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1987
Bilder © Warner Bros.
**** Die Reise ins Ich
joe dante


Ein Navypilot lässt sich für ein wissenschaftliches Experiment auf Miniformat schrumpfen und landet ungeplant im Körper eines hypochondrisch veranlagten Supermarktangestellten. Der wird noch nervöser als ein Killer hinter ihm her ist.

Von Produzent Steven Spielberg (E.T. - Der Außerirdische, Der weiße Hai) kommt diese amüsante Sci-fi-Komödie bei der „Gremlins – Kleine Monster“-Regisseur Joe Dante Regie führt und in einer tragenden Nebenrolle die damals 25-jährige Meg Ryan noch am Anfang ihrer Karriere zu sehen ist. Die erste Stunde dieser turbulenten und actionreichen Geschichte gehört aber den beiden männlichen Protagonisten Dennis Quaid (Der Stoff aus dem die Helden sind, Wyatt Earp – Das Leben einer Legende) als draufgängerischem Navykampfpiloten Tuck Pendleton und Komiker Martin Short (Drei Amigos!, Das Bankentrio) als Versuchsobjekt wider Willen. Short spielt den Looser Jack Putter, der außer seinem Durchschnittsjob im Supermarkt und den häufigen Arztbesuchen keine weiteren Aktivitäten zur Lebenserfüllung vorweisen kann. Freunde/Freundin hat er schon mal gar nicht und dass ausgerechnet ihm als Hypochonder ein fremdes Objekt - Mini-U-Boot mit Passagier Pendleton an Bord - in den Körper injiziert wird passt wie die Faust aufs Auge.

Viel zu Lachen gibt es daher bei den Adaptionsschwierigkeiten unserer Helden an die ungewohnte Situation, die uns interessante Einblicke in den menschlichen Körper gibt. Selten war eine „innere Stimme“ so tonangebend, lustig und gleichzeitig aber ungemein konstruktiv. Denn die Erfahrung von Lt. Pendelton braucht Angsthase Putter ohne Zweifel findet doch auch das Thema der Betriebsspionage seinen Platz. Die Konkurrenz scheut nämlich keine Mittel um dieser Miniaturisierungs-Technologie habhaft zu werden und dafür braucht man zwei Mikrochips (die Prototypen) an der auch der extra nach San Francisco gereiste „Cowboy“ interessiert ist. Diesen ulkigen Part übernimmt Robert Picardo, TV-Zuschauern bestens als „Der Doktor“ in 170 Folgen „Raumschiff Voyager“ bekannt und von Regisseur Dante schon einige Jahre zuvor als Werwolf in „The Howling – Das Tier“ besetzt. Die Effekte damals kreierte im übrigen Rob Bottin, der seine Künste auch in „Die Reise ins Ich“ in einer abgedrehten Gesichtstransformations-Sequenz anwendet. Selbst wenn man manchen Spezialeffekten ihr Alter ansieht mindert das den Unterhaltungswert des Films in keinster Weise.

Das Trio Quaid/ Short/ Ryan harmoniert gut miteinander wobei Ryan erst in der zweiten Hälfte des Films als investigative Journalistin und Ex-Freundin von Quaid mehr ins Geschehen eingebunden wird. Im wirklichen Leben waren Quaid und Ryan sogar mal 10 Jahre miteinander verheiratet und haben noch in zwei weiteren Filmen zusammengespielt (D.O.A. - Bei Ankunft Mord, 1988, und Flesh and Bone, 1993). Meg Ryan, die ein Jahr zuvor auch in einer kleinen Rolle in „Top Gun“ zu sehen war, gibt sich als Reporterin eher niedlich-süß-komisch als tough was in späteren Filmen imageprägend und kassenfüllend war. Die Tophits „Harry und Sally“, „Schlaflos in Seattle“ und „email für Dich“ machten sie zu einer der gefragtesten Darstellerinnen für romantische Komödien. Die letzte Dekade war für die mittlerweile 50-jährige Amerikanerin im filmischen Bereich weniger erfolgreich. Ernste Rollen wollte das Publikum ihr nicht so recht abnehmen. Umso schöner mal wieder in den Frühwerken zu stöbern, die in diesem vorliegen Fall auch ein Wiedersehen bringt mit Fiona Lewis ( Tanz der Vampire, Teufelskreis Alpha) und Kevin McCarthy (Die Dämonischen) als Kriminelle vereint und hinter den Codierungschips her. Dick Miller, Glücksbringer und Stammgast in Joe Dante-Filmen, fehlt hier natürlich auch nicht. Dantes Stammkameramann John Hora tritt diesmal als wissenschaftlicher Projektleiter vor die Kamera und überlässt die Bildgestaltung Kollege Andrew Lazlo.

DVD (Warner Bros., NTSC, Code 1, 120 min)

Die US-DVD aus dem Jahre 2002 liefert den Film mit gutem Bild und Ton (Englisch DD5.1, DD2.0; 1.85:1 anamorph). Synchronfassungen gibt es in japanisch und französisch (DD1.0). Gut leserliche optionale Untertitel liegen in englischer Sprache vor. Als Extras gibt es einen informativen Audiokommentar mit Regisseur Dante, Produzent Michael Finnell, Effektemacher Dennis Murren, Darsteller Kevin McCarthy und Robert Picardo. Plus den Trailer zum Film (1.85:1 anamorph).

Auch wenn das Immunsystem hier scheinbar nicht existent ist bzw. keine Rolle spielt macht die abgefahrene, flott inszenierte Story mit Liebesgeschichte und 80er-Jahre-Flair selbst Jahrzehnte später noch mächtig Spaß.

Text © Markus Klingbeil
21.11.2011

Die Reise ins Ich
(Innerspace)

USA 1987. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 120 Min. Bildverhältnis: 1.85:1 Kinostart: 01.07.1987 (USA) 10.12.1987 (D). Budget: - Einspiel: - Regie: Joe Dante. Buch: Chip Proser. Screenplay: Chip Proser, Jeffrey Boam. Kamera: Andrew Laszlo. Schnitt: Kent Beyda. Musik: Jerry Goldsmith. Darsteller: Dennis Quaid, Martin Short, Meg Ryan, Kevin McCarthy, Fiona Lewis, Vernon Wells, Robert Picardo, Wendy Schaal, Harold Sylvester, John Hora, Dick Miller.

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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih