingbeil
19.05.2013

Das wundersame Leben von Timothy Green
(The Odd Life of Timothy Green)

USA 2012. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 105 Min. Bildverhältnis: 1.85:1 Kinostart: 15.08.2012 (USA) 06.06.2013 (D). Budget: n/a Einspiel: n/a Regie: Peter Hedges. Drehbuch: Peter Hedges. Story: Ahmet Zappa. Kamera: John Toll. Schnitt: Andrew Mondshein. Musik: Geoff Zanelli. Darsteller: Jennifer Garner, Joel Edgerton, CJ Adams, Odeya Rush, Shohreh Aghdashloo, Rosemarie DeWitt, David Morse, M. Emmet Walsh, Dianne Wiest, Ron Livingston, Common.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih