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Titel:
- Sl8n8

Jahr:
- 2006

Land:
- Niederlande/
Belgien

Starttermin:
- 05.10.2006 (NL)
- 30.05.2007 (D, DVD)

Länge:
- 90 min

Regie:
- Frank van Geloven
- Edwin Visser

Buch, Screenplay:
- Frank van Geloven
- Edwin Visser

Kamera:
- Jan Vrints

Darsteller:
- Victoria Koblenko
- Kurt Rogiers
- Jop Joris
- Linda van der Steen
- Steve Hooi
- Carolina Dijkhuizen

TRAILER
(.wmv, 4.39 MB)

Schlachtnacht

Inhalt

Nach dem Unfalltod ihres Vaters ist Kris (Victoria Koblenko) ziemlich durcheinander und sie sieht merkwürdige Dinge. Trotzdem entschließt sie sich die persönlichen Dinge des Vaters - u.a. ein unveröffentlichtes Manuskript über einen Serienkiller - von seinem letzten Arbeitsplatz abzuholen. Mit dabei auf dem Trip zum stillgelegtem Bergwerk sind ihre Freunde. Dort angekommen entschließt man sich eine Führung unter Tage mitzumachen. Als dann der Aufzug ausfällt sitzt die Gruppe erst einmal fest - 60 Meter tief im Schacht. Und der Tod lauert in den Gängen.

Kritik

Die deftigen Horrorfilme der letzten Jahre kamen zumeist aus den USA. Ab und zu gesellen sich Werke aus Großbritannien (‚The Descent') und Frankreich (‚Haute Tension') dazu und wie ‚Schlachtnacht' beweist können's auch unsere Nachbarn aus den Niederlanden. Zwar wirken Okkult-Horror und die Kommunikation mit Geistern aus der Totenwelt (inkl. Variationen des Gläserrückens) zunächst etwas altbacken, doch entwickelt sich der Film nach etwas gemächlichem Beginn zu einem fiesen bluttriefenden, spannenden Schocker. Dabei nutzt das Regie-Duo geschickt das klaustrophobische Umfeld der engen, staubigen Bergwerksgänge und erinnert den Betrachter sehr früh an das ständig vorhandene Risiko verschüttet zu werden oder durch die Explosion von Grubengas sein Leben zu beenden. Doch die zusätzliche und entscheidende Komponente ist der wütende Geist des Andries Martiens, einem Mörder, der der Legende nach seit Ende des 19.Jhdts. im Bergwerk spuken soll und für ein Ritual acht Opfer braucht. Damit ist natürlich die Anwesenheit von Kris und ihren Freunden sowie drei belgischen Besuchern äußerst willkommen.

Dass die jungen Menschen den technischen Defekt des Fahrstuhls zunächst nicht ernst nehmen, sich lieber Extacy einwerfen und später sich dann gegenseitig für die missliche Lage verantwortlichen machen sowie sich in alle Richtungen verstreuen sind natürlich vorbereitende Standard-Drehbuch-Kniffe für den folgenden Kampf ums Überleben. Überheblichkeit und Sorglosigkeit wandelt sich dann blitzschnell in Angst um sobald der erste kopflose Leichnam aufgefunden wird. Dass die Charaktere dabei bis auf die Figur der Kris nur notdürftig beschrieben werden lässt früh erahnen, wer hier die Sympathien und die besten Überlebenschancen hat.

‚Schlachtnacht' hat für einen ab 16 Jahren freigegebenen Film erstaunlich explizite Gewaltszenen, auch wenn die Hektik der Protagonisten fast durchgängig über die wackelige Handkamera vermittelt wird und so die Gore-Szenen etwas abgeschwächt werden, weil nicht immer in aller Deutlichkeit zu erkennen sind. Für die professionellen Make-up- und Special Effects sind dabei Rogier Samuels und die Brüder Wiessenhaan verantwortlich und auch der Gesamtlook des Films - insbesondere auch der Rückblick ins Jahr 1857 - und die Machart überzeugt, wirkt weder dilettantisch noch billig. Auch das Schauspielerensemble insbesondere unsere Protagonistin Victoria Koblenko hat weitaus mehr Format als zuletzt bei der Darsteller-Riege in so manchem US-Horror-Streifen gesehen (z.B. ‚Wrong Turn 2: Dead End'). Ebenso gelungen der begleitende schaurige Score von Habbo Beem.

Düster wirkt der Film insbesondere auch dann, wenn der dämonische Geist in die Körper der unschuldigen Besucher fährt und sie zu Werkzeugen seiner tödlichen Mission macht. Dabei erweist sich nur das Kopf-Abschlagen als effektivstes Mittel den Angreifer aufzuhalten. Ein einfacher Schuss aus der Pumpgun in die Brust ist da weniger ratsam. Natürlich findet man auch in ‚Schlachtnacht' einige Ungereimtheiten was den Szenenablauf betrifft und die ewige Einzelgänger-Masche ist abgestanden wie sonst was aber solche Mängel sind wir ja vom Horrorfilm an sich schon gewöhnt. Kein Grund für Genre-Fans aber sich der ‚Schlachtnacht' zu verwehren. Letztendlich schwebt über dem ganzen Hokuspokus die nur menschlich verständliche Gier nach Reichtum. Wer hätte das von einem Dämon erwartet ?

DVD (Legend, RC2, PAL)

Der Film wird im anamorphen 1.78:1-Format präsentiert. Bildqualität ist gut ohne sichtbare Schmutzpartikel und erfreulicherweise gibt's neben dem deutschen Ton (in DD5.1, DTS) auch den Originalton (niederländisch DD5.1) mit deutscher Untertitelung. Ein paar grammatikalische Fehler haben sich bei der Übersetzung aber eingeschlichen, trotzdem empfiehlt sich der O-Ton beim Ansehen des Films. Ansonsten bietet die Leih-DVD keine Extras.

FAZIT

‚Schlachtnacht' ist ein effektvoller, kleiner, fieser Schocker aus den Niederlanden, der zwar nicht besonders originell, dafür aber ziemlich spannend ist. Zutaten sind eine sympathische Hauptdarstellerin, das düstere Ambiente eines stillgelegten Bergwerkes und ein wilder Dämon. Fertig angerichtet ist die splattrige Schlachtplatte.

[4/5]
Markus Klingbeil. 01.11.2007
Bilder (c) Legend
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