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2002
Bilder © Columbia TriStar / FX Networks
***** The Shield - Season 1
various


In den 90ern schlug die unbequeme Cop-Serie 'NYPD Blue' im US-TV ein wie eine Bombe, scheute sie sich nicht ein erwachsenes Publikum anzusprechen und dies auch in Bild und Wort umzusetzen. Keine weichgespülte Cop-Serie also sondern ein Aufbruch zu mutigerem Fernsehen. David Caruso ('CSI:Miami') wurde damals zum Star hochgejubelt, fiel aber nach seinem Ausstieg aus der Serie auf den harten Boden der Tatsachen zurück. Später dann eroberten 'Die Sopranos' Publikum und Kritik gleichermassen und James Gandolfini sicherte sich seinen Platz als harter aber nervlich angespannter Mafioso und problemgeplagter Familienvater. Leider konnten sich diese US-Shows nie so richtig beim deutschen Publikum durchsetzen.

Damit keine Langeweile im neuen Jahrzehnt aufkommt dafür sorgt die preisgekrönte Cop-Serie 'The Shield', die in den USA bereits in der 3. Season läuft, bei uns aber erstaunlicherweise noch keinen Abnehmer gefunden hat. Die auf den Strassen von Los Angeles spielende Serie handelt von acht Cops, die nicht nur das Verbrechen, sondern sich auch gegenseitig bekämpfen. Im Mittelpunkt steht dabei Vic Mackey (Michael Chiklis), der eine Spezialeinheit innerhalb des Polizeidepartments des Farmington Districts anführt und dem jedes Mittel Recht ist um Kriminelle von der Straße zu holen, dabei aber selbst 'seinen Schnitt' machen will. Wie ein Pitbull verbeißt er sich in die Fälle und wehe wer ihm dabei in die Quere kommt. Seine Truppenmitglieder, darunter die loyalen Detectives Shane Vendrell (Walton Goggins) und Curtis 'Lemonhead' Lemansky (Kenneth Johnson) folgen ihm dabei bedingungslos.

Mackeys Gegner im Revier ist sein Chef, Captain David Aceveda (Benito Martinez), der dessen Methoden verabscheut und weiß, daß Mackey Dreck am Stecken hat. Beweisen kann er dies allerdings nicht. Doch für seine politischen Ambitionen ist es nur hilfreich, wenn er einen sicheren Bezirk vorweisen und einen korrupten Cop überführen kann. So versucht er jeden Strohhalm zu greifen, der Mackey hinter Gitter bringt. Unterdessen muß er allerdings weiter den Laden schmeißen und wohl oder übel Mackeys ruppige Methoden, die erfolgreich sind, tolerieren. Schwer macht es Aceveda allerdings auch sein oberster Boß Gilroy (John Diehl; taucht unregelmässig in der Show auf), der die Machenschaften Mackeys deckt.

Weitere zentrale Figuren in 'The Shield' sind die Detectives Claudette Wyms (CCH Pounder) und Holland 'Dutch' Wagenbach (Jay Karnes), die eine mehr verstandesmässige Annäherung an die Kriminalfälle nutzen anstatt mit brutaler Gewalt zu argumentieren. Wird die erfahrene Wyms von den Kollegen respektiert so nehmen sie Wagenbach nicht für voll und er ist insbesondere dem Spott und den Späßen Mackeys ausgeliefert. Das zweite Team im Revier besteht aus den Officers Danielle 'Danny' Sofer (Catherine Dent) und ihrem Kollegen Julien Low (Michael Jace), der noch ziemlich grün hinter den Ohren ist. Beide sind sich nicht immer einig müssen allerdings lernen auf den Partner zu vertrauen.

Shawn Ryan ist geistiger Vater dieser spannenden Cop-Serie, die sich durch wendungsreiche, konfliktgeladene Geschichten, hervorragende unverbrauchte Darsteller, flottem Tempo und klasse Kameraarbeit auszeichnet. Das interessante an der Serie ist zudem, dass man mit dem Pilotfilm direkt in die Welt dieser L.A.-Cops hineingeworfen wird und sogleich mittendrin ist in der Action. Die Figuren entwickeln sich dabei im Laufe der 13 Folgen immer mehr und überraschen durch viele Facetten. Zudem werden Kriminalfälle nicht unbedingt in einer Folge gelöst sondern finden ihre Relevanz in späteren Folgen wieder.

Gute Cops, böse Cops - leicht und eindeutig fällt die Zuweisung hier nicht aus, denn jeder der Charaktere hat dunkle Seiten oder eine Leiche im Keller und irgendwann brechen dann alle Dämme. Aber auch ein korrupter Cop kann ein sorgender Familienvater sein. Es müssen Entscheidungen gefällt werden, ob man sein eigenes Ego pflegt oder den Job macht, für den der Steuerzahler die Kosten aufbringt. Respekt muss sich durch harte Arbeit ebenso immer wieder neu verdient werden wie Sympathien, denn in der nächsten Folge kann sich das Blatt schnell wieder wenden. Das Sprichwort 'eine Hand wäscht die andere' bewahrheitet sich zudem des öfteren. Wichtig ist vor allem, daß die Geschichten und Einfälle der Drehbuchautoren glaubwürdig und sehr realistisch rüberkommen.

AUDIOKOMMENTARE STAFFEL 1

AK für Episoden 2,13

AK für Episoden 4,10

AK für Episoden 3,8

AK für Episoden 6,8

AK für Episoden 5,9

AK für Episoden 1,4,5,8,13

AK für Episoden 10,12

AK für Episoden 2,5,8

kein AK

AK für alle außer 5 und 8

AK für Episoden 1,3


Darsteller:
  • Michael Chiklis (Detective Vic Mackey)
    gewann für seine Darstellung des zupackenden Cops 'Vic' mehrere wichtige Fernseh-Preise, u.a. den Emmy als bester Hauptdarsteller in der Kategorie Drama-Serie (2002) und den Golden Globe als bester Hauptdarsteller in der Kategorie Drama-Serie (2003). Zum Start seiner Schauspielkarriere spielte er Nebenrollen in Filmen wie 'Nixon' (1995) neben Anthony Hopkins, 'Soldier' (1998) neben Kurt Russell, 'Taxman' (1999) neben Joe Pantoliano, 'Do not Disturb (1999) neben William Hurt bevor ihm mit 'The Shield' 2002 der Durchbruch gelang. Auch als Synchronsprecher ist Chiklis im Einsatz. In dem Animationsfilm 'Spirited Away' (2001) sprach er die Stimme von Chichiros Vater und in der Serie 'Heavy Gear'(2001) den Part des Lt. Jan Augusta.

  • Catherine Dent (Officer Danielle 'Danny' Sofer)
    hat schon viele Gastauftritte in US-TV-Shows absolviert, z.B. in 'Frasier', 'The Pretender', 'Chicago Hope', 'X-Files' und 'The Sopranos'. Sie ist aber auch in Kinofilmen zu sehen. 1994 spielte sie neben Paul Newman und Bruce Willis in 'Nobody's Fool', 2001 in Ringo Lams 'Replicant' neben Jean-Claude Van Damme und in 'The Majestic' neben Jim Carrey. In Steven Spielberg's Sci-fi-TV-Serie 'Taken' spielt Dent eine Hauptrolle. Erst kürzlich konnte man sie zudem in 'Auto Focus' neben Greg Kinnear und in '21 grams' neben Sean Penn in unseren Kinos sehen.


Regisseure:
  • Clark Johnson
    ist ein erfahrener TV-Veteran, der in den 90ern schon bei vielen verschiedenen Serien als Regisseur gewirkt hat. In seiner Filmographie findet man bekannte US-Serien wie 'Homicide: Life on the Street' (1993), 'NYPD Blue'(1993), La Femme Nikita (1997), 'West Wing' (1999), 'Third Watch' (1999). Sein Kinodebut gab er 2003 mit dem auf einer TV-Serie beruhenden Actionstreifen 'S.W.A.T.' mit Samuel L. Jackson und Colin Farrell. Auch als Schauspieler vorwiegend in TV-Filmen hat sich Johnson früher seine Brötchen verdient.

  • Gary Fleder
    fand ebenso wie Johnson im Frühstadium seiner Karriere Arbeit bei der US-Hit-Serie 'Homicide: Life on the Street' (1993), richtete aber bald sein Hauptaugenmerk auf Kinofilme, darunter sein Kritikerumjubeltes Debut 'Things to do in Denver when you're dead' (1997) mit Andy Garcia. Weiter folgten Zusammenarbeiten mit Morgan Freeman im Thriller 'Kiss the Girls' (1997), Michael Douglas in 'Sag' kein Wort' (2001) und Dustin Hoffman im kürzlich bei uns im Kino gelaufenen Gerichtsthriller 'Das Urteil' (2003).

  • Stephen Gyllenhaal
    ist seit Jahren im US-TV bestens im Geschäft. An knapp 20 TV-Serien und TV-Filmen war er in den letzten zwei Jahrzehnten beteiligt darunter so prominente Kaliber wie 'Homicide: Life on the Street' (1993) und 'Twin Peaks' (1990). Auch Gyllenhaal hat Ausflüge auf die Kinoleinwand unternommen wie 'Waterland' (1992) mit Jeremy Irons und die Kiffercomedy 'Homegrown' (1998) mit Billy Bob Thornton zeigen. Der Familienname mag dem einen oder anderen schon einmal untergekommen sein: Tochter Maggie schaffte ihren schauspielerischen Durchbruch mit der S/M-Farce 'Secretary' (2002) und Bruder Jake alias 'Donnie Darko' wird Ende Mai in Roland Emmerichs Katastrophenthriller 'The Day after Tomorrow' zu sehen sein.

  • D.J. Caruso
    ist ebenso wie seine Kollegen mit dem US-Fernsehen verwurzelt. Nach Serien wie 'Martial Law'(1998), 'Dark Angel' (2000) und 'Smallville (2001) debütierte er mit seinem ersten Kinofilm 'Salton Sea' mit Val Kilmer im Jahre 2002. Sein zweiter Kinofilm, der Serienkiller-Thriller 'Taking Lives' mit Angelina Jolie lief erst kürzlich bei uns in den Lichtspielhäusern an.

  • Guy Ferland
    ist der Regisseur des aktuellen Kinofilms 'Dirty Dancing: Havana Nights'. Erfahrung sammelte auch er bei verschiedenen TV-Serien (z.B. die gerade bei Pro7 laufende Serie 'Ed').

  • Leslie Libmann
    gehört auch zu denjenigen Regisseuren, die sich bei 'Homicide: Life on the Street' ihre ersten Sporen verdient haben. Weitere Stationen als Regisseur waren 'The Practice' (1997), 'Crossing Jordan' (2001), 'Fast Lane'(2002), 'John Doe'(2002) und 'Without a trace'(2002). Einen Kinofilm hat Libmann noch nicht gemacht.

  • Nick Gomez'
    Referenzen lesen sich wie folgt: TV-Serien wie 'Crossing Jordan', 'The Agency', 'Third Watch', 'The Sopranos' und 'Homicide: Life on the Street'. Sein letzter Kinofilm 'Drowning Mona' mit Danny DeVito liegt bereits vier Jahre zurück.

  • Scott Brazil
    hat schon an so mancher Hit-Serie des US-Fernsehens mitgewirkt z.B. 'Baywatch'(1989), 'J.A.G.'(1995), 'Nash Bridges'(1996), 'The Sentinel' (1996) oder 'CSI:Miami' (2002). U.a. war er auch Produzent der vor einigen Jahren im ZDF gelaufenen britischen Krimiserie 'Für alle Fälle Fitz' (1997). Bei 'The Shield' hat er zudem noch die Funktion eines ausführenden Produzenten.
Das R2 DVD-Set aus Großbritannien von Fox/Columbia TriStar besteht aus vier Discs verpackt als aufklappbares Digipack das optisch schön aufbereitet wurde. Die freien Klappflächen zieren Porträtaufnahmen von vier Protagonisten. Auf Disc 1-3 befinden sich jeweils vier Episoden im dynamischen DD 2.0 Tonformat und 1.78:1 anamorphem Bildformat (das US-Set ist im Vollbild-Format). Optional kann man auch englische und holländische Untertitel zuschalten. Zum jeweiligen Start des Films besteht die Möglichkeit den Originalton oder den Audiokommentar zu wählen.

Ausserdem gibt's zu Beginn jeder Folge einen kurzen Rückblick auf vorherige Geschehnisse, die relevant sind für die kommende Folge damit man nicht den Faden verliert (schliesslich hat man ja nicht immer die Chance eine Season komplett in wenigen Tagen durchzuziehen). Auf Disc 4 befindet sich Folge 13 und die unten näher beschriebenen Extras. Als Beilage gibt es ein 12-seitiges Booklet mit kurzen Inhaltsangaben zu den einzelnen Episoden (sehr nützlich!) und ausgewählten Zitaten von begeisterten Kritikern. Alles in allem eine sehr gute Präsentation.
Extras:
  • Audiokommentare für alle 13 Episoden!
    Bei den Audiokommentaren (3-5 Teilnehmer) sitzen Schauspieler, Regisseure, Drehbuchautoren, Produzenten sowie Music Director und Camera Operator in wechselnder Besetzung zusammen und geben ihre Eindrücke beim Dreh wieder. Creator und Produzent Shawn Ryan ist bis auf zwei Episoden immer mit dabei und übernimmt dabei die Rolle des Moderators, Hauptdarsteller Michael Chiklis gibt fünf mal seine Gedanken preis. Die Zusammensetzung der Gruppenkommentare ist von Ryan jeweils auf die Episode abgestimmt, da ja nicht jeder der acht zum Stammpersonal zählenden Schauspieler einen gleichen Spielanteil in jeder Episode hat. Neben weiter oben genannten Personen sind noch folgende Kreative an den Audiokommentaren beteiltigt:
    • die Regisseure DJ Caruso (Episode 6), Scott Brazil (1,13), Guy Ferland (12), Clark Johnson (1,3)
    • die Drehbuchautoren Kurt Sutter (5,11,12), Scott Rosenbaum (6,10,11), Glen Mazzara (3,8,11), Kevin Arkadie (4,9)
    • die Produzenten James Manos (11), Rohn Schmidt (7), Dean White (7)
    • Music Director Evyen Klean (9)
    • Camera Operator Bill Gierhart (7)

  • Making of 'THE SHIELD' (22 min):
    Bis auf Walton Goggins gibt es Statements von allen wichtigen Personen, den Hauptdarstellern, dem Erfinder der Show Shawn Ryan und dem Regisseur der Episoden 1,3,5 Clark Johnson. Das ist flott geschnitten und beinhaltet auch viele Szenen verschiedener Folgen. Die gut gemachte Doku gibt einen interessanten Blick hinter die Kulissen der Show.

  • The SHIELD FX Featurette (3 min):
    Zusammenschnitt der Highlights der Show mit eingestreuten Interviewschnippseln als Promotion für Kabelsender FX.

  • Casting Tapes (17 min):
    Videoausschnitte der Castingsession aller acht Hauptdarsteller.
    Audio- und Videoqualität sind allerdings nicht besonders gut.

  • 17 Deleted scenes mit Audiokommentar von Shawn Ryan (leider nicht in einen Rutsch abspielbar). Die Szenen werden im nicht-anamorphen 1.78:1- Bildformat präsentiert.

  • Season one epilogue (23 Sek.):
    Abschliessende Worte von Star Michael Chiklis und Creator Shawn Ryan.

Länge: 9h35min
ca. 44min pro Episode
The Shield - Season one
USA 2002
Columbia TriStar, 20th Century Fox (UK)

Regie:
- Clark Johnson (ep1: Pilot; ep3: The Spread; ep5: Blowback)
- Gary Fleder (ep2: Our Gang)
- Stephen Gyllenhaal (ep4: Dawg Days)
- D.J. Caruso (ep6: Cherrypoppers; ep7: Pay in Pain)
- Guy Ferland (ep8: Cupid & Psycho; ep12: Two Days of Blood)
- Leslie Libman (ep9: Throwaway)
- Nick Gomez (ep10: Dragonchasers)
- Scott Brazil (ep11: Carnivores; ep13: Circles)

Darsteller: Michael Chiklis, Catherine Dent, Walton Goggins, Michael Jace, Kenneth Johnson, Jay Karnes, Benito Martinez, CCH Pounder, John Diehl u.v.a.
Code Ton Bild Anamorph Extras
2,4 (PAL) DD englisch 1.78:1 ja (16:9)
  • Audiokommentare für alle 13 Episoden
  • Making of 'THE SHIELD' (22 min)
  • The SHIELD FX Featurette (3 min)
  • Casting Tapes (17 min)
  • 17 Deleted Scenes
  • Season one epilogue (23 Sek.)
Kapitel Untertitel Menu BBFC Sonstiges
jew. 6 englisch
holländisch
statisch 15 12-seitiges Booklet mit kurzen Inhaltsangaben aller Episoden.

Klasse Serie. Ein Highlight des amerikanischen Fernsehens erfährt eine sehr gute Präsentation auf DVD mit einer Fülle an Audiokommentaren, die einen eine Weile beschäftigen können. Leider hat Columbia darauf verzichtet noch ein paar Textinfos, Bio-und Filmographie über Darsteller und Regisseure mit auf die Bonusscheibe zu packen.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 25.05.04

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih