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0-9 A - D E - H I - L M - P Q - T U - Z
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Titel:
- Die another Day

Jahr:
- 2002

Land:
- USA/ Grossbritannien

Starttermin:
- 22.11.2002 (US)
- 28.11.2002 (D)

Länge:
- 133 min

Budget:
- 142 million USD

Einspiel:
- 160.9 million USD

Zuschauer:
- 4.940.201 (D)

Regie:
- Lee Tamahori

Buch, Screenplay:
- Neal Purvis
- Robert Wade

Kamera:
- David Tattersall

Darsteller:
- Pierce Brosnan
- Toby Stephens
- Halle Berry
- Rosamund Pike
- Rick Yune
- John Cleese
- Michael Madsen
- Judi Dench

Stirb an einem anderen Tag

Inhalt

James Bond is back! Und er feiert Geburtstag. Vor 40 Jahren trat dieser die Frauen und den Wodka schätzende kultivierte britische Geheimagent zum ersten Mal auf der Leinwand einem Gegner entgegen, der die Welt beherrschen wollte. Der damals unbekannte Sean Connery wurde zum Star und konnte das Bond-Image eigentlich nie abstreifen. Connery hat die Rolle geprägt und da kann sich ein Pierce Brosnan noch so mühen, er wird nie DER Bond sein.

20 Offizielle Bond-Filme gibt es (vergessen wir mal kurz SAG NIEMALS NIE und CASINO ROYALE) und Pierce Brosnan tritt in DIE ANOTHER DAY zum vierten Male an. Bond muss leiden, ja er wird sogar gefoltert und gefangengenommen. Das wäre Connery nicht passiert. Es geht um Diamanten, um Satelliten, die das Sonnenlicht bündeln können und den Grössenwahn die Welt zu beherrschen. 14 Monate sitzt Bond also im nordkoreanischen Knast und wird nur widerwillig vom britischen Geheimdienst MI6 gegen den koreanischen Terroristen Zao (Rick Yune) ausgetauscht.

Man befürchtet Bond könnte Staatsgeheimnisse ausplaudern. Bond, der jetzt aussieht wie Robinson Crusoe mit Zottelbart und Zottelmähne will aber den Verräter, der ihn damals reingelegt hat töten. Doch sein Chef 'M' (eine ziemlich übel gelaunte Judi Dench) entzieht ihm den Doppel-Null-Status und somit die Lizenz zum Töten. Bond lässt sich aber nicht einfach so wegsperren, flüchtet und nutzt alte Kontakte um letztendlich dann wieder die Welt zu retten.

Kritik

Bang! Boom! Bang! Es raucht gewaltig im neuesten Bond-Abenteuer. Explosionen, Verfolgungsjagden, Kämpfe Mann gegen Mann und Frau gegen Frau, exotische Locations und der grössenwahnsinnige Bösewicht. Die Bond-Formel gilt. Doch die Umsetzung zeigt Schwächen. Schon der Titelsong von Madonna lässt einen bitter aufstossen. Seit Tina Turners GOLDENEYE gab es keinen vernünftigen Bond-Song mehr, doch dieser hier ist wohl der schlechteste bisher. Von Madonnas überflüssigem Kurzauftritt als Fechtlehrerin ganz zu schweigen.

Da hätte man sich besser wieder an Shirley Bassey erinnert, die drei mal den Titelsong beisteuerte. Das besondere an den Bond-Filmen ist immer die Pre-Credit-Szene - die dann auch gute 10 Minuten andauerte - und die Credit-Sequenz, wenn die Darsteller, Produzenten, Kameraleute etc. genannt werden. Bis zu seinem Tode hat Maurice Binder seine genial-künstlerischen Ideen ausleben dürfen, doch seit GOLDENEYE im Jahre 1995 versucht Daniel Kleinmann diese Tradition weiterzuführen. Nicht sonderlich erfolgreich.

20 Bond-Filme, da gibt's natürlich viele Anspielungen auf Highlights vergangener Jahre, z.B. betont Waffenmeister Q (John Cleese), dass Bond nun seine 20. Uhr erhält (natürlich mit integriertem Magneten und Laserstrahl), Bond spielt mit dem KGB-Messerschuh aus LIEBESGRÜSSE AUS MOSKAU herum. Dann gibt es u.a. den Fallschirmsprung mit britischer Flagge und deutliche Anspielungen auf die Laser-Szene aus GOLDFINGER und den Bikini-Auftritt von Ursula Andress aus Dr.NO. Nicht zu vergessen das illegale Abfilmen eines Liebespaares à la LIEBESGRÜSSE AUS MOSKAU.

Erfreulich, dass Bond statt BMW wieder den Aston Martin fährt komplett mit Raketenwerfer und anderen Gimmicks, die bei einer coolen Verfolgungsjagd (Aston Martin vs. Jaguar) in einer wunderbaren Eislandschaft auf Island zum Einsatz kommen. Leider übertreibens die Bond-Macher aber dann doch indem man uns glauben machen will man könne das Auto 'verschwinden' lassen.

Wie alle Actionproduktionen heutzutage - und mit diesen muss auch Bond konkurrieren - geht der Realitätsbezug schnell verschütt. So wechseln sich gute 'Handarbeit'-Actionszenen wie der Fechtkampf zwischen Bond und Bösewicht Gustav Graves (Toby Stephens) mit total überzogenen Szenen wie der Sprung von der Eiskuppe ab.

Bond 20 hat gute Actionszenen, flotte Sprüche sowie attraktive Bond-Girls wie Halle Berry und Newcomerin Rosamund Pike, die auch austeilen dürfen. Aber das reicht nicht um die Lockerheit und Lässigkeit der Pre-Brosnan-Bonds zu erreichen. Wenigstens besser als DIE WELT IST NICHT GENUG. Es geht aufwärts.

[3/5]


Markus Klingbeil. 29.11.2002
Bilder (c) Filmverleih
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