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2005
Bilder © Eros
** Shabd - Spiel mit der Liebe
leena yadav


Ein Romanautor mit Schreibblockade versucht seine missliche Situation dadurch zu verbessern indem er seine Frau manipuliert um sie als Inspirationsquelle für sein neues Buch zu nutzen.

Die Buchstaben schwirren beliebig immer wieder durch die Szenerie ohne sich zu Worten, Sätzen und schließlich zu einer packenden Geschichte zu verdichten. Ein visueller Kniff hinter dem mehr steckt wie sich im Verlauf der über zweistündigen Exkursion in die Psyche eines unzufriedenen Mannes herausstellt. Das Problem, das hier unser Protagonist mit sich herumschleppt scheint auch die Autorin Leena Yadav bei der Regie ihres ersten Kinofilms befallen zu haben. Denn auch wenn ihr starbesetztes Drama optisch zu Gefallen vermag gelingt es ihr nicht die Handlung interessant zu gestalten. Die Zutaten für einen sehenswerten Unterhaltungsfilm sind aber durchaus vorhanden. Ein selbstgefälliger Autor, dessen letztes Werk von der Kritik verrissen wurde, eine schöne Ehefrau und ein junger Mann, der zum Nebenbuhler aufgebaut wird sind die Spielfiguren dieses Thrillers, der keiner sein will, dieses Dramas, das sich nur schwerfällig entwickelt weil die gesprochenen Sätze zunehmend gehaltlos wirken.

Sanjay Dutt (Musafir, Mission Kashmir) verkörpert den früher von Publikum und Kritikern gefeierten Schriftsteller Shaukat Vashisht, der sich stundenlang in seinem Zimmer verbarrikadiert, in Zeitungen und Illustrierten stöbert, Texte oder nur einzelne Worte aus den Unterlagen schneidet und sich dadurch Inspiration erhofft. Die braucht er dringender denn je, weil selbst seine Verlegerin nach zwei Jahren des Wartens den Glauben an seine Kreativität verloren hat. So muss die Ehefrau, eine Lehrerin am örtlichen College, gespielt von Aishwarya Rai (Umrao Jaan, Dhoom 2), als Projektionsfläche für die Titelfigur des neuen Romans herhalten. Doch weil die ein brave, treue, liebende Gefährtin ist fordert er sie mit Nachdruck dazu auf sich doch näher mit ihrem neuen Kollegen Yash (Zayed Khan, Main Hoon Na) zu beschäftigen, einem Burschen, der ihr ohnehin schon bei der ersten Begegnung verfallen ist. Spätestens jetzt erwartet man einen Umschwung der Stimmung des Films, amouröse Verstrickungen, Eifersucht und knisternde Konfrontationen vielleicht. Das ist der Regisseurin aber wohl zu konventionell und sie entscheidet sich lieber dafür die zweite Hälfte des Films weiter durch einen monologisierenden Dutt zu zerreden.

Eine Gleichberechtigung der Charaktere ist ohnehin nicht zu erkennen und so verkommt die Geschichte fast zur One-Man-Show von Sanjay Dutt, der nun glaubt sein geschriebenes Wort würde die Realität bestimmen. Frei nach dem Motto: Ihr tanzt nach meiner Pfeife. Nur wissen weder Ehefrau Antara noch Yash von seiner privaten Autorenregel und schöpfen auch nie den Verdacht, dass sie beide zur kreativen Stimulierung von Shaukats Einfallslosigkeit manipuliert werden. Den Fehler, den die Autorin/Regisseurin zudem macht ist die Sinnlichkeit einer Beziehung nur auf das Paar Shaukat/Antara zu konzentrieren. Abgesehen davon dass Zayed Khan nie wie ein ernstzunehmender Rivale auftritt stimmt auch die Chemie zwischen ihm und Aishwarya Rai nicht und so wirkt diese Konstellation, ohnehin eine konstruierte Kopfgeburt von Dutts Figur, äußerst belanglos. Die Frage ob Shaukat vielleicht echte psychische Probleme hat wird erst in den Schlussminuten aufgegriffen. Doch bis dahin hat man ohnehin die Lust verloren und sich mit dem Anblick einer perfekt geschminkten Aishwarya Rai abgefunden.

DVD (NTSC, codefrei, 141 min)

Das Bild des Film ist recht ordentlich (2.35:1, anamorph), der Hindi-Ton in DD 5.1 ist gut, wobei vor allem die beiden Frontspeaker und der Centerspeaker bedient werden. Die englischen Untertitel sind gut lesbar. Als Extras gibt's noch diverse Trailer, ein Making of (23 min) in dem vorwiegend englisch gesprochen wird sowie 16 min Deleted Scenes (ohne UT). Die Unart vom Label Eros mit x-Trailern vor dem Hauptfilm und immer wieder auftauchendem Wasserzeichen während des Films findet sich bei dieser Disc leider auch.

Kein gefälliges Kommerzprodukt präsentiert uns Leena Yadav in ihrem ersten Kinofilm. Schön abgefilmt und optisch interessant gestaltet ist ihr Film dabei schon, doch inhaltlich tritt die Geschichte auf der Stelle, die Songs reißen einen nicht mit und spätestens zur Halbzeit macht sich Langeweile breit.


Text © Markus Klingbeil
VÖ: 15.02.11

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih