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2002
Bilder © TLA Releasing
*** Suicide Club
sion sono


Dass Schulmädchen im japanischen Film des öfteren was Schlimmes zustösst dürfte dem Konsumenten asiatischer Filmkost nicht entgangen sein. In SUICIDE CLUB sterben nicht nur die Mädels zu Dutzenden, auch die Jungs schmeissen sich aus unerfindlichen Gründen in Gruppen vor den Zug oder springen vom Dach der Schule. Wie eine Epidemie greift der Suizid-Wahn um sich und macht vor keiner Berufsgruppe halt.

Der zuständige Ermittlungsbeamte, selbst Familienvater, hat es schwer die Todesfälle nicht als Selbstmorde zu beschreiben, denn es gibt keine Zeugen oder Spuren auf ein Gewaltverbrechen. Eine Sporttasche mit einer Rolle aneinander genähter tatoobedeckter Hautfetzen (!) gibt Rätsel auf. Und dann kommt noch der Hinweis auf eine Internetseite, die bereits geschehene als auch kurz bevorstehende Todesfälle anzahlgenau verzeichnet. Desweiteren gibt es da noch die sich penetrant in die Konsumwelt der Jugendlichen via Radio, TV, Klingelton und Tonträger hineindrängende Popgruppe, deren Texte sich leicht ins Gedächtnis einprägen lassen.

SUICIDE CLUB ist, wie man sich anhand der kurzen Beschreibung der Story bereits denken kann, kein Horrorfilm der üblichen Sorte. Zwar wird ab und an der eine und andere derbe Splattereffekt mit eingebracht (Stichworte: Hausfrau und Küchenmesser, Kopf im Ofen), im Grundton wirkt der Film aber mehr bizarr als spannend, manche Handlungsabläufe ziehen sich zu lange hin, es fehlt an Tempo und die Story kommt mitunter etwas konfus daher. Diesen Schwächen stehen aber auch gut gemachte und ausgeführte Schockeffekte gegenüber, die gerne auch über satirische, ja schwarzhumorige Momente eingeführt werden. Was bleibt ist kein guter Eindruck von der Konsumgesellschaft Japans, die hier - zwar überzeichnet - jedem Trend , jedem ‚Chic' hinterherläuft um sich aus der Alltagslethargie zu lösen. Der Sinn dabei wird im allgemeinen nicht hinterfragt ("Come watch me die!").

So watet man die ganzen 2 (!!) Stunden lang durch den Fäkalsumpf und leider zünden nur wenige Gags, die Situationskomik ringt einem, wenn überhaupt, nur ein müdes Lächeln ab. Das die Schauspieler beim Dreh ihren Spaß hatten mag ja sein, doch springt der Funke nicht von der Leinwand über. Die Gags in diesem überlangen, sich zäh dahinschleppenden Komödienkonstrukt sind einfach nur dämliche, derb-infantile Versatzstücke und es ist mir ein Rätsel wie man sich dabei nur vor Lachen so schütteln kann, daß die Tränen kullern.

DVD (codefrei, NTSC, TLA Releasing)

Der Film wird zwar im Letterbox-Format (1.82:1) präsentiert, allerdings nicht anamorph codiert und dummerweise hängen die englischen Untertitel (nicht ausblendbar!) halb im schwarzen Balken. D.h. für Besitzer von 16:9-Fernsehern ist kein Aufzoomen möglich. Der japanische O-Ton liegt im passablen Stereo-Ton vor. Das Bild wirkt nicht besonders detailreich eher leicht verwaschen. Die von TLA veröffentlichte Version ist die ‚Unrated Version'. Im Gegensatz zur Coverangabe ist die Filmlänge 99 Minuten (statt 94 Minuten) und die DVD ist codefrei. Die Extras sind spärlich: Ein paar Trailer (Between your Legs, Children of Hannibal, The Bathers, Suice Club) und eine Fotogalerie.

SUICIDE CLUB ist ein etwas wirrer mitunter langatmiger Mix aus Sozialkritik, Horror, Thriller und Mystery gewürzt mit derben Splattermomenten. Wieder ein Beispiel dafür dass die japanischen Filme das Prädikat 'bizarr' (oft) zu recht verdienen.



Text © Markus Klingbeil
VÖ: 11.11.2006

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih