Home || Suchen || Aktuell || Kritiken || Festival & Co. || Coole Köpfe || Medien || Downloads || Links || Sitemap
Filmwahl > 0-9 | A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z

 
2008
Bilder © Warner Bros.
** Star Wars: The Clone Wars
dave filoni


Die Jedi-Ritter sind im Krieg mit dem abtrünnigen Graf Dooku und seiner Droidenarmee. Um den Nachschub zu den Frontlinien gewährleisten zu können lässt sich der Rat der Galaktischen Republik auf einen Deal mit dem Kriminellen Jabba the Hut ein. Der nämlich kontrolliert das strategisch wichtige Gebiet, das die Föderationstruppen durchqueren müssen. Wenn Obi Wan Kenobi und Anakin Skywalker Jabbas entführten Sohn retten, dann kann ein Vertrag zwischen den Parteien zustande kommen. Doch nichts ist wie es scheint und Graf Dooku schmiedet einen finsteren Plan um die Jedis in die Falle zu locken.

Georg Lucas kann es nicht lassen. Seine sechs Star-Wars-Filme haben allein an den Kinokassen weltweit 4.2 Milliarden US-Dollar eingespielt, dazu kommen Video-und DVD-Auswertungen aus Verleih und Verkauf, TV-Lizenzen, das Merchandise-Geschäft und und und. Nur ‚Harry Potter' konnte mit weniger Filmen ("nur" 5) mehr Geld am Boxoffice einspielen. Man könnte meinen, dass es so langsam reicht mit den Geschichten aus dem Star-Wars-Universum insbesondere da die letzten drei Filme weit vom künstlerischen Anspruch der Filme Ende der 70er, Anfang der 80er entfernt sind. Doch clever wie Lucas ist nutzt er die Faszination eines Millionenpublikums aus und füttert es alle Jahre mit neuen Phantasieausgeburten.

Dass die Qualität der Geschichten darunter leidet und miese Dialoge mit einer Flut an Spezialeffekten und intergalaktischen Kriegsszenen zugepflastert werden kümmert ihn scheinbar nicht. Solange eine willige Fanbasis vorhanden ist kann Lucas alles auf den Markt werfen und recyceln (er hält es nicht einmal für nötig, die Original-Trilogie in einer anständigen Version auf DVD zu veröffentlichen). Abnehmer seiner Produkte findet er immer. Es fällt wahrlich schwer etwas vergleichbares aus dem Entertainment-Bereich dem ‚Star Wars'-Phänomen entgegenzustellen.

Den Plan einer von ursprünglich auf 9 Folgen angelegten Weltraum-Saga hatte Lucas bereits 1999 wieder verworfen, weil er nach Abschluss der Prequel-Trilogie nicht weitere 10 Jahre seines Lebens dafür aufbringen wollte. Aber Star Wars ist sein Leben. Und 2008 - drei Jahre nach dem Erscheinen von Episode III kommt doch wieder ein ‚Star Wars'-Film in die Kinos: eine computeranimierte Geschichte, die zeitlich zwischen Episode II und III angesiedelt ist und die bisher nur am Rande thematisierten Klon-Kriege ausführlich beleuchtet. Die Fans, so heißt es, wollten mehr über die Zeit dieser dramatischen Auseinandersetzungen erfahren.

Maßstäbe bezüglich computeranimierter Filme setzen seit Jahren die Kreativen von Pixar, die mit ihrem diesjährigen Beitrag "Wall-E" erneut ihre Ausnahmestellung in diesem Bereich unterstreichen. Der Look von ‚Clone Wars' irritiert dagegen erst mal, sind doch die Figuren hölzern gezeichnet und erinnert mehr an Puppentheater und Betonfrisuren beim Lateinamerikanischen Profitanz als an photorealistische Konturen. Einen besonderen Look wollten die Macher kreieren, der die Zuschauer in diese Fantasiewelt eintauchen lässt.

Das Gegenteil ist der Fall und man fragt sich außerdem ob da Geld gespart werden sollte. Für eine Fernsehserie mag der Figurenstil noch akzeptabel sein und würde unter dem Einheitsbrei vieler Animations-Kinder-Serien nicht weiter auffallen. Doch Kino ist wieder etwas ganz anderes. Und das vergessen Lucas und sein Protegé Dave Filoni, dem Lucas die Regie übertragen hat. Spätestens nach 30 Minuten hat sich die Handlung erschöpft, die aus einer Aneinanderreihung von Kampfszenen zwischen den Jedi-Rittern und den Separatisten besteht.

Da gibt's dann haufenweise Blechschrott und wildes Gefuchtel mit farblich variablen Laserschwertern - Kampfgetümmel, das keinem Wehtut und dem Jugendbeauftragten kein Kopfzerbrechen beschert. Ein Kinderfilm ist ‚Clone Wars', der neben Konfrontationsbreitseiten noch schnell eine neue Figur zur Star-Wars-Familie addiert: Ahsoka Tano, eine Anwärterin zum Jedi-Meister, die widerstrebend von Anakin unter seine Fittiche genommen wird. Denn Yoda, diese grüne, mit Weisheit und verquerem Sprachstil gesegnete Kreatur will es so.

Dass bei all den Neckereien der zarte Anflug einer Romanze in der Luft liegt ist wahrlich nicht schwer zu durchschauen insbesondere die Figur der Ahsoka optisch herausragt, ihre Weiblichkeit durch weitaus weniger kantige Gesichtsformen auffällt. Und wenn Yoda schon anmerkt, dass Anakin es schwer habe wird seine Schülerin nach der Ausbildung gehen zu lassen, dann ist das Drama für die Fortsetzung schon gebucht. Doch vorher gibt's mehr ‚Star Wars' als TV-Serie - damit auch die Unwissenden vom Sternenkrieg infiziert werden. Und für alle diejenigen, die von Laserschwertern nie genug kriegen, auf den Charme der Original-Spielfilmtrilogie aber verzichten können.

Star-Wars-Schöpfer George Lucas liefert 90 Minuten (gefühlte 2 Stunden!) einfallsloses, ermüdendes Laser-Baller-Kino im aufgeblähten TV-Format für die Kids und lässt sich erst gar nicht auf eine tiefergehende Charakterisierung seiner Protagonisten ein. Stattdessen gibt's einen computergenerierten Look der Figuren, der wirkt als wäre diese Technik erst in ihren Anfängen. Dann lieber doch die Augsburger Puppenkiste. Da wurden die Geschichten noch sorgsam und mit Respekt vor dem jungen Publikum erzählt.


Text © Markus Klingbeil
VÖ: 12.08.2008

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
Suchen || FAQ || Impressum || Sitemap
© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih