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1994
Bilder © Universe
** Red to Kill
billy tang


Ein psychopathischer Vergewaltiger macht Jagd auf Frauen in roten Kleidern. In sein Visier gerät auch die geistig behinderte Ming Ming (Lily Chung).

Wird ein Film aus Hong Kong mit einer Freigabe CAT III eingestuft handelt es sich um ein Werk, das nur für Erwachsene freigegeben ist. Explizite Sex- und Gewaltdarstellungen sind meist Ursachen für diese Klassifizierung. In den frühen 90ern boomten solche Filme und Regisseur Billy Tang zeigte sich nicht als Kind von Traurigkeit. Berüchtigte Titel wie "Dr. Lamb", "Run and Kill" oder "Brother of Darkness" hat er zu verantworten. Auch in seinem Vergewaltigungshorror "Red to Kill" bedient er die niederen Instinkte und lässt einen irren Typen auf unschuldige, wehrlose Frauen los. Tang schont dabei sein Publikum nicht, sondern liefert schon gleich zu Beginn ausführliche, unappetitliche Details eines gewalttätigen Übergriffs. Zunächst bleibt der Täter anonym aber an einem Who-Dunnit-Thriller hat der Regisseur kein Interesse und so erfährt man früh, dass der Leiter einer Behindertenwerkstatt der Schuldige ist.

Wie so oft in sleazigen HK-Thrillern agiert der Bösewicht dermaßen überzogen, dass er eigentlich nur eine nicht ernstzunehmenden Karikatur darstellt. Hektische Bewegungen, rollende Augen, diabolisches Grinsen und seine aggressive Art lassen sich laut Drehbuch auf ein Kindheitserlebnis zurückführen. Hassfigur ist die untreue Mutter, die in einem roten Kleid ihren Ehemann tötete - vor den Augen des Buben. Der bekommt dadurch einen Knacks und tickt jedes Mal aus, wenn er die Farbe rot an einer Frau sieht. Besonders krank wird die Geschichte dadurch, dass hier eine 21-jährige Frau mit dem Verstand einer 10-jährigen zum Opfer wird und die Justiz sie im Stich lässt. Oft rächen sich die betroffenen Frauen in diversen Filmen ja selbst und gehen genauso gnadenlos zu Werke wie ihre Peiniger (eine länderübergreifende Thematik). Diese Konstellation wird hier aber verändert und die nette Sozialarbeiterin muss einspringen und sich quasi alleine dem Kampf mit dem Monster stellen.

Die eindimensionale Story steuert also ohne dramaturgische Schlenker oder weiteres polizeiliches Interesse auf das 15-minütige blutige Finale hin, das sich wie der Großteil der anderen Szenen in dem Gebäudekomplex abspielt wo sich die Behindertenwerkstatt und zugehörige Wohnunterkunft der Patienten befindet. Leuchtstoffröhren, Bügeleisen, Kunststoffblumen und ein Tischsägeblatt kommen dabei auch zum Einsatz, die großen Räume und entsprechende Beleuchtung sorgen für düstere Atmosphäre. Ben Ng (Sex & Zen II, Daught of Darkness II) tobt sich als fieser Psychopath nach Herzenslust aus, die beiden Hauptdarstellerinnen müssen viel ertragen. Lily Chung trat in den 90ern noch in diversen anderen Exploitation-Streifen (Daughter of Darkness, Brother of Darkness) auf, Money Lo, die hier die Sozialarbeiterin spielt, drehte 1997 mit "Web of Deception" ihren letzten Film.

DVD (Universe, Codfrei, NTSC, 91 min)

Das Bildformat des Films liegt bei dieser Hong-Kong-Import-DVD im 1.75:1-Verhältnis vor (nicht anamorph!). Die Bildqualität entspricht nicht heutigen Standards, Schmutzpartikel finden sich durchgehend, keine Detailschärfe. Zuschaltbare englische Untertitel sind im Bild (nicht auf dem unteren schwarzen Balken), daher kann man auf 16:9-Format zoomen falls entsprechender TV zur Verfügung steht. Der Ton in Mono liegt in mandarin und kantonesisch vor. Extras gibt es keine.

Brutaler Thriller, der sich leider zu sehr auf explizite Gewaltdarstellungen und nackte Haut konzentriert als sich um die Figuren zu kümmern. Nischenprodukt für Hartgesottene.


Text © Markus Klingbeil
11.09.2011

Red to Kill

(Yeuk saat)

Hong Kong 1994. Farbe. Originalsprache: Kantonesisch. Länge: 91 Min. Bildverhältnis: 1.75:1 (DVD) Kinostart: 20.10.1994 (HK). Budget: n/a Einspiel: n/a Regie: Billy Tang Hin-Shing. Buch: Wong Ho-Wa. Kamera: Tony Miu King-Fai. Schnitt: Robert Choi Hung. Musik: n/a. Darsteller: Lily Chung Suk-Wai, Ben Ng Ngai-Cheung, Money Lo Man-Yee, Andy Dai Chi-Wai, .
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih