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1969
Bilder © Paramount
*** True Grit - Der Marshal
henry hathaway


Der Tod ihres Vaters lässt die 14jährige Mattie Ross (Kim Darby) nicht ruhen. Der Mörder ist bekannt aber flüchtig und Mattie macht sich unbeirrbar mit einem US-Marshal (John Wayne) und einem Texas-Ranger (Glen Campbell) auf die Jagd um Gerechtigkeit einzufordern.

Auftritte in 172 Filmen sind im Lebenslauf des 1979 verstorbenen amerikanischen Schauspielers John Wayne vermerkt und kaum ein anderer Name wird so mit dem Western-Genre verknüpft wie seiner. Es dauerte allerdings über 40 Jahre bis er die wichtigsten amerikanischen Filmpreise gewann. Seine Rolle als harter, trinkfreudiger, augenklappentragender Gesetzeshüter Rooster Cogburn in TRUE GRIT (1969), ein Mann der im Schnitt sechs Menschen pro Jahr tötet, bescherte ihm sowohl den Golden Globe als auch den Oscar als bester männlicher Hauptdarsteller (im Rennen war u.a. Dustin Hoffman für "Asphalt-Cowboy"). Späte Anerkennung (wohl auch aus sentimentalen Gründen) für einen Mann, der zuvor sein Publikum in Filmen wie "Die vier Söhne der Katie Elder" (1965), "Das war der wilde Westen" (1962) , "El Dorado" (1962), "Alamo" (1960), "Rio Bravo" (1959) und zahlreichen anderen Western ein verlässlicher Held war.

"True Grit" basiert auf dem 1968 veröffentlichten gleichnamigen Roman von Charles Portis und wurde von Henry Hathaway (Nevada Smith, Niagara, Prinz Eisenherz) in Szene gesetzt. Mit Star John Wayne hatte Hathaway seit 1941 in bereits sieben Filmen zuvor gearbeitet und so lag es nahe die Rolle des Marshals mit dem "Duke" zu besetzen. Im Film dauert es allerdings knappe 13 Minuten bis das Rauhbein die Bühne betritt, denn zunächst steht Newcomerin/TV-Seriendarstellerin Kim Darby (ursprünglich sollte Woody-Allen-Muse Mia Farrow den Part spielen) im Mittelpunkt, die eine 14-jährige spielt, für ihr Alter sehr klug und überlegt daherredet, keine Hemmungen hat dem lebenserfahrenen Verbrecherjäger ihre Bedingungen zu diktieren und zunehmend nervt. Was sich hier schon andeutet ist die letztendlich den ganzen Film bestimmenden lockere, ja komödiantische Stimmung hervorgerufen durch drei nicht nur altersmäßig sehr unterschiedliche Charaktere. Dritter im Bunde ist der von Sänger Glen Campbell verkörperte Texas Ranger, der mit Mörder Tom Chaney eigene Pläne hat.

Bis sich die Reisegruppe zusammenfindet und endlich auf den Weg macht vergeht fast eine Stunde, die ohne Actionszene, ohne Ballereien auskommt. Überhaupt finden sich wenige aufregende Szenen im Film, die für Spannung sorgen könnten. Etwas Leben in die Bude bringt in der zweiten Spielhälfte ein Kurzauftritt des 2010 verstorbenen Dennis Hopper, der damals noch ein unbeschriebenes Blatt war und zuvor 15 Jahre durch TV-Serien tingelte bevor er 1968 eine kurze Konfrontation mit Clint Eastwood in "Hängt ihn höher" hatte. Doch im gleichen Jahr in dem "True Grit" in die amerikanischen Kinos kam wurde Hopper schlagartig durch sein Regiedebut "Easy Rider" zum Kultstar. Mehr Leinwandpräsenz zeigt Robert Duvall (drei Jahre später durch "Der Pate" international bekannt geworden) in der Rolle des Ned Pepper, einem Gangster, der Marshal Cogburn schon einmal entwischt ist und den Mörder von Matties Vater in seine Bande aufgenommen hat.
Die Rolle des Rooster Cogburn spielte Wayne später noch ein zweites Mal. Im 1975 gedrehten Film "Mit Dynamit und frommen Sprüchen" an der Seite von Katherine Hepburn (African Queen).

DVD (Paramount, RC1, NTSC, 127 min)

Die 2007 veröffentlichte US-DVD überzeugt mit einem schönen, sauberen Bild im anamorphen Format (1.78:1). Der Ton wird in Mono (Englisch, Französisch) und DD5.1 (Englisch) angeboten wobei der 5.1-Mix sich bei diesem dialoglastigen Film nicht hervorheben kann. Beim Audiokommentar diskutieren in einer lockeren Runde drei Westerngenre-Experten den Film. Außerdem gibt es noch Lobhudelei, Ortsbesichtigung der Drehorte und Kommentare über den Duke in vier kurzen Features (insgesamt ca. 30 Minuten, 4:3-Format). Abgerundet wird das Bonuspaket dieser Special Collector's Edition mit dem Trailer (auch anamorph).

Diese Romanadaption lebt von seinen unterschiedlichen Charakteren und ihrem Bemühen sich bei der Verfolgung eines gemeinsamen Ziels zusammenzuraufen. Das birgt viele amüsante Momente, insbesondere weil Westernikone John Wayne hier oft nicht das letzte Wort hat (und dann auch noch eine junges selbstbewusstes Mädchen!). Eine ungewöhnliche Konstellation, bei zwei Stunden Laufzeit fehlt es allerdings an Spannung. Die darf man sich von der Neuverfilmung der Brüder Coen erhoffen.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 08.02.2011

True Grit - Der Marshal

USA 1969. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 127 Min. (DVD) Bildverhältnis: 1.78:1 Kinostart: 11.06.1969 (US) 21.08.1969 (D). Budget: - Einspiel: - Regie: Henry Hathaway. Roman: Charles Portis. Screenplay: Marguerite Roberts. Kamera: Lucien Ballard. Schnitt: - Musik: Elmer Bernstein. Darsteller: John Wayne, Glen Campbell, Kim Darby, Jeremy Slate, Robert Duvall, Dennis Hopper, Alfred Ryder, Strother Martin, James Westerfield

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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih