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2011
Bilder © CJ Entertainment
*** Quick
cho beom-gu


Ein Motorradkurier und eine Popsängerin werden unfreiwillig dazu auserkoren Bomben auszuliefern. Wenn sie nicht gehorchen werden sie selbst in die Luft gejagt. Für jeden Transport sind 30 Minuten veranschlagt …

So wie Hollywood den Sommer weltweit mit Actionspektakeln bestückt konkurrieren in südkoreanischen Kinos auch heimische Big-Budget-Produktionen mit der Auslandsware. Den dritten Spielfilm von Cho Beom-gu (Three Fellas aka Gangfight) könnte man als Mix aus dem Keanu-Reeves-Film „Speed“ (1994) und dem Luc-Besson-Actioner „Taxi“ (1998) beschreiben, denn um Geschwindigkeit im Straßenverkehr geht es hier und so einige Vehikel werden dabei spektakulär zerstört. Ernst ist das Dargebotene natürlich nicht zu nehmen, denn die übertriebene, CGI-beladene Eingangssequenz ist ein Vorgeschmack darauf wie sich das folgende knapp zwei Stunden lange Programm entfalten wird. „Quick“, so wirkt es, will gar nicht ernst genommen werden, denn durch die Zutat „Comedy“ und ihren geradezu parodistischen Zügen im Hinblick auf das Actiongenre ist ein Spannungsaufbau zunächst nicht wahrnehmbar. Die Dramatik kommt dann aber doch noch … zum Finale.

Unser Protagonist, Han Gi-soo (Lee Min-ki), war vor einigen Jahren ein übler Verkehrsrowdie, der mit seiner BMW auf zwei Rädern viel Chaos angerichtet hat. Ernsthafter ist er geworden, schnell unterwegs ist er aber immer noch, diesmal aber nicht just for Fun sondern um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Bei einem Auftrag trifft er auf die Ex-Freundin (Kang Ye-won), einst Mitglied seiner Bikergang, jetzt aufstrebendes Popsternchen am Musikhimmel. Das Schicksal vereint nun die beiden sich im Unfrieden getrennten Ex-Lover wieder, weil er eine Multimediafunkuhr am Handgelenk hat, die nicht weiter als 10 m vom Motorradhelm entfernt sein darf, den sie dummerweise auf dem Kopf sitzen hat. Sonst explodiert der Helm. Abnehmen geht auch nicht, weil dann der Kontakt unterbrochen wird und … Boom!. Das flüstert jedenfalls der anonyme Anrufer dem verdutzten Han ins Ohr und lässt seiner Drohung gleich eine tosende Warnung folgen bevor er beide auf den ersten Botengang schickt. Trotz Zankereien des Pärchens bleibt keine Wahl als den Vorgaben zu folgen.

Für die vorwiegend komischen Momente sind allerdings zwei hektische, extrovertierte Polizistenfiguren vorgesehen (Ko Chang-Seok, Kim Im-won), die mal konfus, irrational oder dämlich zu Werke gehen (der eine mehr, der andere weniger), irgendwann aber doch der Lösung des Falles näher kommen. Die Motivationen, den Hauptverdächtigen Han von seinem Motorrad zu zerren und Handschellen anzulegen sind aber sehr verschieden. Und so führt wie vieles zurück zur Eingangssequenz in der alle wichtigen Figuren kurz vorgestellt werden und damit nicht nur einem gigantischen Showeffekt dient. Die notwendigen Rückblenden während der sich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen abspielenden Handlung geben dankenswerterweise mehr über die Charaktere preis, wovon der Film profitiert. Denn trotz vieler Karambolagen und gut gefilmten Verfolgungssequenzen fiebert man eben nicht so mit, wenn einem die Figuren fremd bleiben. Die Optik des Films stimmt jedenfalls, sieht man über ein paar mäßige Computereffekte (wenn die Gesichter der Schauspieler eben ins Bild mussten) hinweg. Im Abspann sieht man dann, wer wirklich seine Knochen hingehalten und auch gebrochen hat. Da kommen die Hauptdarsteller auch um einen Solidaritätsbesuch im Krankenhaus nicht drumherum.

DVD (CJ Entertainment, Code 3, NTSC, 112 min)

Als 2-Disc-Set im Pappschuber wurde diese Import-DVD veröffentlicht.
Disc 1 beinhaltet den Film in guter Bildqualität (2:35:1, 16x9) mit optionalen englischen Untertiteln. Der Sound liegt in koreanischer Sprache in DD5.1 vor. Etwas mehr Dynamik bei den Rear-Speakern hätte man sich insbesondere für die Autocrash-Sequenzen gewünscht. Beim Audiokommentar mit Filmcrew muss man sich auf seine (vorhandenen?) koreanischen Sprachkenntnisse verlassen. Der Track ist nämlich nicht englisch untertitelt.
Disc 2: Behind-the-Scenes-Doku (61 min, 4:3-Format), die u.a. zeigt welche Szenen zur späteren digitalen Bearbeitung mit Greenscreen gedreht wurden und welche Tricks sonst so angewendet wurden um die Over-the-top-Action zu realisieren. Die Doku ist zwar mit Musik untermalt, ansonsten unkommentiert und ohne englische Untertitel (wie alle Extras dieser Disc) bei den wenigen Interviews. Für denjenigen, der es genau wissen will aber schon einen Blick wert. Die zweite Doku (25 min, 4:3) beleuchtet die Actionsequenzen von der Entstehung im Computer bis zum fertigen Film mit szenenspezifischen Interviews vom CGI-Trickserteam. Für den Wissbegierigen auch zum Ansehen ohne passende Sprachkenntnisse ganz nett. Doku #3 (17 min, 4:3) wieder ein Behind-the-Scenes, unkommentiert, über die Actionsequenzen. Feature 4 (4 min, 4:3) ist eine Photosession mit den Hauptdarstellern. Außerdem liegt noch der Kinotrailer (2 min, 2.35:1, 16x9, DD2.0) und ein Teaser (2.35:1, 16x9, DD2.0) vor.

Der mit einem Augenzwinkern vorgestellte Mix aus CGI-unterstützter Action, Comedy und vielen Explosionen zündet nicht immer, im Ganzen gesehen bietet dieser von westlichen Genrefilmen inspirierte koreanische Beitrag aber gute Unterhaltung.


Text © Markus Klingbeil
15.01.2012

Quick
(Kwik)

Südkorea 2011. Farbe. Originalsprache: Koreanisch. Länge: 112 min (NTSC). Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 20.07.2011 (ROK). Budget: n/a Einspiel: n/a Regie:Cho Beom-gu. Screenplay: Cho Beom-gu, Park Soo-jin, Jk Youn. Kamera: Kim Young-Ho. Schnitt: Shin Min-Kyung. Musik: Dalparan. Darsteller: Lee Min-ki, Kang Ye-won, Kim In-kwon, Ko Chang-Seok, Ju Jin-mo, Kim Byeong-cheol.

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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih