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2009
Bilder © Verleih
**** The Sword With No Name
kim yong-gyun


In der zweiten Hälfte des 19.Jhdts versucht sich Korea vehement westlichen Einflüssen entgegenzustellen. Um die Joseon Dynasty zu stärken wird die schöne Ja-Yeoung (Soo Ae) mit dem König verheiratet. Der einflussreiche Schwiegervater Daewongun betrachtet allerdings mit Argwohn die Entwicklung der neuen Frau an der Seite seines Sohnes. Die mischt sich nämlich in politische Angelegenheiten ein und das stört auch die japanischen Nachbarn.

Um Politik aber eigentlich mehr um die romantische Beziehung der koreanischen Königin zu einer Palastwache geht es in dieser vor historischem Hintergrund spielenden Geschichte. 1873 begann Empress Myeongseong ihre fast 22 Jahre andauernde Regentschaft deren Verlauf hier in zwei Stunden und mit dem Augenmerk auf die wohl fiktionale Romanze abgehandelt wird. Regisseur Kim ("Wanee & Junah") inszeniert seine Geschichte um zwei Liebende, die aufgrund ihrer Herkunft und Bestimmung eigentlich keine Zukunft haben vor einer faszinierenden Kulisse und verwöhnt das Auge mit elegant gefilmten Eindrücken aus einem zurückliegenden Jahrhundert.

In der Hauptrolle der Königin überzeugt Soo Ae ("Once in a Summer") als elegante, starke und offen gegenüber fremden Kulturen handelnde Frau, die sich nicht scheut ihre Ansichten auch vor dem mächtigen Schwiegervater zu vertreten, der sie am liebsten wieder loswerden will, weil sie seine Pläne für die Zukunft Korea durchkreuzt. Vor allem in der zweiten Hälfte des Film kommt die politische Dimension der Geschichte mehr zum Vorschein und insbesondere die Art und Weise wie um die Einflussnahme Japans erbittert gerungen wird. Interne Konflikte in der Joseon-Regierung spielen den Feinden Koreas dabei in die Hände und sorgt für Gefahr für die Königin.

Gelegenheit für Cho Seung Woo ("Marathon") in der Rolle als liebestrunkener Ex-Kopfgeldjäger und Bauer sich als heldenhafter Kämpfer zu erweisen, der sich selbst den ungeliebten Job als Palastwache erstreitet um seiner Geliebten nahe zu sein. Als Kind konnte er seine von französischen Missionaren zum Christentum bekehrte Mutter nicht vor den Schergen des Königshauses retten. Das hat er sich nie verziehen. Diese Hingabe gibt dann auch Gelegenheit für einige Schwertkämpfe, die aber ihren eigenen sonderbaren Stil haben. Leider wirken fast alle Kämpfe wie ein Auszug aus der Fantasy-Comic-Ecke und durch Computereffekte überladen. Da wünschte man sich doch eine traditioneller Herangehensweise, wie sie zum Glück im finalen Abschnitt verwendet wird.

Action steht aber ohnehin hinten an und wird durch die von den guten Darstellern erzeugten dramatischen Momenten ohne Klinge in der Hand überschattet. Das soll den Film aber nicht schmälern, denn die Geschichte um die beiden Hauptfiguren ist durchweg interessant erzählt und hat durch seine Nebenfiguren, die entweder für oder gegen das Paar agieren auch seine Vielzahl an Spannungsmomenten. Besondere Wirkung haben die Geschehnisse natürlich auch durch den Zeitkolorit und der tollen Ausstattung, die begeistert und von der der Film auch lebt, wenn es inhaltlich mal etwas zu melodramatisch wird.

Interessant erzähltes, gut gespieltes, schön bebildertes Liebesdrama vor historischem Hintergrund bei dem die Actionszenen nur sparsam gesät sind.


Text © Markus Klingbeil
VÖ: 05.04.2010

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih