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2014

Bilder © Edko
**** Rise of the Legend
roy chow


Der Hafen von Guangzhou wird von der Black Tiger Gang kontrolliert. Um diesem kriminellen Treiben ein Ende zu bereiten infiltriert ein junger Mann die Bande um an Big Boss Liu heranzukommen.

Ein Mann in einer Gasse, der Blick entschlossen. Nach vorne und nach hinten wird der Weg durch Dutzende Gegner mit scharfen Klingen und geballten Fäusten blockiert. Schwere Regentropfen prasseln hernieder. Die Umstände dieser Situation sind noch unklar aber die fulminante Action der ersten zwei Minuten zieht einen sofort in den Bann. Die Faszination von chinesischen Filmemachern mit dem legendären Volkshelden Wong Fei-Hung (1847-1924) ist auch heute immer noch ungebrochen. Stars wie Gordon Liu, Jackie Chan und Jet Li haben ihn gespielt aber es ist Kwan Tak Hing, der eine ganz Karriere daraus machte und den Martial Arts Meister zwischen 1949 und 1981 in über 100 Filmen verkörperte. 2014 war nun also Eddie Peng an der Reihe, die Rolle mit Leben zu füllen. Schon ein Jahr zuvor hatte er im Boxring von Dante Lams „Unbeatable“ einen guten Eindruck gemacht und der kurze Actionteaser mit dem Regisseur Roy Chow seinen Film „Rise of the Legend“ startet deutet schon darauf hin, dass der 32-jährige Peng der richtige Mann für diese Hauptrolle ist.

Die Geschichte spielt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, dem Niedergang der Qin Dynasty. Kriegerische Auseinandersetzungen, Rebellionen, Invasionen und wirtschaftliche Probleme haben vom einstigen Glanz und Reichtum des Landes nicht viel übriggelassen. In Guangzhou nutzen zwei Banden die politische Instabilität der Region – die Black Tiger Gang und die North Sea Gang. Beide ringen um die Vorherrschaft bei der Kontrolle von Prostitution, Glücksspiel, dem Opiumverkauf und den Geschäften mit Ausländern, die Arbeitskräfte für ihre Vorhaben benötigen. Mittendrin also Wong Fei-Hung, dessen Motivationen sich nach und nach in Rückblenden entfalten, die bis in seine Jugend und die Lehrjahre bei seinem Vater (gut gespielter Kurzauftritt von Tony Leung Ka-Fei, Bruce Lee, My Brother) zurückgehen. So lernen wir seine Freunde kennen, wie z.B. Fiery (Boran Jing, The Bullet Vanishes), der als Waisenjunge damals von Wongs Vater gerettet wurde. Oder Chun (Wang Luo-Dan, Love you for Loving Me), eine verloren geglaubte Freundin aus der Jugend, die sich jetzt beim Kampf gegen die Tiger-Bande engagiert. Und mit der zweiten größeren Frauenrolle wird auch dezent eine tragische Liebesgeschichte in die Handlung mit eingeflochten. Denn die Prostituierte Orchid (AngelaBaby, Tai Chi Zero), zu der sich Wong zum Pläneschmieden immer wieder zurückzieht, will mehr als nur einen Raum zum Ruhen zur Verfügung stellen. Doch das Herz des Helden schlägt für eine andere Frau.

Chow inszeniert diese sanfte Dreiecksromanze ohne Kitsch und überschäumende Emotionen was davon zeugt wie fokussiert die durch ihre gemeinsame schwierige Vergangenheit geprägten Beteiligten sind. Wie auch bei den ersten beiden Filmen von Roy Chow hat auch diesmal wieder Christine To, seine langjährige Lebensgefährtin (mittlerweile Ehefrau), das Drehbuch verfasst. Und neben den dramatischen Szenen auch viel Platz für unterhaltsame Actionszenen gelassen. Der erfahrene Actionchoreograph Corey Yuen (hat u.a. mit Jet Li und Jason Statham gearbeitet) nutzt die Gelegenheit für fulminante Schwertkampf- und Kung-Fu-Darbietungen, die zwar gelegentlich der Schwerkraft trotzen aber glücklicherweise nur sparsam mit Computereffekten unterstützt werden. So wird auch Altmeister Sammo Hung (Three Kingdoms: Resurrection of the Dragon), der den Schurken spielt, das eine oder andere Mal gefordert auch wenn Eddie Peng natürlich die Hauptattraktion ist. Sehenswert auch die dynamische Bildgestaltung mit coolen Slow-Motion-Effekten und einigen überraschenden POV-Momenten. In China wurde der Film im Kino in 3D veröffentlicht (fürs Heimkino gibt es auch die Blu-ray-3D).

DVD (Edko, Code 3, 131 min)

Die Import-DVD aus Hongkong.

Bild: 2.35:1 (16x9); schönes Bild
Untertitel: Englisch, Chinesisch (optional)
Ton: DTS 5.1 Mandarin; gut (zusätzlich: DD5.1 Mandarin, Kantonesisch)
Extras: Trailer, Making of (leider ohne englische UT, 8 kleine Schnipsel von jeweils 2-3 Minuten Laufzeit), Photogalerie.

Schlagkräftige Geschichte mit interessanten Figuren, bei der sowohl Action als auch Inhalt gefällt. Eddie Peng bringt Wong Fei-Hung ins nächste Jahrhundert. Ein Wiedersehen wäre erfreulich.

Text © Markus Klingbeil
25.04.2015

Rise of the Legend
(Huang feihong zhi yingxiong you meng)

Hongkong, China 2014. Farbe. Originalsprache: Mandarin. Länge: 131 Min (NTSC) Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: n/a. Budget: n/a Regie: Roy Chow. Drehbuch: Christine To. Kamera: Ng Man-Ching. Schnitt: Cheung Ka-Fai, Tang Man-To. Musik: Umebayashi Shigeru. Darsteller: Eddie Peng, AngelaBaby, Sammo Hung, Tony Leung Ka-Fai, Boran Jing, Wong Cho-Lam, John Zhang Jin, Feng Jia-Yi, Wang Luo-Dan, Chen Zhi-Hui.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih