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1972
Bilder © Universal
*** Sinola
john sturges


Ex-Kopfgeldjäger und Fährtenleser Joe Kidd beteiligt sich aus persönlichen Gründen an einer Menschenjagd, muss aber bald einsehen, dass seine Entscheidung falsch war.

Sie haben beide ausgezeichnete Filme im Westerngenre gedreht aber doch nur ein einziges Mal zusammengearbeitet. Regisseur John Sturges und Schauspieler Clint Eastwood. „Sinola“ heißt das Städtchen, das Ausgangspunkt (und gleichzeitig deutscher Filmtitel) des altbewährten Kampfes Gut gegen Böse ist bei dem Sturges Eastwood als Einzelkämpfer auf die Reise schickt. Ein reicher Großgrundbesitzer, Frank Harlan, gespielt von Robert Duvall (Der Pate, The Great Northfield Minnesota Raid), will einen aufmüpfigen Mexikaner töten, der mit seinen Landsleuten Ansprüche auf große Landpartien gelten macht, von amerikanischen Gerichten aber verschaukelt wurde. In letzter Verzweiflung versucht man mit Waffengewalt und der Entführung des Richters von Sinola Druck auszuüben, doch dabei kommt ihnen Eastwood in die Quere, der als Joe Kidd eigentlich seine eigenen Probleme mit Sheriff und Richter hat (Schlägereien im Suff etc.). Der gesuchte Luis Chama (John Saxon, Der Mann mit der Todeskralle) macht dabei einen großen Fehler indem er sich an Kidds Pferden vergreift und dessen Angestellten in Stacheldraht einwickelt. Einen schießerprobten Eastwood möchte man nun wirklich nicht zum Feind haben aber so kommt es wie es kommen muss.

Das Drehbuch von Elmore Leonard, dessen Vorlagen (Romane, Kurzgeschichten) immer wieder gerne verfilmt werden (z.B. Todeszug nach Yuma, Schnappt Shorty, TV-Serie Justified) bietet dabei die nötigen Zutaten für einen ordentlichen - nicht herausragenden - Film, der Genrefans 1 ½ Stunden unterhalten wird. Eastwood hatte im Jahr zuvor erstmals die Kultfigur Dirty Harry gespielt und mit „Sadistico“ ein beachtetes Regiedebüt hingelegt. Seinen ersten eigenen Western drehte er 1973 mit „Ein Fremder ohne Namen“und warf dabei seine Erfahrungen in die Waagschale, die er bei Regiemeister Sergio Leone gemacht hatte. Aber auch unter Sturges, der nach seinem Erfolg mit „Die glorreichen Sieben“ (1960) immer wieder zum Westerngenre zurückkehrte (z.B. 1967 mit „Die fünf Geächteten“), spielt Eastwood den Part wie man ihn erwartet. Cool und lässig ohne je in Hektik zu verfallen. Anfangs selbst auf Rache aus regt sich dann doch das Gewissen als Oberschurke Harlan das Dorf von Chama etappenweise um unschuldige Bewohner dezimieren will, sollte der sich in den Bergen versteckt haltende Anführer nicht aufgeben. Knifflig ist die Geschichte hier also nicht wirklich hat aber doch ihren gewissen Reiz, weil durch frühzeitig gestreute, nicht ausgetragene Konflikte zwischen Kidd und Harlans Schergen, abwechslungsreiche Episoden warten. Seinen ärgsten Feind verkörpert hier Don Stroud, der auch schon im Eastwood-Streifen „Coogans großer Bluff“ vier Jahre zuvor dabei war.

DVD (Universal, Code 2/4/5, PAL, 84min)

Insgesamt fünf Sprachen (darunter deutsch und englisch, DD2.0) bietet diese UK-Import-DVD; Untertitel sogar in 15 Sprachen (darunter deutsch und englisch). Dem Bild sieht man in einigen Passagen sein Alter an; die Bildschärfe lässt etwas zu wünschen übrig. Die Qualität ist aber im ganzen recht ordentlich (2.35:1, anamorph). Extras gibt es keine.

Routinierter Western, mäßig spannend, aber Sturges und Eastwood könnens besser.


Text © Markus Klingbeil
02.05.2012

Sinola
(Joe Kidd)

USA 1972. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 84 Min. (PAL) Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 14.07.1972 (USA) 08.09.1972 (D). Budget: n/a Einspiel: n/a Regie: John Sturges. Drehbuch: Elmore Leonard. Kamera: Bruce Surtees. Schnitt: Ferris Webster. Musik: Lalo Schifrin. Darsteller: Clint Eastwood, Robert Duvall, John Saxon, Don Stroud, Stella Garcia, James Wainwright, Paul Koslo, Gregory Walcott, Lynne Marta

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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih